Blog der Tao-Meditationsgruppe Wettingen

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Sitzen wie ein Buddha

Veröffentlicht von zentao am 03/02/2023
Veröffentlicht in: 2023, Achtsamkeit, Buddha. Schlagwort: Achtsamkeit, Zazen, Zen, Gegenwärtigsein.. Hinterlasse einen Kommentar

Wir sitzen da wie Buddha, der „Erwachte“, würdevoll und unerschütterlich. Diese Haltung hilft uns achtsam, wach, aber auch entspannt zu sein…Wir sind aufmerksam beim Einatmen und gegenwärtig beim Ausatmen…

Immer wieder erscheinen Gedanken, Vorstellungen, Worte oder Bilder im Geist. Wir lassen sie einfach vorbeiziehen, ohne ihnen Beachtung zu schenken und verweilen mit unserem Gewahrsein weiterhin voll und ganz beim Atem…

Gedanken sind wie Wolken, die dahinziehen am weiten Himmel; nicht fassbar, ohne Wurzeln, ohne Zuhause; kein Grund, sie zu bekämpfen, unnötig, sich darin zu verlieren… Wenn der Geist ruhig und klar ist, erfahren wir waches Gegenwärtigsein.

Fred von Allmen

Buddha sagte:„Lass deinen Geist still werden wie einen Teich im Wald. Er soll klar werden wie Wasser, das von den Bergen fliesst. Lass trübes Wasser zur Ruhe kommen, dann wird es klar werden, und lass deine schweifenden Gedanken und Wünsche zur Ruhe kommen.“

Gendün Rinpoche schreibt: „Halte an nichts fest. Bewerte nicht. Nichts tun, nichts forcieren, nichts wollen und alles geschieht von selbst.“

Im Diamantsutra heisst es: „Wenn der Geist bei nichts verweilt, erscheint der wahre Geist.“

Die Alten….

Veröffentlicht von zentao am 27/01/2023
Veröffentlicht in: Achtsamkeit. Schlagwort: Achtsamkeit, Buddhismus, Meditation, Spiritualität, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Die Alten ordneten zuerst ihr eigenes Land, um das Reich zu befrieden.

Um ihr Land zu ordnen, schufen sie Ordnung in ihren eigenen Familien.

Um Ordnung in ihren Familien zu schaffen, bildeten sie ihr eigenes Selbst.

Um ihr eigenes Selbst zu bilden, reinigten sie zuvor ihr eigenes Herz.

Um ihr eigenes Herz zu reinigen, suchten sie lauter in ihren Gedanken zu werden.

Um lauter in ihren Gedanken zu sein, strebten sie nach äusserster Erkenntnis.

Um die äusserste Erkenntnis zu erlangen, erforschten sie die Dinge.

Dadurch, dass sie die Dinge erforschten,

wurde ihre Erkenntnis vollkommen,

wurden ihre Gedanken lauter,

ihre Herzen rein.

Weil ihre Herzen rein waren,

war ihr Selbst gesittet,

waren ihre Familien geordnet,

ihre Länder gerecht regiert

und das Reich wurde ruhig und glücklich

Konfuzius (vermutlich 551-479 v.Chr.)

Wortscheu

Veröffentlicht von zentao am 20/01/2023
Veröffentlicht in: Achtsamkeit, Zen, Freitagstext, Gefühle, 2023, Wortschau. Schlagwort: Achtsamkeit, Buddhismus, Meditation, Zazen, Zen, Gedanken. Hinterlasse einen Kommentar

Die Versuchung liegt nahe, den Zen-Buddhisten für
gefühlsarm zu halten. Dies, weil er sich hütet, seine Gefühle zur Schau zu tragen, und sie nicht gerne in Worte kleidet.

