…Ich bin Teil eines Lebensstroms von spirituellen und leiblichen Vorfahren, der bereits seit Tausenden von Jahren in die Gegenwart fliesst und für weitere Tausende von Jahren in die Zukunft fliessen wird. Ich bin eins mit meinen Vorfahren, ich bin eins mit allen Menschen und allen Arten von Wesen, gleich, ob sie friedlich und furchtlos oder voller Leid und Angst sind.
In diesem Augenblick bin ich überall auf der ganzen Welt anwesend, ich bin auch in der Vergangenheit und in der Zukunft anwesend. Die Auflösung des Körpers berührt mich nicht, gerade so, wie das Herabfallen einer Pflaumenblüte nicht das Ende des Pflaumenbaums bedeutet.
Ich sehe mich als Welle auf der Oberfläche des Meeres, meine Natur ist das Wasser des Meeres. Ich erkenne mich wieder in allen anderen Wellen, und ich sehe all die anderen Wellen in mir. Das Erscheinen und Verschwinden der Form der Wellen macht dem Ozean nichts aus. Mein Dharma-Körper und mein spirituelles Leben sind nicht Geburt und Tod unterworfen.
Ich erkenne, dass ich bereits da war, bevor mein Körper sich manifestierte, und dass ich noch da sein werde, nachdem mein Körper sich aufgelöst hat…Meine Lebensspanne, wie auch die Lebensspanne eines Blattes oder eines Buddha, ist unbegrenzt.
Ich habe die Vorstellung hinter mir gelassen, dass ich ein Körper bin, der in Raum und Zeit getrennt ist von allen anderen Formen des Lebens.
Thich Nath Hanh
Thich Nath Hanh
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Während ich dem Klang der Glocke lausche,
fühle ich, wie sich aller Schmerz
in meinem Innern auflöst.
Mein Geist ist ruhig
und mein Körper entspannt.
Ein Lächeln
wird auf meinen Lippen geboren.
Ich folge dem Klang der Glocke
und kehre zurück
zur Insel der Achtsamkeit,
und im Garten meines Herzens
erblühen die Blumen des Friedens.
https://intersein.de/texte.html
Aus: Leitfaden zum Einladen der Glocke
Das, wonach wir suchen, ist genau hier.
Wir haben in jedem Augenblick die Fähigkeit und die Gelegenheit,
in Berührung mit den wundervollen Dingen des Universums zu sein,
frei, voller Friede und Freude.
Wir sind der Buddha, unser Leben ist es wert, voll gelebt zu werden.
Wir müssen uns immer wieder daran erinnern.
Thich Nhat Hanh
Sitzen Sie mit dem Gefühl, dass Sie bereits angekommen sind.
Zu sitzen bedeutet, nicht zu kämpfen.
Lassen Sie Ihr Sitzen zu einem Ankommen
im gegenwärtigen Moment werden.
Geniessen Sie Ihr Ankommen.
Wie wundervoll ist es doch, anzukommen.
Wie wundervoll ist es, zu spüren, dass Sie zu Hause sind
und dass Ihr wahres Zuhause im Hier und Jetzt ist.
Auf eine solche Weise zu sitzen lässt Freude und Frieden wirklich werden.
Sie strahlen diese Freude und diesen Frieden aus,
und alle in Ihrer Umgebung werden davon profitieren
Aus: „Einfach Sitzen“ von Thich Nhat Hanh. Barth, 2016
Um wirklich im gegenwärtigen Moment zu leben, müssen wir Achtsamkeit entwickeln für das, was in uns und um uns geschieht. Wir beginnen damit, unseren Atem bewusst wahrzunehmen, indem wir ihm aufmerksam folgen. Wir atmen ein und atmen aus und wissen, dass wir einatmen und ausatmen. Thich Nhat Hanh
Ein Atemzug genügt. Und schon haben Sie Milliarden von Atomen aus dem Universum aufgenommen. Uralte Bausteine diese Welt, die sich bis in die hintersten Winkel Ihres Körpers verteilen und dafür sorgen, dass Sie leben können. Beim Ausatmen geben Sie ebenso viele Atome wieder ab. Diese werden von den Winden über die ganze Erde verbreitet.
Dieser Austausch kennt keine Grenzen, weder geografische noch zeitliche. Die Luft, die Sie einatmen, enthält Atome von Männern und Frauen aus allen Zeiten und Zonen. Vom ersten Menschen in der afrikanischen Steppe genauso wie vom Rüpel nebenan, den Sie irrtümlicherweise für den letzten Menschen halten. Die Luft verbindet sämtliche Lebewesen, lässt niemanden aus und gehört allen. Niemand kann sie für sich behalten, alle müssen sie weitergeben. Mit jedem Atemzug wandern auch Atome durch Ihren Körper, die einst Abraham, Buddha, Jesus und Mozart gehört haben. Eine aufregende Vorstellung! Atmen Sie noch? Oder verschlägt Ihnen diese Tatsache buchstäblich den Atem? Atemberaubend ist dieses luftige Netzt jedenfalls schon. Seine Dimensionen sind nicht zu fassen. Zudem reicht es Jahrmilliarden weit zurück in die Vergangenheit. Seine Moleküle und Atome wurden einst von explodierenden Sternen ins All geschleudert.
