Was ist Erleuchtung?
Sie ist unsere eigentliche Natur. Es ist, was du bist und schon immer warst.
Es ist was du bist, wenn alles was du nicht bist, weg fällt. Es ist nichts, was hinzugefügt würde zu einer Person. Es ist, was nach Abzug von allem inklusive der Person übrig bleibt. Es ist nicht das Vorhandensein von etwas, sondern die Abwesenheit der Illusion, des Traumes, die Abwesenheit des separaten Ich. Es gibt da nichts zu gewinnen! Und was bleibt, wenn du alle Definitionen deiner selbst, alle Masken und Rollen, alle Namen und Formen, alle Körper und Seelen weglässt?
Es ist kein irgendwo Angekommensein, kein irgend etwas Erreicht haben. Es ist kein Erreichen, kein Bekommen, sondern ein Verlieren von allem, inklusive deiner selbst. Es ist ein Verlieren von allem was nicht real ist, aber immer so real schien. Und es gibt kein Ankommen. Es ist ein ständiges Geschehen, jetzt und jetzt, tiefer und tiefer, jeden Moment.
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Ein Text von Pyar über Erleuchtung
Illusionen
Meditation wird zur lebendigen Erfahrung, weil wir lernen, unsere gewohnheitsmässige Verstrickung in die Geschichten, Konflikte, Projekte und Sorgen, mithilfe derer wir unser Selbst konstruieren, loszulassen und immer tiefer im Gewahrsein zu verweilen. Durch Nicht-Identifikation mit unseren Gedanken und Emotionen ruhen wir im Gewahrsein selbst und erfahren die natürliche Leichtigkeit des Herzens. Das achtsame Verweilen stärkt unser Samadhi (Konzentration), was den Geist stabilisiert und klärt, sodass Prajna, die Weisheit, aufblitzen kann, die die Dinge so sieht, wie sie sind.
Wir öffnen den Fokus unserer Aufmerksamkeit ganz weit, sodass unser Gewahrsein weit wie der Raum oder der Himmel wird. Buddha sagte:
„Entwickle einen Geist, der so offen ist wie der Raum, in dem angenehme und unangenehme Erfahrungen entstehen und vergehen können, ohne Konflikte oder Leid hervorzurufen. Verweile in diesem Geist wie im weiten Himmel.“
Wir lassen alle Erfahrungen zu, ohne Grenzen, ohne innen oder aussen. Wir lassen unser gewohntes Orientierungsraster, das den Geist als „in unserem Kopf“ verortet, los und spüren, wie der Geist in seinem Gewahrsein offen, grenzenlos und weit ist. Wir lassen unser Gewahrsein sich in alle Richtungen ausdehnen. Wir lassen zu, dass unser Gewahrsein ein Bewusstsein erlebt, das nicht an der vereinzelten Erfahrung des Sehens, Hörens oder Empfindens klebt, sondern das von diesen Bedingungen völlig unabhängig ist – das Unbedingte. Wir ruhen im reinen, zeitlosen und ungeborenen Gewahrsein. Der Meditierende erlebt dies nicht als Ideal, als abgehobene Erfahrung, denn dieses Gewahrsein ist immer zugänglich, immer präsent, absolut befreiend: Es ist der Ort, an dem sich das weise Herz ausruht.
Wir verweilen in dieser Offenheit und lassen die Empfindungen kommen und gehen. Wir lassen die Gedanken und Bilder, Gefühle und Geräusche dahinziehen wie die Wolken im klaren, offenen Raum unseres Gewahrseins. Wir erkennen, dass der offene Raum des Gewahrseins klar ist, durchscheinend, zeitlos und ohne Einschränkungen – er ist offen für alles, ohne sich davon begrenzen zu lassen.
Der Buddha sagte: „O Hochgeborener, erinnere dich des reinen, offenen Himmels deiner wahren Natur. Kehre dahin zurück. Vertraue ihm. Er ist deine Heimat.“
Jack Kornfield
Höre Shariputra, Form ist Leere, Leere ist Form. Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form. Genauso sind Empfindungen, Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein leer von einem abgetrennten Selbst.
„Leere“ wird im Buddhismus nicht als nichts im Gegensatz zu etwas verstanden, sondern als der Urzustand aller Erscheinungsformen. Alle geformten Dinge haben ihren Ursprung im Nicht-Sein. Das heisst, bevor etwas in seiner Form – in seinem spezifischen Sosein – in Erscheinung tritt, existiert es im wahrsten Sinne des Wortes nicht.
Betrachten wir z.B. diverse Formen des Wassers. Wasser zeigt sich bei gewissen Wetterverhältnissen in der Form von Tautropfen. Wird die Luft wärmer, werden die Tautropfen zu unsichtbarem Wasserdampf. Dieser konzentriert sich unter bestimmten Bedingungen zu sichtbaren Wolkenformen. Die Wolken wiederum können in Regentropfen verwandelt werden. Manchmal wird daraus allerdings Schnee oder Eis. Weder die Wolken noch die Regentropfen noch die Tautropfen noch Schnee und Eis existieren unabhängig von ihrer Umgebung oder für immer. Sie alle sind manchmal existent und manchmal nicht. Ihr Da-Sein und ihr Nicht-Sein gehörten zusammen.
Die Begriffe „Leere“ und „Leerheit“ führen leicht zu Missverständnissen. Leere ist nicht als Gegensatz zu Fülle zu verstehen. Leere und Fülle schliessen sich gegenseitig nicht aus, im Gegenteil, sie bedingen sich gegenseitig. So wie der Himmel und die Wolken untrennbar miteinander verbunden sind, so sind die Daseinsformen untrennbar mit dem Nichtsein verbunden. Alle Formen manifestieren die Leere; und die Leere kann sich nur durch die Formen manifestieren. Das eine existiert nicht ohne das andere.
Alle Formen entstehen bedingt und relativ zur Leere. Sobald sich die Bedingungen verändern, verändern sich die Formen. Dies wird deutlich in der Chemie: Es gibt Moleküle, die aus denselben Elementen bestehen, doch je nach Kombination unterschiedliche Stoffe erzeugen, wie z.B. CO und CO2. Die Leere hingegen verändert sich nicht. Sie bildet die Dynamik des Werdens und Vergehens, die das Universum charakterisiert. Diese dynamische Schöpfungskraft, die der Leere innewohnt, wird manchmal mit der göttlichen Schöpfungskraft gleichgesetzt. Sie ist der absolute Aspekt der Existenz, und die Formen sind der relative Aspekt derselben Existenz.
In der gedanklichen Unterscheidung zwischen Form und Leere hängt man immer noch am Konzept der Zweiheit und täuscht sich leicht darüber hinweg, dass Leere und Form in Wirklichkeit eins sind. Form und Leere können nicht getrennt werden. Das eine existiert nicht ohne das andere.
Wenn man selbst zum Schluss kommt: Sinneswahrnehmungen, Gedanken, Vorstellungen und Bewusstsein sind ebenfalls leer, hat man etwas Einsicht in das Wesen der Welt erlangt und lässt sich hoffentlich weniger vom Schein der Dinge täuschen. Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung der Befreiung, von der das Herzsutra spricht.