Hinter dieser Wortscheu verbergen sich verschiedene Motive. Zunächst einmal die bewusst gepflegte, dann aber wie zum Instinkt gewordene Abneigung gegen die Unredlichkeit des Übertreibens. Er weiss infolge seines Werdeganges um die Gefahr, die mit dem Aussprechen von Gefühlen verbunden ist: dass man nämlich mehr ausdrückt, als man fühlt, und daher weniger meint, als man sagt. Zum andern ist er viel zu hellhörig, als dass ihm entgehen könnte, wie leicht es ist, sich von bedrängenden Gefühlen dadurch loszukaufen, dass man
sie äussert.

Hat man einmal dem, der schweres Leid erfahren hat, gesagt, wie innig Anteil man an seinem Schicksal nimmt, und spürt man, dass er sich durch diese teilnehmenden Worte aufgerichtet fühlt, dann vermeint man nur allzu leicht, man sei ihm und den Gefühlen für ihn durch dieses blosse Aussprechen gerecht geworden. Man verliert ihn aus dem Auge, bald nur noch wie aus weiter Ferne an ihn denkend, und wendet sich wieder den eigenen Angelegenheiten zu.

Zuletzt aber – und hier kommt das entscheidende Motiv zum Vorschein – ist der Zen-Buddhist weit davon entfernt,
Mitfreude und Mitleid nur auf den M e n s c h e n zu
beschränken. Er umgreift mit diesen Gefühlen a l l e s, was da lebt und webt: also auch Tiere und Pflanzen, und selbst die unscheinbarsten unter ihnen schliesst er nicht aus. Ihnen gegenüber bleibt das Wort ohnmächtig…


Der ZEN-WEG, Eugen Herrigel, O.W.Barth Verlag

Neu sehen…

Veröffentlicht von zentao am 13/01/2023
Veröffentlicht in: 2023, Achtsamkeit, Artur Przybyslawski, Bodhidharma, Erfahrung, Freitagstext, Michael von Brück. Schlagwort: Achtsamkeit, Buddhismus, Freitagstext, Gedanken, Menschen, sehen, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Erwartungen und Urteile loszuwerden, ist wie Ballast aus einem Heissluftballon abzuwerfen, der, vom Gewicht befreit, immer höher aufzusteigen beginnt. Unsere bislang begrenzte Sicht wird mit dem 360-Grad-Rundblick belohnt. Die Stadt, die wir jetzt von oben betrachten, hat sich nicht verändert, aber wir nehmen sie nicht mehr aus der Perspektive der engen Gassen und Bürgersteige wahr. Wir sehen die Stadt, den weiten Himmel und den sie umgebenden Raum. Es ist eine vollständig andere Erfahrung, obwohl es sich um dieselbe Realität handelt, die wir erleben.

Der buddhistische Mönch, Gelehrte und Dichter Shabkar (gest. 1851) beschrieb dieses reine Gewahrsein so:

„Ich sah den vollkommenen Raum, der keine Grenzen kennt und erfuhr eine Freiheit ohne Mitte, ohne Ende.“

„Zen ist die Tradition, die besonders sensibel dafür ist, dass jede Brille nur eine Brille ist und immer wieder abgesetzt werden muss, damit wir neu sehen können…“(Michael von Brück)

Der chinesische Kaiser Liang Wu Di fragte einst Bodhidharma, den ersten Patriarchen der Zen-Traditionslinie:

„Welches ist der höchste Sinn deiner Lehre?«Bodhidharma antwortete:

„Offene Weite – nichts Heiliges darin.“

„Offene Weite – nichts von heilig. Genau darum, weil die Weite heilig ist. Nichts ist heilig, weil alles heilig ist. Zen ist die Übung, den Blick zu öffnen.“ (Michael von Brück)

Artur Przybyslawski

e guets Neus 2023

Veröffentlicht von zentao am 31/12/2022
Veröffentlicht in: Achtsamkeit. Hinterlasse einen Kommentar

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von der Tao Meditationsgruppe

e guets Neus 2023

Was ich dir wünsche:

Veröffentlicht von zentao am 16/12/2022
Veröffentlicht in: 2022, Achtsamkeit, Baum, Zen. Schlagwort: Achtsamkeit, Buddhismus, Gedanken, Meditation, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Nicht, dass du der schönste Baum bist,

der auf dieser Erde steht.