Der Atem bildet die Brücke zwischen innerer und äusserer Welt. Das Verb atmen ist sprachgeschichtlich verwandt mit dem Sanskrit-Wort Atman, was übersetzt Seele und Hauch bedeutet. Atman bezeichnet in der indischen Philosophie den unsterblichen Wesenskern eines Menschen, der identisch ist mit Brahman, dem Absoluten. Jeder Atemzug verbindet uns mit diesem Kern – in uns, aber auch in allen anderen Lebewesen.
Atmen ist praktizierte Spiritualität. Der Philosoph Romano Guardini sagte: „Der Atem ist jener Rhythmus, worin der Mensch mit der Weite des Raumes, mit dem Meer der Luft, mit dem umgebenden Ganzen im Zusammenhang steht“.
Indem wir unserem Atem folgen und die Achtsamkeit auf die Atmung mit unseren alltäglichen Aktivitäten verbinden, kann der Strom störender Gedanken allmählich zur Ruhe kommen und wir können das Licht des Erwachens entzünden. Jedes Ausatmens und jedes Einatmens gewahr zu sein, ist etwas wunderbares, und jeder kann dies üben. Thich Nhat Hanh
Wenn wir dem Atem zuschauen, ohne ihn irgendwie zu beeinflussen, dann spüren wir: Nicht ich atme – es atmet mich.
Ein und aus, ein und aus. Rund zwanzigtausend Atemzüge sind es pro Tag. Zwanzigtausend Gelegenheiten, zur Ruhe zu kommen und sich mit den anderen Menschen, den Tieren und den Pflanzen, der Erde und dem Kosmos zu verbinden.
Manchmal liegt das Wesentliche direkt vor beziehungsweise unter unserer Nase.
Lorenz Marti
Kommentar zum Herzsutra
Höre, Shariputra, Form ist Leerheit – Leerheit ist Form, Form ist nichts anderes als Leerheit – Leerheit ist nichts anderes als Form. Genauso sind Empfindungen, Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein leer von einem abgetrennten Selbst.
Form ist die Welle und Leerheit ist das Wasser. Mit Hilfe dieser Vorstellung könnt ihr verstehen. Die Inder sprechen eine Sprache, deren Bilder uns irritieren können, aber wir müssen ihre Ausdrucksweise begreifen, um sie wirklich zu verstehen. Wenn wir im Westen einen Kreis zeichnen, so symbolisiert er für uns die Null, das Nichts. In Indien hingegen symbolisiert ein Kreis Ganzheit, Totalität. Die Bedeutung ist gegenteilig.
„Form ist Leerheit, Leerheit ist Form.“ Auf unsere Vorstellung übertragen bedeutet das: Welle ist Wasser, Wasser ist Welle. In der vietnamesischen Literatur gibt es zwei Zeilen in dem Gedicht eines Zen-Meisters aus dem 12. Jhr., die folgendermassen lauten:
„Wenn es existiert, dann existiert ein einziges Staubkorn. Wenn es nicht existiert, dann existiert der gesamte Kosmos nicht.“
Der Zen-Meister drückt damit aus, dass die Vorstellung von Existenz und Nicht-Existenz nur durch unseren Geist geschaffen sind. Er sagte auch:
„Der gesamte Kosmos kann auf der Spitze eines Haares Platz finden, und Sonne und Mond können in einem Senfkorn erblickt werden.“
Dies sind Bilder, die uns zeigen, dass eins alles enthält und alles nur eins ist. Weil Form Leerheit ist, ist Form überhaupt möglich. In der Form finden wir alles andere – Empfindungen, Wahrnehmungen, geist-psychische Formkräfte und Bewusstsein. Leerheit bedeutet, leer von einem eigenständigen Selbst zu sein; bedeutet, voll von allem erfüllt von Leben zu sein. Leerheit ist die Grundlage von allem. Dank der Leerheit ist alles möglich. Wenn ich nicht leer wäre, könnte ich nicht sein, und wenn ihr nicht leer wäret, könntet ihr nicht sein. Weil ihr seid, kann auch ich sein. Form hat keine selbständige Existenz. Leerheit ist Unbeständigkeit, steter Wandel.
Wenn ihr ein Getreidekorn in die Erde einpflanzt, so hofft ihr, dass daraus eine grosse Getreidepflanze wird. Gäbe es keine Unbeständigkeit, so bliebe das Getreidekorn für immer ein Getreidekorn, ihr hättet niemals eine Ähre und könntet niemals Getreide essen. Unbeständigkeit ist die entscheidende Voraussetzung für alles Leben. Leerheit ist die Basis von allem. Dank der Leerheit ist Leben möglich.
