Zeit…
…ist überhaupt nicht kostbar,
denn sie ist eine Illusion.
Was dir so kostbar erscheint,
ist nicht die Zeit,
$sondern der einzige Punkt,
der ausserhalb der Zeit liegt:
das JETZT.
Das allerdings ist kostbar.
Je mehr du dich auf die Zeit konzentrierst,
auf Vergangenheit und Zukunft,
desto mehr verpasst du das JETZT,
das Kostbarste was es gibt.
Edgar Tolle
Zeit
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Wie doch die Zeit vergeht…
Kaum haben die Sportferien begonnen, endet schon wieder die Zeit ohne unser traditionelles, gemeinsames Zazen.
Bereits am nächsten Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr,
treffen wir uns wie gewohnt im reformierten Kirchgemeindehaus in Wettingen.
Zen-Meister Dogen lehrte:
„Verstehe Zeit nicht bloss als vergehend; denke nicht, Vergehen sei die einzige Funktion von Zeit. Falls Zeit bloss verginge, wären du und sie voneinander getrennt. Der Grund, dass du Seinzeit nicht klar verstehst, liegt darin, dass du Zeit als bloss vergehend verstehst. Im Wesenskern sind alle Dinge der ganzen Welt, indem sie einander benachbart sind, Zeit. Da diese Zeit Seinzeit ist, ist es deine Seinzeit. Seinzeit besitzt die Qualität des Strömens. Das sogenannte Heute strömt ins Morgen, Heute strömt ins Gestern, Gestern strömt ins Heute, Heute strömt ins Heute, Morgen strömt ins Morgen. Die Augenblicke von Vergangenheit und Gegenwart stapeln sich nicht übereinander, sie fügen sich nicht in einer Reihe aneinander.“
Und Prof. Dr. Yudo J. Seggelke meint:
„Das unmittelbare, volle Erleben und Handeln geschieht nur in der Gegenwart, also im Hier und Jetzt. Demgegenüber sind die Vergangenheit und Zukunft nur Erinnerungen, Erwartungen, Vorstellungen, Gedanken, Bilder, Hoffnungen und oft auch Rückblicke im Zorn, Rachegelüste oder Ängste und Panikattacken im Hinblick auf die Zukunft. All diese Vorstellungen und Gefühle sind aber nicht die Wirklichkeit selbst, sondern höchstens eine psychische „Wirklichkeit“, an der wir leiden. Sie sind sozusagen das Wetterleuchten in unserem denkenden Geist und unseren Emotionen, aber nicht das Wetter selbst; sie „zeigen auf den Mond“, sind aber nicht der Mond.“
Zen Meister Dogen sagte:
„Verstehe Zeit nicht bloss als vergehend;
denke nicht, Vergehen sei die einzige Funktion
von Zeit. Falls Zeit bloss verginge,
wären du und die Zeit voneinander getrennt.
Seinszeit besitzt die Qualität des Strömens.
Das sogenannte Heute strömt ins Morgen,
Heute strömt ins Gestern,
Gestern strömt ins Heute,
Heute strömt ins Heute,
Morgen strömt ins Morgen.
Die Augenblicke von Vergangenheit
und Gegenwart stapeln sich nicht übereinander,
sie fügen sich nicht in einer Reihe aneinander.“
Ein junger Zen-Schüler kam zu einem grossen Zen-Lehrer und wünschte sich, eine wirklich tief gehende Belehrung. Der Meister war einverstanden und meinte; „Trink doch zuerst eine Tasse Tee, wenn wir Tee getrunken haben, werde ich dir diese tief gehende Belehrung geben. Nach dem der Meister ihm den Tee ein geschenkt hatte und der Schüler die Tasse zum Mund führte, verwandelte sich die Teetasse in einen grossen See, in einer schönen Landschaft.
Während er so dastand und die Gegend bewunderte, kam ein wunderschönes Mädchen von hinten an den See, um seinen Eimer mit Wasser zu füllen. Der junge Mann verliebte sich auf den ersten Blick und so geschah es auch dem jungen Mädchen. Er folgte dem Mädchen nach Hause und lernte ihre Eltern kennen. Die Eltern mochten den jungen Mann und er blieb dort und nach einiger Zeit heirateten die beiden. Bald kam das erste Kind zur Welt, ein Junge und zwei Jahre später folgte auch noch eine Tochter. Alle waren Glücklich und die Kinder gediehen prächtig.
Eines Tages wurde der vierzehn Jahre alte Sohn krank aber keines der Medikamente, die der herbei gerufene Arzt gab hat geholfen und innerhalb eines Jahres starb der Junge. Kurz danach, ging die Tochter in den Wald um Kräuter zu sammeln und wurde von einem Tiger angefallen und getötet.
Die Mutter konnte den Verlust der beiden Kinder nicht überwinden und ertränkte sich im nahen See. Die alten Eltern waren so verzweifelt, weil ihre Tochter und die beiden Enkelkinder gestorben waren, darum nahmen sie keine Nahrung mehr zu sich und starben auch.