Nicht, dass du jahraus, jahrein

leuchtest von Blüten an jedem Zweig.

Aber, dass dann und wann an irgendeinem Ast

eine Blüte aufbricht,

dass dann und wann etwas Schönes gelingt,

irgendwann ein Wort der Liebe ein Herz findet,

das wünsche ich dir.

Ich wünsche dir, dass du dem Himmel nahe bist

und mit der Erde kräftig verbunden,

dass deine Wurzeln Wasser finden

und deine Zweige im Licht sind.

Dass du Halt findest an einem festen Stamm

und die Kraft hast, ein Stamm zu sein für alle,

die du tragen sollst.

Hin und wieder eine Stunde wünsche ich dir,

in der du den Reichtum erkennst,

der dir gegeben ist.

Jörg Zink

Was ich dir wünsche:

Veröffentlicht von zentao am 16/12/2022
Veröffentlicht in: Achtsamkeit. Hinterlasse einen Kommentar

Der kleine Fisch

Veröffentlicht von zentao am 09/12/2022
Veröffentlicht in: Achtsamkeit. Schlagwort: Achtsamkeit, Freitagstext, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Entschuldigung“, sagte ein Fisch im Ozean zu einem anderen. „Du bist älter und erfahrener als ich und kannst mir wahrscheinlich helfen. Sag mir, wo kann ich die Sache finden, die man Ozean nennt? Ich habe vergeblich überall danach gesucht.“

„Der Ozean“, sagte der ältere Fisch, „ist das, worin du jetzt schwimmst.“

„Das? Aber das ist ja nur Wasser. Ich suche den Ozean“, sagte der jüngere Fisch und schwamm davon, um anderswo zu suchen.

Antony de Mello

—————-

Viele von uns hasten ihr ganzes Leben. Wir glauben, wir müssten ständig im Laufschritt unterwegs sein – von der Vergangenheit in die Zukunft und immer weg von der Stelle, an der wir sind. In Wirklichkeit sind keine Ortsveränderungen nötig. Es genügt, wenn wir uns hinsetzen, den Blick nach innen richten und erkennen, dass der gesamte Kosmos genau jetzt in uns ist. Unser Körper ist ein Wunder, das alle möglichen Arten von Informationen enthält. Wer sich selbst versteht, hat auch den ganzen Kosmos verstanden.

Der Ausweg führt nach innen.

Solange wir uns für ein von der Welt ringsum getrenntes Selbst halten, denken wir, wir könnten der Welt entkommen. Aber sobald wir erkennen, dass wir die Welt s i n d und gänzlich aus Nicht-Selbst-Elementen bestehen, begreifen wir, dass wir nichts ausserhalb unserer selbst nachzulaufen brauchen. Die Welt kann nicht aus der Welt heraustreten. Wir sind bereits all das, wonach wir suchen.

Tich Nhat Hanh

Erwartungen an die Welt

Veröffentlicht von zentao am 02/12/2022
Veröffentlicht in: 2022, Thomas Hohensee, Zen. Schlagwort: Achtsamkeit, Buddhismus, Freitag, Freitagstext, Gedanken, Meditation, Menschen, Spiritualität, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Im Leben gibt es Probleme, Schmerzen, Leid und Misserfolge. Sie rauben alle Illusionen, dass es gelingen könnte, die Welt so zurechtzubiegen, wie es uns gefällt. Die Welt ist indes, wie sie ist…