Agetsu Wydler Haduch
oder achtsame Kommunikation
Am Freitag 23.November 2012 war Dagmar Jauernig wieder bei uns um den Zyklus 8 facher Pfad weiter zu führen. Zu Beginn machten wir eine kleine Meditation, dabei entdeckten wir das Schweigen ist auch achtsame Kommunikation ist. Aber Schweigen ist nur eine Form der achtsamen Kommunikation. Oft denken wir nur das gesprochene Wort sei Kommunikation, aber da ist noch viel mehr. Wie wir miteinander Reden, wie wir einander ansehen und begegnen, was wir hören oder auch nicht hören, das alles ist vielschichtiger, als wir glauben. Kommunikationsforscher haben herausgefunden, dass wir nur etwas 30% über die Worte in uns aufnehmen, die anderen 70 % nehmen wir über andere Kanäle auf. Wir haben die Tendenz Worte, all zu wichtig zu nehmen, dabei ist die Nonverbale Kommunikation, viel wichtiger, sehen wir doch mit den Augen, mit den Ohren hören wir und da ist noch viel mehr.
All diejenigen die schon mal in einem Retreat vom Haus Tao (oder auch in einem anderen Meditations-Retreat) waren, wo Schweigen an der Tagesordnung ist. Da macht man Erfahrungen in der Stille, mit dem eigenen Geist, und da kommt oft die Frage auf: „was mache ich mit dem gelernten jetzt im Alltag?“ In einem Retreat zu praktizieren, ist ja noch relativ leicht, aber wenn man wieder zu Hause ist, wie praktiziere ich dann? Eine der praxisnahen Antworten, die die Buddhistische Praxis bietet ist all diese täglichen Felder, wo wir uns dauern befassen, ins Zentrum unserer Praxis, zu rücken, zum Beispiel „unser sprechen,“ uns selber beobachten, wie wir uns ausdrücken in der Kommunikation und was hat das zu tun mit unserem Weg zu unserer inneren Freiheit. Noch etwas zur Verbindung der 8 Teile des 8 fachen Pfades, wir habe ja bereits 2 Teile diese Pfades besprochen rechte Ansicht oder rechte Sicht und Rechtes Denken – Rechte Gesinnung wie hat der Buddha den Weg beschriebe wie wir zum Frieden gelangen und wie ist es möglich unser Denken und unser ganzes Sein, auf diesen Weg auszurichten? Wenn wir nicht, diese tiefe Erfahrung, schon gemacht haben. was es wirklich bedeutet, wenn wir nicht vollständig wach sind. Hätten wir diese Erfahrung nicht im vollen Umfang gemacht, könnte man ja denken, das sei ja nur eine Philosophie, eine Art Theorie, wenn Buddha nur das an uns weiter gegeben hätte, würde man Denken das sei eine Art Philosoph gewesen.
Dagmar meint eine der Stärken der Buddhistischen Sicht sei, dass Buddha, es nicht bei dem belassen hat. Sondern auch zwei andere Teile des 8 fachen Pfades erschlossen hat, nebst dem Teil von Verstehen (prajna), von Weisheit, der Klarsicht und noch zwei andere Teile (shila: handeln inkl. ethik, und samadhi: meditation) und mit dem einen fangen wir heute an; es ist Rechtes Handeln, …und mit dem einen fangen wir heute an; es ist Rechtes Handeln, das sind drei Bestandteile vom 8 fachen Pfad, es geht ums Handeln, tun, verschiedene Aspekte, Rechte Rede ist so gesehen auch eine Handlung und mit dem ist auch schon etwas wichtiges über die Praxis gesagt worden die Diskrepanz zwischen „Meditation“ und Alltag – im Leben, den gibt es so gar nicht, das ist wie ein anderer Aspekt, einer bestimmten Sichtweise, aber es ist die gleiche Praxis. Die Weise wie wir mit einander umgehen, unterstützt uns, mehr oder weniger, sich selber zu sein und miteinander freier zu werden. So ist auch die Art wie wir mit der Sprache und dem Umgang mit einander umgehen, handeln ist ein direkter Weg zur Praxis. Wir können unser ganzes Leben betrachten, und uns fragen: „wo geht Energie rein? „Und ist das was ich mache hilfreich? fördert das, die Richtung wo ich hin möchte? Die Richtung von Frieden im Geist, von Stille im Geist, von flexibel und wach sein. Wie lebendig ist unsere Praxis im Alltag und ist uns eigentlich klar was Achtsamkeit ist? Der 8 fache Pfad ist sehr umfassend, unser ganzes Leben ist in diesem 8 fachen Pfad enthalten, so dass es eigentlich egal ist bei welchem Teil wir beginnen. wir können auch bei der achtsamen Kommunikation beginnen.
Dagmar findet, die achtsame Kommunikation ein ausgesprochen herausforderndes Gebiet und sie hat sich für den Vortrag viele Gedanken zu dem Thema gemacht. Sie hat hervorgehoben, dass einige Menschen lieber Reden und die anderen können besser zuhören. Dagmar wünscht sich von uns eine rege Mitarbeit und eine anregende Diskussion.
10 Minütige Meditation. . . . .
Rechte Rede sei nochmals betont; “ Recht heisst hier nicht richtig im Gegensatz zu falsch, sondern mehr im Sinne des Sanskrit Wortes samma (ganzheitlich, umfassend) das ganzheitlich heisst, oder auch umfassend. Wahrhaftigkeit könnte eine Übersetzung sein, Aufrichtigkeit, Aufmerksames zuhören und einfühlsames Reden, diese Kombination ist spannend. Wenn wir reden, gehört dazu auch Schweigen, auch Reden und zuhören, Dagmar redet und wir hören zu, im logischen Sinne, ein Wechselspiel. Die einen Reden lieber und die anderen hören lieber zu aber klar ist; „reden macht nur Sinn wenn jemand zuhört. „Diese Weisheit ist eigentlich vollkommen banal und selbstverständlich und gleichzeitig wissen wir wie schwierig das ist, hier eine gute Balance zu finden. Zu bemerken wann wir uns zurücknehmen sollen, wann wir reden und wann wir besser Schweigen sollen, ist gar nicht so leicht.
Gedanken die wir uns noch machen werden sind; „wie höre ich zu“ und „welchen Anteil am Gespräch hat auch wohlwollendes Reden, liebevolles Reden, wäre auch noch eine Möglichkeit.“ Es gibt auch eine verneinende Form, das wäre; „nicht Leugnen“, sich selber und andere „nicht täuschen“ sich selber und andere „nicht hintergehen“ und die meisten antworten darauf; „ich leugne nie“ das lernen wir ja schon als kleine Kinder und haben wir mit der Mutterbrust aufgesogen. Aber wie aufrichtig und wahrhaftig sind wir durch den Alltag? Und wenn wir wirklich genau hinschauen, dann finden wir da, noch Schattierungen, wo wir mehr tun, als ob und wo wir andere Signale senden als wir wirklich meinen. Manchmal übertreiben oder untertreiben wir, ganz so, dass wir gut dastehen, oder wir wollen jemanden schonen, und sagen ihm deshalb nicht die ganze Wahrheit. Da wird es spannend wenn wir die Muster, welche wir benutzen, erkennen und es uns bewusst wird, wo auch wir, Änderungsbedarf haben. Wir machen immer wieder so unsere kleinen Manipulationen, wobei hier nicht zur Diskussion steht, ob das jetzt gut oder schlecht sei, aber wir bemerken, so klar, wie wir meinen ist das nicht immer.
