Was draussen geschieht, wird von innen her gelenkt
Und beurteilt;
das Innere wird von draussen her gerufen, geweckt, gespeist.
Wenn wir uns fragen,
welcher Mensch in dieser Hinsicht als wohlgeschaffen anzusehen sei, dann lautet die Antwort:
Der, in dessen Leben diese beiden Pole im richtigen Verhältnis zur Auswirkung kommen;
der sich weder draussen verliert, noch drinnen verspinnt;
in dessen Leben vielmehr die beiden Bereiche im Gleichgewicht einander wechselseitig bestimmen und vollenden.
In unserer durchschnittlichen Wirklichkeit ist es aber oft anders:
Darin haben die Dinge des äusseren Lebens oft eine gewaltige Übermacht.
Romano Guardini
(1885 – 1968)