Buddha erkannte, dass Gier, Hass und Unwissenheit dafür verantwortlich sind, dass Menschen leiden: die Gier, etwas unbedingt und unter allen Umständen haben zu wollen, der Hass, etwas unbedingt und unter allen Umständen nicht haben zu können, sowie die Unfähigkeit zu begreifen, dass Gier und Hass stets Leiden nach sich ziehen…

Buddha erkannte klar, alle Situationen unvoreingenommen zu betrachten und den Tatsachen weder etwas hinzuzufügen, noch etwas wegzulassen oder zu leugnen. Er riet dazu, weder mit der Vergangenheit zu hadern noch sich um die Zukunft zu sorgen, denn alles, worauf es ankomme, sei der achtsame gegenwärtige Moment…

Wenn wir uns im Alltag bewusst sind, was wir tun, was wir denken, was wir fühlen und was wir sagen, dann sind wir frei…

„Frei nicht von der äusseren Welt, sondern von unseren eigenen Erwartungen in Bezug auf die Welt“…(Artur Przybyslawski)

Mit den Worten des antiken Philosophen Epiktet:

„Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern unsere Meinungen und Urteile über die Dinge.“

(Thomas Hohensee)

Die Knospe

Veröffentlicht von zentao am 26/11/2022
Veröffentlicht in: Achtsamkeit. Schlagwort: Achtsamkeit, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Die Knospe
steht für alles,
selbst für jene Dinge, die nicht blühen,
denn alles blüht aus sich selbst, aus innerem Glück,
obwohl es manchmal nötig ist,
einem Ding nochmals seine Liebenswürdigkeit zu lehren,
einer Blume die Hand
auf die Stirn zu legen,
ihr mit Worten und Berührung zu sagen,
wie schön sie ist,
bis sie wieder aus sich selbst blüht, aus innerem Glück.

Galway Kinnell (1927-2014)

Inneres Wachstum

Veröffentlicht von zentao am 18/11/2022
Veröffentlicht in: 2022, Achtsamkeit, Wachstum. Schlagwort: Achtsamkeit, Freitag, Freitagstext, Gedanken, Meditation, Spiritualität, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Du kannst nicht erwarten, spirituell zu wachsen, ohne zur Veränderung bereit zu sein. Solche Veränderungen sind zum Beginn kaum spürbar, aber je weiter du dich ins Neuland wagst, umso drastischer und einschneidender werden sie.

Manchmal bereitet nur ein totaler Umsturz den Weg zu einer neuen Lebensweise. Bisweilen ist das, was problematisch erscheint, die reine Freundlichkeit; es muss das Alte herausgeschnitten werden, um das Neue zu enthüllen.

Deshalb:

Widersetz dich nicht den Veränderungen die stattfinden, sondern bereite dich darauf vor und gehe mit, so dass sie vollzogen werden können.

«Flug in die innere Freiheit» von

Eileen Caddy, Findhorn (geb. 1917)

Akzeptanz

Veröffentlicht von zentao am 11/11/2022
Veröffentlicht in: 2022, akzeptieren, Zazen, Zen. Schlagwort: Achtsamkeit, Akzeptanz, Meditation, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Akzeptanz ist kein dumpfes, passives Hinnehmen von dem was andere oder das „Schicksal“ mit mir machen.

Akzeptanz meint wahrnehmen dessen was ist. Meint mich mit dem, was das LEBEN jetzt gerade an mich heranträgt, auseinanderzusetzen; mich einzulassen in das, was der Prozess meines JETZT gerade von mir fordert – an Veränderung, an Wandlung, an Lebendigkeit, an Wachstum.

Akzeptanz fordert mich bis in den letzten Winkel meines Lebens… Das ICH will oft etwas ganz anderes, es möchte gerne, dass alles so bleibt wie es ist. Das EGO mag keine Veränderungen, fühlt sich von ihnen bedroht, infrage gestellt. Darum wehrt es sich und hat eine Menge guter Ideen, was man alles machen könnte. Aber wenn wir anfangen zu „machen“ dann bleibt alles beim Alten. Entwicklung, Wachstum, Veränderung ist dann nicht möglich.