Diskussionsbeitrag:“ Das ist ja etwas absolut überlebenswichtiges, kein Mensch kann immer so authentisch sein.“
Darauf meint Dagmar, nicht alles muss man sagen, was gesagt werden kann, ihr gehe es im Moment mehr darum, das wir merken, dass wir das so, ja immer machen und das es Situationen gibt wo es sogar schädlich wäre, „tätsch use“ so alles zu sagen, ganz im Sinne von heilsam und unheilsam. Was bewirke ich oder was kann ich bewirken, zum Zusammenleben, was in einer guten Form möglich ist, was führt letztendlich, mich selber in einer guten Gemeinschaft (Sangha )zu einem guten Zusammensein zu mehr Harmonie, Frieden, nicht Streit, Nicht Konflikt. dass es das braucht, das findet sie auch. Wir machen es uns oft etwas zu leicht, wenn wir meinen, das sei kein Thema für uns, denn wie oft übertreiben wir oder nehmen uns etwas gar stark zurück und machen auf falsche Bescheidenheit und weil wir Mitmenschen nicht verletzen oder belasten wollen, vermeiden wir oft unangenehmes zu sagen. Es gebe auch die Gesellschaftliche Form der Lüge, wenn jemand und fragt; „wie geht es Dir“ sagen wir oft einfach nur; “ es geht mit gut“ und vermeiden es sagen zu müssen, dass es vielleicht doch nicht so gut geht. Es gäbe auch hier die Möglichkeit, anders zu reagieren, so in der Form; „ja willst du das wirklich wissen?“ Oder auch mit der Gegenfrage; „und wie geht es dir?“
Im Tages Anzeiger hätte es einen interessanten Beitrag über das Lügen gegeben und gäbe es die Aussage, dass wir beim anderen gar nicht bemerken, wenn wir angelogen werden. Auch werde in unserer Gesellschaft, das Alter und auch das älter werden, wird verleugnet, man möchte ewig jung sein. Die Menschen haben oft Angst vor dem Tod und dem sterben. Der Tod oder nur schon das sterben ist ein Tabu, Sex ist alles was zählt und Geld einbringt. Wir haben eine Kultur der Schönheitschirurgie und wir haben einen Jugend Wahn und Schönheit ist alles. Das ist auch eine Form der Unwahrheit unserer Kultur. Noch eine Geschichte zur Frage wie geht es dir? meint eine Teilnehmerin; “ es fange dort an, ob die Frage echt ist, oder ob es einfach eine Floskel sei? Einer Freundin von ihr wurde von Ihrer Chefin gefragt „wie geht es ihnen „und sie antworte; „gar nicht gut“ und die Chefin erfreut; „wunderbar – wunderbar „die Chefin hat gar nicht zugehört und war nicht wirklich am Befinden der Mitarbeiterin interessiert. Ein typisches Beispiel, wie wir oft nicht wirklich zuhören, wenn ich nicht höre was der andere sagt, so ist das alles andere als „wunderbar,“ die Frage ist viel mehr; „was ist da los? Es sei spannend, wenn wir bei den Menschen, mit denen wir leben und arbeiten beobachten, wie die unterschiedlichen Kommunikationsmuster funktionieren oder manchmal auch nicht funktionieren. Auch das kann eine Form von Praxis sein, dort wieder wacher werden und schauen wie ist das bei mir? Es gibt verschiedene Formen von Beziehungen; manchmal eher Oberflächig und andere wo wir uns viel mehr einlassen, wo wir wirklich wissen wollen; „wie geht es dir wirklich?“ Gerade in Meditationskreisen, ist es nicht selbstverständlich, dass wir unsere Beziehung ausbauen, zu mehr als nur miteinander sitzen. Wir sitzen teilweise mehr als 10 Jahre miteinander, aber was wissen wir wirklich? Sind wir wirklich aneinander interessiert? Wollen wir den wirklich mehr wissen? Ist es nicht auch eine Art Selbstschutz, uns nicht engagieren zu müssen? Erkenntnisse aus unserem Dialog:
Wer zuhört, erfährt Neues, wer selber redet bleibt auf seinem Wissensstand
Schweigen können in einem Gespräch – Gesprächspausen sind notwendig, warten können, bis der andere spricht.
Nicht immer eine Antwort haben müssen, etwas einfach so im Raum stehen lassen.
Fragen offen lassen, unangenehmes aushalten, wenn es jemandem schlecht geht, dennoch fertig zuhören.
Das sind Qualitäten, die gesellschaftlich nicht selbstverständlich sind. Eine Teilnehmerin findet, dass wir heute gute Kommunikationstheorien haben, mit Ideen die einen Aufstellen, mit Gedanken die einem selber gar nicht einfallen. Sie findet achtsames Reden helfe gut bei versteckten Vorwürfen oder auch bei Selbstanschuldigungen, auch wenn es einem selber betrifft, das sei schon hilfreich, zu wissen „wie man es macht“ aber vor allem „wie man es nicht macht.“ Eine andere Teilnehmerin, erwähnt Publikationen, der Gewaltfreien Kommunikation und dass dies, sie schon auch beschäftige. Worauf Dagmar erwähnt dass die Gewaltfreie Kommunikation auch nur ein Hilfsmittel sei, wicht sei halt auch hier; …üben …üben und nochmals üben, nicht dass es Theorie bleibt sondern dass es zur Praxis wird. 10 Minütige Meditation… In der Buddhistischen Praxis würden wir dem Upayas sagen, hilfreiche Mittel und das ist alles, was uns hilft zu Schweigen, ein häufiges Mittel ist Innehalten, was wir in der Meditation mit der Glocke anzeigen. Die Praxis von der Glocke ist die Praxis der Achtsamkeit, vom Innehalten und ist eine Einladung zum still Sein, zum Schweigen, nichts tun müssen und geschehen lassen was gerade ist. Was die Buddhistische Praxis vor allem anbietet ist; „genaues Hinschauen, sich interessieren, für das was ist, sich bewusst sein, wie man handelt, wie Reden, wie wir miteinander umgehen, genauer anschauen, was unsere Motivation sind, dass wir so handeln und warum. Wir können auch untersuchen was das für Auswirkungen hat auf uns und andere und wenn wir das sehr lange machen, hat das auch Auswirkungen auf unser Leben. Auch wenn ich nur höre und selber nie etwas sage hat das Auswirkungen, wie wirkt eine Gewohnheit, die ich schon lange Zeit pflege, „wie viel und oft Reden“ und ich kann mir die Frage stellen, führt das zu dem was ich möchte, im Austausch mit anderen, einen lebendigen Austausch oder führt es mehr zu Stillstand, und Isolation. Was uns auch geschieht, es sind Auswirkungen, von dem was ich immer tue. Man könnte das auch Karma nennen, einfach gesagt Ursache und Wirkung.
Gib acht auf dein Denken den das wird dein Reden gib acht auf dein Reden den das wird dein Handeln gib acht auf dein Handeln denn das wird dein Schicksal
Wie schnell werden aus unachtsamen Gedanken böse Worte und die sind schnell in der Welt und es kann zu einem Brand kommen, es kommt zur Handlung (Krieg ) aber wir können immer wieder innehalten auch auf der Stufe Handlung. Ein Fächerbrand wird sehr schwer zu löschen sein.
Dagmar berichtete über 2 Frauen, Friedensaktivistinen ein Interview bei
http://www.srf.ch/sendungen/tagesgespraech/wir-duerfen-hass-und-verzweiflung-nicht-zulassen
Es habe ihr Eindruck gemacht wie die 2 Frauen, im Gegenseitigen Respekt miteinander umgehen.
Im Bewusstsein des Leides, das durch unachtsame Rede und durch die Unfähigkeit, anderen zuzuhören, entsteht, gelobe ich, liebevolles Sprechen und aufmerksames, mitfühlendes Zuhören zu entwickeln, um meinen Mitmenschen Freude und Glück zu bereiten und ihre Sorgen lindern zu helfen.
