Löse dich von der Welt,
ohne deine Wünsche aufzugeben.
Halte dich auf Distanz zur Welt,
ohne die Welt zu verlassen.
Sei mitten im Trubel und
doch ausserhalb des Trubels.
Auf diese Weise nimmt man voll am Leben teil,
ohne in seine Falle zu tappen.
Drukpa Rinpoche
welt
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Stellen wir uns einen Irren vor. Einen Irren, der sicher ist, dass er kraft seines allmorgendlichen Rituals ( Aufstehen um vier, ein rohes Ei an der eigenen Stirn zerschlagen, den Blick fest nach Osten gerichtet ) die Menschheit rettet, jeden Tag wieder, weil nämlich allein sein Ritual die Sonne aufgehen lässt. Verschliefe er, ginge die Welt unter.
Dieser Irrer ist ein glücklicher Mensch. Er trägt gerne Verantwortung. Gut, manchmal möchte er ausschlafen, aber das bedeutet ihm nicht die Welt. Und er macht kein grosses Gewese aus seiner Bedeutung. Seine Pfleger wissen nicht, wie wichtig er ist. Was macht das schon? In ihren Augen zerschlägt sich bloss allmorgendlich ein Irrer ein Ei am Kopf. Aber er weiss es besser. Das Glück der Menschen ist sein Werk, alles Glück, jedes Lachen ist sein Lohn. Dieser Mensch ist ein sehr zufriedener Irrer.
Wir sind dieser Irre.
Es gibt keinen naturgegebenen „Sinn des Lebens“ schon gar keinen den wir herausfinden könnten. Unser Leben hat so viel Bedeutung, so viel Sinn, wie wir ihm zuweisen. Und das kann atemberaubend viel sein. Nichts kann dich hindern, dich König oder Königin der Welt zu sein. Die einzige Welt ist die, die du dir machst, und deiner Vorstellung sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Ob Du deswegen glauben musst, alleine deinetwegen ginge jeden Morgen die Sonne auf? Warum nicht? Aber es geht vielleicht auch eine Nummer kleiner.
Wie auch immer, deine Welt, dein Glück und deine Bedeutung, der Sinn des Lebens hängt nicht an der Wahrnehmung anderer und schon gar nicht an deren Applaus.
Du alleine entscheidest, wie viel Sinn dein Leben hat
03.03.2014 Text von Swen Böttcher aus dem Buch Quintessenzen
hier noch die Links dazu
Quintessenzen von Swen Böttcher
Sven Böttcher
Eine Welt in einem Sandkorn sehen,
Und einen Himmel in einer wilden Blume,
Die Unendlichkeit in der Hand halten,
Und die Ewigkeit in einer Stunde
William Blake
Feste Vorstellungen sind wie Luftgebilde.
Und doch werden Menschen von ihnen behindert und gefangen gehalten.
Wenn du jemanden sehen würdest, der über ein Luftgebilde stolpert oder meint, von Luft gefangen zu sein, würdest du darüber schmunzeln.
Tatsächlich kommt es aber ständig vor, dass Menschen von Dingen gefangen gehalten werden, die keine Substanz besitzen.
(…)
Beharre nicht auf festen Ansichten. Sie sind ein Produkt des eigenen Denkens.
Wenn du die festen Ansichten ablegst, wird dein Herz so weit, dass es die ganze Welt aufnehmen kann und noch Raum übrig behält.
Beharrst du aber auf ihnen, wird es so eng, dass nicht einmal eine Stecknadel Platz in ihm findet.
Indem du deine festen Vorstellungen ablegst, wirst du von selbst demütig. Alle Lebewesen und Dinge achtend, vermagst du dann die gesamte Welt zu umarmen.
Das ist Zufluchtnahme zum Dharma und der Weg der Befreiung.
Aus „Vertraue und lass alles los“ von Daehaeng Kunsunmin, (Text leicht verändert)
Zen-Meisterin aus Korea