Nach dem der junge Mann, alles verloren hatte was er je geliebt hatte, wollte er sich auch das Leben nehmen und ging zum See, gerade als er in den See springen wollte, da war er plötzlich wieder im Haus des Meisters, mit einer Tasse Tee in der Hand die er gerade an den Mund führen wollte. Die Teetasse in seiner Hand war immer noch heiss und es war kaum einen Augenblick vergangen und doch, lebte er in dieser kurzen Zeit, ein ganzes Leben. Während er so da stand, blickte er seinen Meister an und der sprach;
„Wie du siehst, gehen alle Phänomene aus dem Geist hervor, der Leerheit ist. Sie existieren nicht wirklich, ausser im Geist sie sind aber auch nicht nichts, was du erlebt hast war für dich real, es existiert aber nur im Geist und es geht vorüber wie ein Traum. Genauso Traum gleich ist das Leben, genauso eine Illusion wie du sie erlebt hast.“
Quelle: Yongey Mingyur Rinpoche
Buddha und die Wissenschaft vom Glück
Es gibt drei Sorten von Zeit: Es gibt die Zeit, die von der Vergangenheit
über die Gegenwart in die Zukunft geht. Es gibt die Zeit, welche von der
Zukunft in die Gegenwart, und die, welche von der Gegenwart in die
Gegenwart läuft. Unser Leben, so wie es ist, ist die Zeit, welche aus der
Vergangenheit in die Zukunft läuft. Wir werden geboren, wachsen heran,
werden langsam älter und sterben dann. Wir alle verstehen diesen Fluß
der Zeit von gestern nach heute und morgen.
Doch das ist nicht alles. Die Zeit kann auch andersherum verlaufen.
Wenn man sich einen Plan für das nächste Jahr gemacht hat, dann rückt
dieser, Tag für Tag, immer näher. Der Plan kommt quasi von der Zukunft
her auf die Gegenwart zu. Wenn wir also einen Plan haben, dann machen
wir Anstrengungen, damit sich dieser Plan erfüllt, das heißt, daß dieser
immer mehr in die Gegenwart rückt. Diese beiden Betrachtungsweisen
beruhen auf Dualismus und verhindern die direkte und lebendige
Wahrnehmung.
Es gibt noch eine dritte Sichtweise, in der die Zeit von der Gegenwart
zur Gegenwart hin fließt. Allerdings sind wir uns dessen nicht bewußt.
Die direkte Wahrnehmung und das unmittelbare Sein sind in diesem
Jetzt zu finden. Es ist die wahre Essenz des Lebens, die wir dort finden.
Wenn wir arbeiten, dann arbeiten wir vollkommen, wenn wir lernen,
dann lernen wir vollkommen, wenn wir Zazen üben (Zazen = Sitzen in
Meditation), dann sitzen wir vollkommen. Wir sind eins mit dem, was
wir gerade tun. Der Maler kann dies beim Versinken in die Malerei,
der Musiker beim Versinken in die Musik erleben. Der Sportler wird
eins mit seiner Tätigkeit und vergißt die Zeit dabei.
Jetzt ist jetzt. In dieser Zeit, in diesem Jetzt können wir die Essenz des
Lebens spüren. In diesem Zustand ist der Geist vollkommen hell und
strahlend. Ich werde ich, die Zeit wird die Zeit. Das bezieht sich nicht
nur auf die Zeit selbst, sondern auch auf den Raum. Hier ist hier.
Das ist die Essenz des Zen. Wenn wir dies so sehen, dann ist die Weite
des Universums in diesem einen Punkt.
Dieser jetzige Moment ist der einzige und der ewige. Es ist dieser
Schnittpunkt von Zeit und Raum, den wir ganz direkt im Zazen erleben
können. Wenn wir nachdenken oder uns über irgendetwas Sorgen
machen, dann sind wir getrennt von diesem unmittelbaren Punkt.
Sind wir mit ihm eins, vergehen alle Sorgen. Dies ist der einzige Weg
zur Befreiung des menschlichen Geistes. Es ist wichtig, dieses tiefe
Erleben der Zeit zu erfassen und von dort her die Dinge klar und
direkt zu erfahren.
Shodo Harada Roshi
Quelle: Kulturaustausch 3/98
Gewöhnlich besteht in unserem Leben eine Kluft zwischen dem, was wir eigentlich tun wollen, und dem, was wir tatsächlich tun – beziehungsweise zwischen dem, was wir gern hätten, und dem, was wir tatsächlich haben.
Dadurch verlieren wir viel Zeit und Energie, und das wirkt sehr zermürbend.
Weil der Geist etwas anderes will als das, was tatsächlich geschieht, schafft er eine Illusion, dass es uns an Zeit fehlt oder dass uns die Zeit ausgeht.
Wenn es uns gelingt, die Kluft zwischen unseren Erwartungen und dem, was wir tatsächlich tun, zu beseitigen, fliesst unsere gesamte Energie in unser Tun im Augenblick.
Wir vergeuden sie nicht mehr auf Dinge, von denen wir glauben, wir sollten sie tun. Beim Erreichen dieses Punkts verschwindet plötzlich die Vorstellung von Zeit. Die Frage, ob wir nicht genug Zeit oder viel Zeit haben, spielt keine Rolle mehr. Die Vorstellung von Zeit, von Dauer und von einer verfügbaren Zeitspanne löst sich auf.
Diesen Punkt erreichen wir, indem wir unsere Aufmerksamkeit immer nur auf eine bestimmte Sache richten.
Wenn wir etwas tun, tun wir nur das.
Quelle: Bernard Glassman Anweisungen für den Koch
Lebensentwurf eines Zen-Meisters