Erkenntnis aus der Gruppe:
Wichtig ist miteinander reden, einander Zuhören aber das aller Wichtigste ist, der Friede im eigenen Geist. Wenn wir mit uns selber unzufrieden sind und mit uns selber Krieg führen, kann es keine friedlichen Gespräche geben. Wenn wir uns wirklich begegnen wollen, müssen wir die Bereitschaft haben, genau hinzuschauen, hinzuhören, aber manchmal haben wir diese Bereitschaft nicht, manchmal wollen wir gar nicht richtig verstehen, warum der Andere, dies so anders versteht. Die Fähigkeit, richtig den Raum zu öffnen und bereit sein, mal diese Auslegeordnung zu machen, bei mir selber aber auch den anderen auch die Auslegeordnung zu machen. Das sind Wirkungsvolle Ziele und hat etwas mit Mut zu tun und es besteht die Gefahr, dass wir uns verändern müssen.
Wenn uns die andere Person nicht interessiert, haben wir auch keine Bereitschaft, ihr zu zu hören. Die Praxis der Achtsamkeit, setzt voraus, dass wir Interesse üben und mit der Zeit auch Interesse entwickeln. Die Veränderungen gelingen uns zuerst nur im kleinen, es ist nicht notwendig uns 100% zu transformieren, es ist schon Super, wenn es uns gelingt in Gesprächen, vielleicht wirklicht selber etwas weniger zu erzählen und wirklich einmal zu, zuhören. Wir erkennen, was für Möglichkeiten, im Zuhören verborgen sind und wir erfahren mehr über unseres Gegenüber und wir entdecken, dass sich etwas verändert.
Eine Teilnehmerin, erkannte dass wenn sie zu Beginn eine Person ablehnte, und nicht so sympathisch fand, sie sich selber gefragt hat; he was machst du da!!“und sie sich sagen musste; „rede doch einfach mal mit ihr“ und es kam jedes Mal gut und sie nach einiger Zeit doch erkannte, wenn sie aktiv zuhöre und die Person etwas Persönliches erzählt, dass sich einiges, bei ihr, zum positiven veränderte. Auf Menschen zugehen, setzt Mut voraus und ist nicht immer leicht aber wenn wir unsere eigene Ablehnung und Aggression gegen die Person erkennen, denn unsere eigene Ablehnung, kann ja denn Ursprung in unserer eigenen Angst vor Ablehnung begründet sein. Auch Macht Ansprüche, mein Revier abstecken, komm mir nicht zu nahe, das ist mein Gärtlein. Letztendlich ist es sehr einfach; “ es ist unangenehm wenn sich etwas ändert. Das etwas angenehm oder unangenehm sei, das mag eine wunderbare Theorie sein, aber in der Praxis merken wir, aber Hallo, vielleicht hat das etwas mit mir zu tun und ich bemerke, dass der ganze Prozess der hier geschieht, eine spannende und interessant Sache ist und wenn ich von negativ auf positiv umschalte, kann ich etwas neues lernen. Aber auch das andere sei in Ordnung, dass wenn wir bemerken, diese Person interessiert mich wirklich nicht und ich habe keine Lust an dieser Person, das ist auch ein Teil der Praxis, einfach schauen was ist und von mir nicht Dinge zu erwarten, wo ich noch nicht bereit bin, diese zu verändern. Mir selber Raum zu geben, es genügt manchmal schon zu erkennen, das ist angenehm oder unangenehm. Es ist schon ziemlich viel, wenn ich erkenne wie ich reagiere und das Ganze einfach mal sein lassen, ohne allzu grosse Veränderungen zu erwarten; „mit dem Gedanken, heute ist es mir noch nicht optimal gelungen, aber Morgen sieht das schon ganz anders aus. Auch das ist nicht so wichtig, einfach dran bleiben und mit dem Arbeiten was ist. Mit dem Geist der Freundlichkeit, den anderen begegnen und das einfach mal sein lassen. Das ist klassische Achtsamkeitspraxis – unabhängig ob es angenehm oder unangenehm oder erleuchtend oder nicht erleuchtend sei, dort hinschauen und nicht einfach verdrängen.
Im Bewusstsein des Leides, das durch unachtsame Rede und durch die Unfähigkeit, anderen zuzuhören, entsteht, gelobe ich, liebevolles Sprechen und aufmerksames, mitfühlendes Zuhören zu entwickeln, um meinen Mitmenschen Freude und Glück zu bereiten und ihre Sorgen lindern zu helfen.
Zum Abschluss noch eine kurze Meditation.
Wenn wir mit allem da sind so wie es ist, auch das ist schon eine Form von Kommunikation, ein Dialog, es ist eine Verbindung mit dem was ist und es ist gar nicht möglich – nicht zu kommunizieren. Ich bin den ganzen Tag im Austausch, in Kommunikation mit Menschen. Wenn ich am Morgen einen Vogel singen höre ist auch das eine Form von Kommunikation, es ist eine Form, in Verbindung zu sein und hat ganz viel mit Meditation und Achtsamkeitspraxis zu tun, es heisst präsent zu sein und Präsenz heisst immer mehr in Verbindung zu kommen mit dem was ist und das wertschätzen das heisst präsent sein und Präsent sein hat ganz viel mit Wahrnehmung und heisst immer mehr in Verbindung zu kommen mit dem was ist und Kommunikation ist da natürlich ein ganz grosses Feld. und die achtsame Kommunikation sei viel spannender wenn wir schweigen und dazu müssen wir still werden um neues aufnehmen zu können..
aus dem Berndütsch von Dagmar übersetzt von Erwin
Der spirituelle Pfad ist ein Pfad der Läuterung von Herz und Geist. Wir können jede Möglichkeit dazu benutzen und brauchen diesen Lernprozess nie zu unterbrechen. Jedes Mal wenn wir eine Gelegenheit, das Heilsame zu üben, genutzt haben, werden wir ein Gefühl der Erleichterung empfinden. Hassen, ablehnen, ärgern ist beschwerend und bedrückend. Es ist nicht möglich, glücklich zu sein, wenn wir uns ärgern. Glücklich zu sein, wenn wir lieben, ist ganz einfach. Leider haben wir eine falsche Auffassung vom Lieben. Wir glauben im Grunde, das es bedeutet, geliebt zu werden. Diese Idee fallen zu lassen ist schon ein Prozess der Läuterung und eine Übung im Loslassen.
Für das spirituelle Wachstum ist „loslassen“ das wichtigste Wort, das wir uns merken müssen. Je weiter wir diesen Pfad der Läuterung gehen, desto einfacher wird unser Leben. je mehr wir festhalten, desto schwieriger wird es. Wir brauchen uns nur einmal vorzustellen, wie ein Mensch versucht, unendlich viele Dinge an sich zu raffen und sie dann mit Armen und Händen zu umschlingen und festzuhalten. Andauern fällt ihm etwas herunter. Er muss sich bücken, um es aufzuheben. Dann fällt schon das nächste runter. Es wird ihm schwer und ungemütlich zumute mit all den Dingen. die er da festhält. Eines Tages sagt er dann: „Jetzt habe ich aber genug!“ – und lässt alles fallen. Was passiert dann? Ganz einfach folgendes: er braucht sich nicht mehr zu bücken und fühlt sich nicht mehr beschwert. Wir wissen leider nicht, dass es so einfach ist. Weil alle anderen um uns herum festhalten, glauben wir, wir müssten das auch tun. Sobald wir aber einmal ausprobiert haben, wie einfach es ist, loszulassen, werden wir den Segen darin erkennen. Es gibt keinen grösseren.