Rainer Maria Rilke dichtete:

„Man muss den Dingen die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen, die, wie jeder Fortschritt, tief von innen kommen muss und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann. Alles ist austragen und gebären…

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne die Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte…“

Matthias Uhlich

Motivation der Aktivität…

Veröffentlicht von zentao am 04/11/2022
Veröffentlicht in: 2022, Achtsamkeit, Erich Fromm, Zen. Schlagwort: Achtsamkeit, Erich Fromm, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Nehmen wir einen Menschen, der sich durch ein tiefes Gefühl der Unsicherheit und Einsamkeit zu pausenlosem Arbeiten getrieben fühlt; oder einen anderen, den Ehrgeiz oder Geldgier treibt. In all diesen Fällen ist der Betreffende der Sklave einer Leidenschaft, und seine Aktivität ist in Wirklichkeit Passivität, weil er dazu getrieben wird. Er ist ein „Leidender“, er erfährt sich in der „Leideform“ (Passiv) und nicht in der „Tätigkeitsform“ (Aktiv); er ist kein „Tätiger“, er ist nicht selber der „Akteur“.

Im Gegensatz dazu hält man einen Menschen, der ruhig dasitzt, sich der Kontemplation hingibt und dabei keinen anderen Zweck und kein anderes Ziel im Auge hat, als sich selbst und sein Einssein mit der Welt zu erleben, für „passiv“, weil er nichts „tut“.

In Wirklichkeit aber ist diese konzentrierte Meditation die höchste Aktivität, die es gibt, eine Aktivität der Seele, deren nur der innerlich freie, unabhängige Mensch fähig ist.

Die eine Auffassung von Aktivität, nämlich unsere moderne, bezieht sich auf die Verwendung von Energie zur Erreichung äusserer Ziele; die andere bezieht sich auf die Verwendung der dem Menschen innewohnenden Kräfte ohne Rücksicht darauf, ob damit eine äussere Veränderung bewirkt wird oder nicht.

Erich Fromm

IN STILLE

Veröffentlicht von zentao am 28/10/2022
Veröffentlicht in: 2022, Achtsamkeit, Stille, Zen. Hinterlasse einen Kommentar


Wenn man die morgendliche Ruhe den Körper erfassen lässt, stellt sich eine stille Meditation fast von selbst ein. An Tagen, an denen das nicht der Fall ist, gehe ich systematisch vor:

Die Wahrnehmung des Körpers – ich spüre nach, ob ich irgendwo Verspannungen entdecke und ob ich sie mit Hilfe der beteiligten Muskeln lösen kann. Ich atme bewusst tief und ruhig. Es kann mitunter helfen, den Atem als einen Kreislauf wahrzunehmen, bei dem der Übergang von der Ausatmung zur Einatmung weich wird und sich fast auflöst. Wenig später wird der Körper ruhig.

Sprache – Ich entspanne den Gaumen, entlasse die Worte aus dem Körper und lade die Stille ein. Eine Befreiung. Eine Freiheit vom Suchen nach Worten, ein Ruhen im Zustand der alles umgebenden Stille.

Geist – Wenn mein Körper ganz still geworden ist, lasse ich schließlich meinen Geist in ein angenehmes Gleichgewicht sinken, von dem aus ich mich entspannt gegenüber dem verhalte, was ich noch höre, sehe, wahrnehme. Nichts wird bewertet oder mit «gut» oder «schlecht» beurteilt. Der Körper ist entspannt, der Geist ist im Gleichgewicht, was auch immer er von außen wahrnimmt.


