So wie der Ozean Wellen hat oder die Sonne Strahlen, so sind Gedanken und Emotionen die dem Geist eigene Strahlung. Der Ozean hat Wellen, er lässt sich von ihnen aber nicht besonders stören. Wellen gehören zur Natur des Ozeans. Sie erheben sich – doch wohin gehen sie? Zurück in den Ozean. Und wo kommen sie her? Aus dem Ozean.
Gleichermassen sind Gedanken und Emotionen die Strahlung und der Ausdruck der Natur des Geistes selbst. Sie entstehen aus dem Geist – und wohin lösen sie sich auf? Zurück in den Geist.
Was immer auch erscheint, sehen wir es nicht als besonderes Problem. Wenn wir nicht impulsiv reagieren, sondern nur geduldig bleiben, wird alles wieder in seiner essenziellen Natur zur Ruhe kommen.
Wenn wir dieses Verständnis besitzen, wird das Auftauchen von Gedanken unsere Praxis nur noch stärken. Wenn wir sie aber nicht als das erkennen, was sie eigentlich sind – die Strahlung der Natur unseres Geistes – dann werden genau dieselben Gedanken der Keim der Verwirrung.
Bewahren wir also eine weite, offene und mitfühlende Einstellung gegenüber unseren Gedanken und Emotionen, denn sie gehören ja tatsächlich zur „Familie“ – zur Familie unseres Geistes.
Dudjom Rinpoche pflegte zu sagen, man solle sich ihnen gegenüber verhalten „wie ein weiser, alter Mann, der einem Kind beim Spielen zuschaut.“
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