Eine Eigenart der westlichen Menschen ist es ununterbrochen Fragen zu stellen, und so wurde Achan Chah, ein Thailändischer Meditationslehrer, eines Tages folgende Frage vorgelegt:
„Du redest immer davon, dass man an nichts festhalten soll, dass man alles loslassen soll, aber du hast doch auch viele Dinge hier in deiner Hütte. Wie kommt das? Achan Chah antwortete mit einer Gegenfrage: „Siehst du dieses mit Wasser gefülltes Glas auf dem Tisch?“ Der Frager bejahte das. „Nun“ führte der Meister aus, „aus diesem Glas kann ich Wasser trinken, wenn ich durstig bin. Ausserdem ist es ein schönes Glas, das ich einmal geschenkt bekam. Trotzdem ist das Glas für mich schon zerbrochen“
Es ist eigentlich ganz einfach. Solange das Glas noch nicht zerbrochen ist, bleibt es nützlich und man kann sich daran erfreuen. Ganz sicher ist jedoch, dass es irgendwann zerbrechen wird, weil alles vergänglich ist. Achan Chah würde aber dem Glas nicht nachtrauern, denn für ihn war es ja bereits zerbrochen. Diese Tatsache sollten wir uns stets bewusst sein, dann fällt es uns nicht schwer, loszulassen, so dass die Angst vor dem sicheren Verlust schwindet. Haben wir gelernt, vor allen Dingen von unserer Meinung von uns selbst loszulassen gibt es keine Probleme mehr. Wenn wir bei allem was wir betrachten, daran denken, dass nichts Bestand hat, werden wir loslassen können und sind damit auf dem Wege der Läuterung. Bedauern, Hass und Gier haben keine Angriffspunkte mehr, wenn wir wissen wie anstrengend Festhalten letzten Endes ist.
Mit der Liebe ist es genau so: Solange wir einen Besitzanspruch haben, wird es Probleme geben. Betrachten wir jedoch alles so, als ob es bereits zerbrochen wäre, werden wir erkennen, dass nichts anderes wichtig ist als die Läuterung unserer Emotionen. Denn eines steht felsenfest. Alles wird zerbrechen, sich verändern, zu Ende gehen. Jeder Mensch der geboren wird, muss sterben, und jeder Geist, der an etwas Bestimmtes denkt, wird bald an etwas anderes denken.
Unsere Emotionen vernebeln unseren Geist und erst die Läuterung der Emotionen bringt Klarheit. Solange uns unsere Emotionen übermannen, sind wir nur mit ihnen beschäftigt. Wir können das mit den Wellen im Ozeans vergleichen. Solange wir inmitten der Wellen befinden, sehen wir nur Wasser das uns berührt. Erst wenn der Meeresspiegel sich geglättet hat, können wir in die Tiefe schauen und erkennen, was sich auf dem Meeresboden befindet. Erst wenn Ruhe in unser im unser Herz eingekehrt ist, kann unser Geist eine Tiefenperspektieve gewinnen.
Aus dem Buch „Die Früchte des spirituellen Lebens“ von Ayya Khema
Charaktertypen aus Buddhistischer Sicht –
eine spirituelle Psychologie.
Am Montag war es wieder einmal so weit, ein Dharmagespräch mit Marcel Geisser
in der Sangha Zürich. Marcel Geisser ist seit vielen Jahren Zen-Lehrer im Haus Tao.
Diese 5 Buddhafamilien sind unsere Ich oder Ego Charakter die wir eigentlich alle kennen, nur erzählt sie uns Marcel in Form einer Geschichte, wie sich die unterschiedlichen Charakter benehmen würden bei einem Besuch oder auch wenn wir bei ihnen zu Besuch wären.
über diesen Link kommt ihr zu Sound Cloud wo ihr den Votrag hören könnt. Entschuldigt die Störungen zu Beginn des Votrags es wird aber besser.
http://soundcloud.com/zentao45/die-5-buddhafamilien-ein
14.11.2012 Erwin
Der menschliche Körper ist nicht bloss eine mit Atomen und Molekülen vollgestopfte Kiste. Er ist ein nach aussen offenes System und befindet sich in ständigem Austausch mit seiner Umgebung. Er ist kein Ding, sondern ein lebendiger Prozess. Was ihn belebt, ist Energie, die er in Form von Nahrung, Wasser, Licht und Luft aufnimmt.
Nun könnte man sagen, dass der Mensch laufend Energie verbraucht, was aber nicht ganz stimmt: er verwandelt sie. Die Gesamtmenge der im Universum vorhandenen Energie bleibt nämlich immer gleich. Sie wurde mit dem Urknall freigesetzt und hat sich seither nie mehr verändert. Das besagt der Energieerhaltungssatz. Energie kann weder erschaffen noch vernichtet, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.
Energie zeigt sich in vielen verschiedenen Formen, zum Beispiel als Bewegungsenergie, Wärmeenergie, chemische oder elektrische Energie. Diese Formen wechseln, eine Energieform kann in eine andere übergehen. Energie kann sogar in Materie transformiert werden – und umgekehrt Materie in Energie. Materie ist konzentrierte Energie, Energie ist verdünnte Materie.
Der Energieerhaltungssatz gilt für alle geschlossenen Systeme. Dazu gehört das Universum. Die Erde dagegen ist ein offenes System, deshalb können wir hier Energie gewinnen, aber auch verlieren. Die Rechnung geht erst im kosmischen Ganzen auf. Im Universum bleibt der Gesamtbetrag an Energie auf alle Zeiten immer gleich.
In einer Welt, die vom dauernden Werden und Vergehen bestimmt wird, ist eine solche Beständigkeit die grosse Ausnahme. Der Energieerhaltungssatz vermittelt einen Hauch von Ewigkeit: Die Energie, die in Ihnen lebendig ist, wird bis zum Ende des Universums – falls es je eines hat – bestehen bleiben. Mit ihr ist in Ihrem endlichen Leben etwas Unendliches gegenwärtig. Wenn es Sie schon lange nicht mehr gibt, gibt es immerhin noch Ihre Energie – beziehungsweise die Energie, die Ihnen für ein paar Jahrzehnte geschenkt worden ist. Ihre Hinterlassenschaft ist auch wohltuend neutral: Im Unterschied zur Esoterik gibt es in der Physik keine „gute“ oder „schlecht“ Energie, sondern einfach nur Energie.
Was aber passiert mit Ihrer Energie, wenn Sie einmal nicht mehr da sind? Sie zeigt sich in neuen Formen. In Bäumen, Wolken und Steinen. In Erdbeeren, Nashörnern und Menschen. Vielleicht auch in einer leuchtenden Sternschnuppe. Diese Gewissheit kann uns mit der Endlichkeit unserer Existenz versöhnen. Es geht etwas weiter.
Der vietnamesische Zen-Mönch Thich Nhat Hanh macht sich das jeden Tag mit einer kleinen Meditation bewusst: Tag für Tag betrachte ich alles um mich herum eingehend: die Bäume, die Berge, meine Freunde. In ihnen allen erkenne ich mich selbst, und ich weiss, ich werde nicht sterben. In vielen anderen Formen werde ich weiterleben.“
Lorenz Marti
Am 3.06.2012 haben wir reche Ansicht besprochen und dabei festgestellt, dass alle 8 Teile des 8 fachen Pfaden zusammengehören wie die Finger einer Hand, die zwar einzeln, jeder Finger für sich sind und doch eine Einheit bilden und jeder dieser Finger ist mit den anderen verbunden. Genauso ist rechtes Denken ohne rechte Ansicht nicht möglich.
Mögliche Übersetzungen für das 2. Glied des 8-fachen Pfades sind:
Rechte (= umfassende/ganzheitliche) Gesinnung, Einstellung, Ausrichtung, Absicht, Entschlossenheit. Die oft verwendete Übersetzung „rechtes Denken“ ist insofern irreführend, als es nicht um eine rein kognitive, intellektuelle Übung geht, sondern als zentrales Element auch das emotionale Empfinden mit gemeint ist. Sangharakshita übersetzt „rechte Gesinnung“ deshalb mit „rechte Emotion“. Wenn wir uns auf die Wirklichkeit, wie sie ist und wie wir sie durch „rechte Sicht“ erkennen können, ausrichten, üben wir „rechte Gesinnung“. Dabei sind Herz UND Geist beteiligt, Emotion UND Intellekt (diesen Zusammenhang drückt besonders eingängig der im Zen geläufige Ausdruck „Herz-Geist“ aus).