Diese Zeit gibt den Ton für den Tag an, ich habe das Gefühl, dass jeder Morgen erneut zusammengesetzt und neu geboren wird
…

Aus: „Stille finden in einer hektischen Welt“ von Magnus Fridh. 2021

Langeweile

Veröffentlicht von zentao am 21/10/2022
Veröffentlicht in: 2022, Zazen, Zen. Schlagwort: Achtsamkeit, Freitag, Gedanken, Meditation, Zazen, Zen. Hinterlasse einen Kommentar

Die meisten Menschen, die meditieren, machen mit der Zeit die Erfahrung, dass die Zeit nahezu aufgehoben ist, es keine Zeit gibt. Manchmal überfällt uns aber die Langeweile und wir warten, hoffen, dass nun endlich die Zeit herum ist und wir die Meditation beenden können. 

Langeweile heisst, dass wir nicht im Augenblick mehr sein wollen, weil das Jetzt nicht mehr mit Sinn erfüllt ist.

 Langweilig wird es uns, weil es nichts zu tun gibt. Aber ist das nicht genau die Übung, die wir in der Meditation anstreben, in den offenen, zweckfreien Raum zu kommen?

Langeweile ist die Urmutter der Kontemplation. Wenn die Langeweile da ist, öffnet sich mit einem Male ein anderer, neuer Raum, der uns in eine andere, neue Lebensqualität einführen will. Das ist der zweckfreie, offene Raum der Kontemplation, wo es nichts mehr zu erwarten, zu finden, zu suchen, zu erreichen gibt. Wo wir einfach nur da sein dürfen mit dem, was wir gerade mitbringen, was wir gerade sind. Dasein mit diesem einen, einzigen Atemzug, der gerade geschieht. Den bewusst wahrnehmen, annehmen, aufnehmen, spüren wie der Atem kommt und geht, wie er fliesst und mich mit seiner Lebendigkeit durchdringt. Alle Leistung, alles Schaffen, Machen Müssen hat ein Ende in der Langen-Weile, denn – „gut Ding will Weile haben!“. 

Langeweile ist das offene, gepflügte Feld, in das hinein der Samen meines Lebens fallen kann, um zu keimen, zu wachsen und am Ende die Frucht zu bringen.

Durch die Meditation schaffen und gestalten wir uns also bewusst einen Platz und einen Raum um Lebensräume zu erfahren, die wir geniessen, in denen wir verweilen und zu uns kommen können. Langeweile wird so zur großen Möglichkeit, die Intensität des Lebens wieder neu zu erfahren

und ihr zu begegnen.

Das Shinjin Mei, eine Zen-Schrift aus dem 6./7. Jh. drückt es so aus:

„Unser Weg ist dem Wesen nach weit …. aber wenn wir unser Herz eng machen, sind wir voller Sorgen und Ängste. Wir beginnen uns zu beeilen und merken nicht, wie wir dadurch Mass und Zeit verlieren und in die Irre gehen: Lass los, und alles ist natürlich.“

Matthias Uhlich

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    Die Buddhas der Zukunft. Die Buddhas der Zukunft. by Marcel Geisser

    My review


    rating: 4 of 5 stars
    Dies ist ein sehr gelungenes Buch über die Buddhas der Zukunft und jeder der das liest, merkt bald, dass er /sie selber mit den Buddhas der Zukunft gemeint sind. Dieses Buch ist ein idealer Begleiter auf dem Weg des Buddha. Es enthält auch sehr viel Biographisches über den Autor und seinem Weg zum Zen-Meister.Vor allem predigt Marcel Geisser keine Religion,er zeigt uns einen machbaren Buddhistischer Weg im Alltag, mit sehr viel Mitgefühl und Weisheit und sehr vielem gesunden Menschenverstand. Immer wenn ich Hilfe auf meinem Buddhistischen Weg brauche, schlage irgend wo das Buch auf und finde wieder weiter auf meinem Weg. Dieses Buch kann ich allen wärmsten Empfehlen,es ist meiner Meinung nach eines der nützlichsten Buddhistischen Bücher die ich in lezter Zeit gelesen habe.

    Junli 2008 zentao

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