Dagmar erläuterte uns das Beispiel, dass es letzte Woche noch Sommer war und es heute bei uns 15 Grad kühl ist und es sich schon recht herbstlich anfühlt. Wenn wir jetzt denken: „wie schade, dass es jetzt Herbst wird, ich möchte, dass es weiterhin Sommer bleibt“ – üben wir dann „rechte Ansicht“ und „rechte Gesinnung?“. Durch „rechte Ansicht“ sind wir uns bewusst, dass sich alles verändert und es normal ist, dass es heute viel kühler war, als letzte Woche, und dass es normal ist, dass die Tage kürzer werden. „Rechte Gesinnung“ üben wir dann, wenn wir dies nicht nur intellektuell wissen, sondern auch emotional so empfinden. Und das sind ganz oft zwei verschiedene Dinge! Oft klafft zwischen dem, was wir wissen, und dem, was wir empfinden, eine grosse Lücke. Wenn wir „rechte Gesinnung“ praktizieren, so akzeptieren wir den Augenblick mit Herz und Verstand und wir sehen und empfinden die Dinge so, wie sie sind.
Die bekannte Meditations-Lehrerin Dipa-Ma aus Indien fragte einst Jack Kornfield eine kritische Frage, die wir auch an uns selber richten können:
Praktizierst Du wirklich? Oder denkst Du nur darüber nach?
Praktizieren wir wirklich, mit Kopf und Hand und Herz, oder ist dies alles nur Gewohnheit? Wollen wir verstehen? Wollen wir erkennen und sind wir bereit, unser Verhalten zu ändern?
Der erste Schritt zur Veränderung liegt darin, zur Kenntnis zu nehmen, was ist – also Achtsamkeit zu üben. Und uns dem, was wir feststellen, mit einer freundlichen Haltung zuzuwenden. Auch dadurch üben wir rechte Gesinnung – durch Gelassenheit und die Bereitschaft, Gewohnheiten, die uns unfrei machen, mehr und mehr loszulassen.
Was eine ganzheitliche Gesinnung ist, drückt ein Vers aus dem Dhammapada in Kürze aus:
Hör auf schlechtes zu tun!
Wende Dich dem Guten zu…
dies ist die Lehre von Buddha.
Das ist nur bei oberflächlicher Betrachtung einfach. Genau besehen ist es eine Übung, die uns lebenslang beschäftigt, wie ein alter Meister sagte: „Ein 3-jähriges Kind mag das wissen, aber selbst ein 80-Jähriger vermag es nicht zu tun“.
Wenn wir z.B. nur an uns Denken, so in etwa: „Hauptsache uns geht es gut!!“, üben wir nicht rechte Gesinnung.
Dazu passt die Geschichte von Bodidharma:
Als Bodhidharma zu Ende des 5. Jahrhunderts nach China kam, lud ihn der Kaiser Wu ein, der ein grosser Freund des Buddhismus war. Der Kaiser sagte: „Wir haben viele Klöster bauen lassen, Mönche und Nonnen ausgebildet und Schriften ins Chinesische übersetzen lassen. Welcher Verdienst liegt darin?
Bodhidharma antwortete: „Gar kein Verdienst.“
Nun war die populäre Vorstellung des Buddhismus, dass man durch das Tun guter Dinge, religiöser Dinge, Verdienste erwerben konnte. Verdienste führten ein zu immer besseren zukünftigen Leben, so dass man schliesslich aus dem Rad der Wiedergeburten befreit werden konnte. Der Kaiser war also vor den Kopf gestossen, er sagte: „Was ist dann das erste Prinzip der Heiligen Lehre?“
Bodhidharma antwortete: „Völlige Leere und nichts Heiliges“. Oder: „In völliger Leere gibt es nichts Heiliges.“
Der Kaiser fragte: „Wer ist es dann, der vor uns steht?“ (implizierend: „ Hält man dich nicht für einen heiligen Mann?“)
Und Bodhidharma sagte: „Ich weiss es nicht.“
Das Gegenteil von Selbstzentriertheit ist Grosszügigkeit und Mitgefühl (als Aspekt von Liebe). Wenn wir egoistisch handeln, werden wir kaum glücklich werden, wenn wir zu unseren Mitmenschen Grosszügig sind und mit unseren Mitmenschen mitfühlen und ihnen unvoreingenommen zuhören, so tut dies allen gut. Wir können in alltäglichen Situationen grosszügig handeln, indem wir anderen Gutes tun und uns uns selber und anderen mit einem freundlichen, offenen Herzen zuwenden. Es ist eine tiefgreifende Praxis, die Qualitäten von Grosszügigkeit und weiser Liebe in unserem Alltag zu erforschen und umzusetzen.
2.09.2012 nacherzählt so gut ich wie es noch weiss – Erwin
nachgelesen durch Dagmar und wo nötig fachlich nachgebessert
auch noch lesen:
rechte Ansicht oder rechte Sicht
Ein Zen-Schüler kam zu Bankei und klagte:
„Meister, ich habe eine unbeherrschte Laune.
Wie kann ich sie heilen?“
„Du hast etwas sehr Seltsames“, erwiderte Bankei.
„Lass mich sehen, was du hast.“
„Ich kann sie Euch jetzt nicht zeigen“, sagte der andere.
„Wann kannst du sie mir zeigen?“ fragte Bankei.
„Sie kommt ganz unerwartet“, antwortete der Schüler.
„Dann“, folgerte Bankei,
„kann sie nicht deine wahre Natur sein.
Wäre es so, dann könntest du sie mir jederzeit zeigen.
Denke darüber nach.“
Hirnforschung und Meditation
Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass der allergrößte Teil des menschlichen Denkens ein subpersonaler Vorgang ist, so etwas wie Darmbewegungen, d.h. dieser ständige innere Monolog, dieses Geschichten erzählen, Assoziieren, Plappern, dieser Prozess ist automatisch, ständige Darmbewegungen im Gehirn. Eine interessante Vorstellung.
Menschen, die meditieren, Wissen darum und wollen oft eine Haltung des freundlichen „Aha, so ist das also bei mir“ einüben, es also nicht weiter bewerten, was da so blubbert und plappert. Längst haben auch die Hirnforscher Spaß daran gefunden, Meditation zu untersuchen bzw. die Meditierenden in die berühmte Röhre zu schieben – neurologische Daten werden erhoben. Und sie haben herausgefunden, dass die Meditierenden durch eben dieses Meditieren allmählich die Struktur ihres Gehirns verändern und andere Bewusstseinszustände herbeiführen können.
Wer meditiert, wird mit der Zeit gelassener in seinem Tun. Die Gedanken und Gefühle, die den Kopf durcheilen und durchrasen, beruhigen sich. Meditation scheint den Menschen wieder zur Besinnung zu bringen. Auch unser Gehirn bleibt davon nicht unberührt. Hirnforscher haben herausgefunden, dass beim Meditierenden die graue Substanz zunimmt z. B. in Regionen die unsere Gefühle und die Körperempfindungen steuern. Eine Stressminderung im Alltag ist die Folge. – Das reicht vielen Meditierenden aber nicht aus. Sie suchen mehr. Die Erleuchtung zum Beispiel oder das Eins werden mit allen Dingen, der Natur, dem gesamten Kosmos.
Für Hirnforscher setzen sich Gedanken und Gefühle aus Milliarden von Einzeleindrücken zusammen. Wir können sie nicht wollen. Sie sind wie Darmbewegungen, die automatisch ablaufen. Wobei unser Gehirn aber im Laufe der Evolution die Fähigkeit ausgebildet hat, die einzelnen Wahrnehmungspartikel zu Gesamteindrücken zu formen.
Bei Langzeitmeditierenden, z.B. bei tibetanischen Mönchen tritt diese Fähigkeit in besonderer Weise zu Tage. Bei erleuchteten Menschen, so die Hypothese der Hirnforscher, bleibe dann von den Gesamteindrücken nur noch ein großer Eindruck über: der von der Einheit allen Bewusstseins oder Seins.
Es geht in der Meditation um eine gezielte Transformation des Bewusstseins, damit der Mensch zu einem Gewahrsein aller inneren und äußeren Erscheinungen gelangt, die in jedem Augenblick integriert werden. Dies wird erreicht in Achtsamkeit – eine Art und Weise des konzentrierten Bewusstseins, in der es sich selbst und alle Außeneindrücke gleichzeitig wahrnimmt.
Die Hirnforschung macht deutlich, dass sich meditative Erfahrungen in uns, in unserem Bewusstsein ereignen. Die neurologischen Daten zeigen sich ausgesprochen kompatibel mit der buddhistischen Bewusstsein Forschung, die ja schon einige Jahrtausende auf dem Buckel hat.
Auszüge aus der wdr5-Sendung “Diesseits von Eden” vom 17.04.2011
ZenAlltag
Zen ist vollkommen frei und duldet keine Anlehnung an irgendetwas, was es auch sei
nicht einmal an den Buddha. Und so sagt Zen-Meister Lin-chi:
„Wenn du dem Buddha begegnest, dann töte ihn!“
Mit anderen Worten: Lass nichts – und sei es noch so heilig und voller philosophischer Weisheit – zwischen dich und die direkte unmittelbare Erfahrung deines wahren Wesens treten. Zen ist der Weg, der zum „direkten und augenblicklichen Erfassen“ der Wirklichkeit, so wie sie ist, führt.
Alle Wahrheit kommt im Zen von innen, und es hat nichts zu tun mit irgendeinem festgelegten religiösen Dogma, welcher Art es auch immer sein mag. Wesentlich im Zen ist immer die durch die Praxis des Zen herbeigeführte Entwicklung zum intuitiven Begreifen, anstelle intellektuellen Studiums. Zen öffnet das Auge des Menschen für das grosse Mysterium seiner universellen Wesensnatur. Zen ist ein Leben ohne Fesseln, ein Leben in Freiheit und die Freiheit selbst.
Zen-Patriarch Bodhidharma sagte:
„Die Menschen dieser Welt suchen Buddha in weiter Ferne. Sie wissen nicht, dass Buddha das Wesen ihres eigenen Geistes ist.“
Zen-Meister Lin-Chi sagte:
„Wonach sucht ihr so erbittert? Wozu wollt ihr einen zweiten Kopf auf euren eigenen setzen, ihr blinden Schwachköpfe? Was fehlt euch denn? Derjenige, der mit dem Tao im Einklang ist, unterscheidet sich nicht von den Buddhas und Patriarchen. Aber ihr vertraut nicht auf euer Inneres, und so wendet ihr euch auf eurer Suche nach aussen. Die höchste Wahrheit ist nichts, was man im Äusseren finden könnte. Hängt nicht an der Vergangenheit und hängt auch nicht an der Zukunft…“
Wir Menschen sind in unseren tiefsten Wesen Buddha. Das heisst, wir sind nichts anderes als der Eine Geist. Die meisten sind der Ansicht, der Geist sei nichts anderes als eine Folgeerscheinung der Gehirntätigkeit innerhalb der knöchernen Schale ihres Schädels. Sie sind fest davon überzeugt, dass unser Gehirn mittels komplexer neurologischer Vorgänge den Geist produziert. In Wahrheit verhält es sich umgekehrt. Das Gehirn ist nichts weiter als eine materielle Verdichtung geistiger Energie, und der Geist ist demzufolge nicht die Folgeerscheinung, sondern die „Ursache“ alles Seienden und somit auch der Gehirntätigkeit.
Zen-Meister Yang-shan sagte:
„Wollt ihr den Geist erkennen, so dringt in den Ursprung der Dinge ein. Wenn sich alle Vorstellungen, heilige und weltliche, erschöpft haben, so zeigt sich das Wirkliche, wahr und ewig, in der Nicht-Unterschiedenheit von Einheit und Vielheit…“
Zen-Meister Huang-po sagte:
„Unser ursprüngliches Buddha-Wesen ist leer, allgegenwärtig, still und rein. Es ist herrliche und geheimnisvoll friedvolle Freude – nichts anderes…“
Am Montag war ich wieder einmal bei einem Vortrag von meinem Zen-Lehrer Marcel Geisser vom Haus Tao mit dem Thema Der Bodhisattvaweg – Gelebtes Mitgefühl. Wie immer habe ich mir ein paar Notizen gemacht und versuche seine Worte, so gut ich das noch weiss niederzuschreiben.
Ganz zu Beginn erinnerte er uns noch einmal was ein Bodhisattva ist, hier aus Wikipedia.
Im Mahayana-Buddhismus werden Bodhisattvas als nach höchster Erkenntnis strebende Wesen angesehen, die auf dem Wege der „Tugendvollkommenheit“ (sanskrit: paramita) die „Buddhaschaft“ anstreben bzw. in sich selbst realisieren, um sie zum Heil aller lebenden Wesen einzusetzen. Diese Ausgangsmotivation wird „Erleuchtungsgeist“ (bodhicitta) genannt. Praktizierende verschiedener Traditionen des Mahayana rezitieren Bodhisattva-Gelübde und bekunden damit ihren Willen, auch selbst diesen Weg zu gehen. Kern der Bodhisattva-Philosophie ist der Gedanke, nicht selbst und allein für sich Erleuchtung zu erlangen und damit in das Nirwana einzugehen, sondern statt dessen zuvor allen anderen Wesenheiten zu helfen, sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen (Samsara) zu befreien.
Die Bodisattva-Gelübte
Die Zahl der Wesen ist unendlich; ich gelobe, sie alle zu erlösen
Gier, Hass und Unwissenheit entstehen unaufhörlich; ich gelobe, sie zu überwinden
Die Tore des Dharmas sind zahllos; ich gelobe, sie alle zu durchschreiten
Der Weg des Buddha ist unvergleichlich; ich gelobe, ihn zu verwirklichen
aus Wikipedia
Was immer wir tun wollen, es beginnt bei uns selber, auch wenn wir ein Bodisattva sein wollen, müssen wir uns selber zuerst erlösen, bevor wir die ganze Welt erlösen wollen.
Marcel betonte, dass, das so nicht gehe und dass es fast unmöglich erscheine, alle Wesen erlösen zu wollen, das sei eine sehr dualistische Sicht und auch etwas ich bezogen.
Die Welt sei kein Zufall und wir auch nicht, wir sind mit der Welt verbunden und mit unseren Mitmenschen auch. Alles ist bedingt, und alles was wir tun hat Folgen, auch für uns. Es stellt sich nur die Frage ist das was wir tun heilsam oder unheilsam. Ist das was ich tue heilsam, dann komme es auch anderen zugute, ist es unheilsam, schade ich mir selber am meisten.
Die ganze Welt sei wie eine Sangha die Gemeinschaft der Praktizierenden, wir gehen unseren Weg nie alleine, es ist immer jemand für uns da. Meine Freude ist auch die Freude der Anderen, genauso ist es mit meinem Leid. Auch wenn wir regelmässig ins Zazen gehen, so tun wir das nicht nur für uns selber, in einer Gemeinschaft, ist jeder froh, dass auch der Andere praktiziert und zusammen, werden alle glücklich und zufrieden.
Helfen sei gut, aber viele Menschen, sehen das Leid der Anderen nicht, wir müssten erst wieder sehen lerne und wollen wir überhaupt hinsehen?
Auch müssten wir uns fragen, wie viel Selbstzweck ist in unserer Praxis, machen wir das nur weil wir ein Gut-Mensch sein wollen?
Dann erwähnte Marcel noch Worte von Maha Ghosananda:
„Wenn ich gut zu jemandem bin, dann wird er oder sie Güte erlernen und
daraufhin auch gut zu anderen sein. Wenn ich nicht gut zu jemandem bin,
dann wird er oder sie Hass und Ärger in sich nähren und dies auch an
andere weitergeben. Wenn die Welt nicht gut ist, dann muss ich meine
Bemühungen verstärken, selbst gut zu sein. Sich um andere zu kümmern ist dasselbe, wie sich um sich selbst zu
kümmern.
Schon diese einfachen Worte sagen es sehr einfach, wir sind nicht alleine auf der Welt
Ein Weiser der einmal gefragt wurde wie man das erreichen soll, meinte nur:
„Gutes tun, alles Schlechte vermeiden“
Darauf antwortete der Besucher; „das weiss doch jedes Kind“
und der Weise antworte, „ja das ist schon so, nur tut es keiner, das Umsetzen ist das schwere daran“
Das Hilfsmittel ist hier das Mitgefühl und die Frage ist;
„wie setzen wir Mitgefühl um?“
Die Kultivierung des Mitgefühls beginnt immer bei uns selber, das ist etwas das man entwickeln kann, wie ein Muskel, wenn wir diesen Trainieren, wird dieser grösser, genauso ist es mit dem Mitgefühl, je mehr wir es brauchen, anwenden, umso grösser wird es
Es gäbe zwei Wörter, die hinderlich sind und das sind „man sollte“ das funktioniere nicht. Wir sind sehr oft, am Urteilen oder auch am Verurteilen, das funktioniert automatisch und das muss nicht sein. Da muss man: Innehalten, die Bremse ziehen, stoppen, hinsehen, hinschauen und sich fragen, was ist. Es sei eigentlich unwichtig was wie machen,(immer in Bezug zum Helfen,) wichtig sei nur das wir es machen.
Wenn wir wirklich helfen wollen, müssen wir an uns arbeiten und uns zum Besseren verändern, sich selber verändern macht Freude und tut einem gut.
Es beginne im Kopf, wir alle möchten nur nette Gäste, darum müssen wir, erstmals unser inneren Gäste wie; Unzufriedenheit, Traurigkeit, und Ärger befreien. Wenn wir unsere Schwierigkeiten begrüssen, sehen wir, wo wir uns verändern können.
Marcel erzählte uns auch noch wie sein Lehrer Thich Nath Hanh ihm, auf die Frage, wie er seinen Weg am besten gehe, folgende Worte mit auf den Weg gab;
„bleib dran –
gehe einfach wie ein Elefant –
ein Schritt nach dem anderen „
30.o3.2012 Text von Erwin
Ein alter Indianer-Häuptling vermittelt seinem Enkel eine Lebenslektion:
„Ich kämpfe mit mir“, sagt er zu seinem Enkel. „Es ist ein schrecklicher Kampf zwischen zwei Wölfen. Der Eine ist zerstörerisch, neidisch, arrogant, voller Selbstmitleid, unentschlossen, nachtragend, trügerisch, minderwertig und überheblich.
Der Andere ist erfüllt, freudig, liebenswürdig, kraftvoll, selbstständig, empathisch, ehrlich, kreativ und klar.
Der gleiche Kampf läuft in dir ab und in jedem anderen Menschen auch.“
Der Enkel überlegte sich das für eine Weile und fragte darauf seinen Grossvater:
„Welcher Wolf wird gewinnen?“
Der alte Indianer antwortete einfach:
„Derjenige den man füttert.“
Gewöhnlich besteht in unserem Leben eine Kluft zwischen dem, was wir eigentlich tun wollen, und dem, was wir tatsächlich tun – beziehungsweise zwischen dem, was wir gern hätten, und dem, was wir tatsächlich haben.
Dadurch verlieren wir viel Zeit und Energie, und das wirkt sehr zermürbend.
Weil der Geist etwas anderes will als das, was tatsächlich geschieht, schafft er eine Illusion, dass es uns an Zeit fehlt oder dass uns die Zeit ausgeht.
Wenn es uns gelingt, die Kluft zwischen unseren Erwartungen und dem, was wir tatsächlich tun, zu beseitigen, fliesst unsere gesamte Energie in unser Tun im Augenblick.
Wir vergeuden sie nicht mehr auf Dinge, von denen wir glauben, wir sollten sie tun. Beim Erreichen dieses Punkts verschwindet plötzlich die Vorstellung von Zeit. Die Frage, ob wir nicht genug Zeit oder viel Zeit haben, spielt keine Rolle mehr. Die Vorstellung von Zeit, von Dauer und von einer verfügbaren Zeitspanne löst sich auf.
Diesen Punkt erreichen wir, indem wir unsere Aufmerksamkeit immer nur auf eine bestimmte Sache richten.
Wenn wir etwas tun, tun wir nur das.
Quelle: Bernard Glassman Anweisungen für den Koch
Lebensentwurf eines Zen-Meisters
Der Mensch leidet, Gefangener seiner Illusionen. Die Wurzel des Leidens ist die Illusion; Illusion wird zu Leiden. Der Mensch ist verstrickt in Gedanken, Sorgen, Ratlosigkeit, Angst, Verzweiflung. Er fühlt sich zurückgewiesen oder brennt vor heisser Liebe. Der Arme leidet, der Reiche leidet auch. Leiden hat nicht immer einen wirklich vorhandenen Anlass. Das Leiden, das der Geist erschafft, ist noch grösser. Wir müssen dieses Feuer des Geistes beobachten. Wenn wir verfolgt werden, wer legt das Feuer? Wir selbst! Die Hölle befindet sich nicht in einer anderen Welt, sie existiert in unserem eigenen Geist.
Auf den Wellen der Illusionen irrt der Mensch im Ozean des Lebens und des Todes umher, weil er zu sehr an seinem Ego haftet, an materiellen Dingen. Manchmal liebt man, manchmal hasst man, manchmal flieht man, manchmal läuft man etwas hinterher.
Wie soll man dieses Problem des Leidens lösen? Das ist die Frage, die sich Buddha Shakyamuni stellte. Die Menschen neigen dazu, das Leid vermeiden zu wollen und dem Glück nachzulaufen. Wenn man nur Glück sucht, kann man dem Leiden nicht entkommen. Schlimmer noch, man wird unfähig sein, Glück zu erleben, denn man wird immer voll Angst sein, es zu verlieren.
Es gibt keinen Ort, an dem man fliehen könnte vor Veränderung, Alter und Tod. Der Buddha-Zustand widersetzt sich nicht, lehnt nicht ab, fasst nach nichts. Kämpfen gegen Unvermeidbares zieht Leiden nach sich: Zazen gibt die Kraft, dies zu akzeptieren.
Daigu Ryokan sagte:
„Wenn du dem Unheil begegnest,
ist es gut dem Unheil zu begegnen.
Wenn du sterben musst,
ist es gut, zu sterben.
Das ist die wunderbare Art,
dem Unheil zu entkommen.“