THICH NHAT HANH
aus Herzsutra Teil 2
ganzes Herzsutra lesen: http://zentao.wordpress.com/herz-sutra/
Der Bodhisattva Avalokiteshvara weilte tief im Strom vollkommenen Verstehens. Er erhellte den Prozess, der zur Illusion einer abgeschlossenen Persönlichkeit führt. Deren Leerheit erkennend überwand er alles Leiden.
Das Prajnaparamita Herz-Sutra ist das wunderbare Geschenk Avalokitesvara Bodhisattvas an uns; es ist das Geschenk der Nicht-Angst, denn er selbst hat die Angst transzendiert. Bodhi bedeutet erwacht sein und sattva bedeutet Lebewesen; Boshisattva bezeichnet also ein erwachtes Lebewesen. Prajnaparamita bedeutet Vollkommenes Verstehen.
Avalokita erkannte, dass die fünf Skandhas leer sind. Die fünf Skandhas sind die fünf Elemente, die ein menschliches Wesen bilden. Diese fünf Elemente fliessen wie ein Strom in jedem von uns: der Strom der Form, d.h. unser Körper, der Strom der Empfindungen, der Strom der geistigpsychischen Formkräfte und der Strom unseres Bewusstseins. Als Avalokita das Wesen dieser fünf Ströme ergründete, sah er plötzlich, dass alle fünf leer sind. Und wenn wir fragen: „Leer von was?“ so gibt er uns zur Antwort: „Sie sind leer von einem eigenständigen, unabhängigen Selbst.“ Das bedeutet, keiner dieser fünf Ströme kann durch sich selbst existieren. Jeder muss aus den vier anderen Strömen bestehen. Sie sind nur gleichzeitig, und sie bedingen und durchdringen einander wechselseitig.
Avalokita sagt, dass ein Stück Papier leer ist, und er meint damit, dass es leer von selbständiger Existenz ist. Es kann nicht durch sich selbst sein. Es existiert nur durch die wechselseitige Durchdringung. Betrachten wir es in dieser Weise, so sehen wir, dass alles gleichzeitig in dem Stück Papier enthalten ist. – Zeit, Raum, die Erde, der Regen, die Mineralien der Erde, der Sonnenschein, die Wolke, der Fluss, die Hitze. Das Stück Papier ist, weil alles andere ist. Es ist ohne eigenständiges Selbst. Doch leer von einem eigenständigen Selbst zu sein bedeutet, erfüllt zu sein von allem. Also sagt Avalokita uns, dass Form leer ist. Form ist leer von einem eigenständigen Selbst, aber sie ist erfüllt von allen Phänomenen des Kosmos.
„Deren Leerheit erkennend überwand er alles Leiden.“
Es gibt keinen anderen Weg etwas zu erkennen, als dieses Etwas zu ergreifen und eins damit zu sein. Wir müssen das Stück Papier durchdringen, die Wolke sein, der Sonnenschein sein. Wenn wir es so erfassen und alles sind, was in ihm ist, wird unser Verstehen des Stück Papiers vollkommen sein.
Es gibt eine alte Geschichte über ein Salzkorn, das wissen wollte, wie salzig das Meer eigentlich ist. Um dies in Erfahrung zu bringen, sprang es ins Meer und wurde eins mit dem Wasser. Auf diese Weise erlangte das kleine Salzkorn vollkommenes Verstehen.
In seiner Meditation drang Avalokita tief in die fünf Skandhas ein. Indem er eintauchte in den Strom der Form, der Empfindungen, der Wahrnehmungen, der geistig-psychischen Formkräfte und den Strom des Bewusstseins, entdeckte er ihre leere Natur, und plötzlich überwand er alles Leiden. Wir alle, die wir diese Art der Befreiung erlangen möchten, müssen durch-schauen, um die wahre Natur der Leerheit zu durchdringen.
Thich Nhat Hanh
Es gibt drei Sorten von Zeit: Es gibt die Zeit, die von der Vergangenheit
über die Gegenwart in die Zukunft geht. Es gibt die Zeit, welche von der
Zukunft in die Gegenwart, und die, welche von der Gegenwart in die
Gegenwart läuft. Unser Leben, so wie es ist, ist die Zeit, welche aus der
Vergangenheit in die Zukunft läuft. Wir werden geboren, wachsen heran,
werden langsam älter und sterben dann. Wir alle verstehen diesen Fluß
der Zeit von gestern nach heute und morgen.
Doch das ist nicht alles. Die Zeit kann auch andersherum verlaufen.
Wenn man sich einen Plan für das nächste Jahr gemacht hat, dann rückt
dieser, Tag für Tag, immer näher. Der Plan kommt quasi von der Zukunft
her auf die Gegenwart zu. Wenn wir also einen Plan haben, dann machen
wir Anstrengungen, damit sich dieser Plan erfüllt, das heißt, daß dieser
immer mehr in die Gegenwart rückt. Diese beiden Betrachtungsweisen
beruhen auf Dualismus und verhindern die direkte und lebendige
Wahrnehmung.
Es gibt noch eine dritte Sichtweise, in der die Zeit von der Gegenwart
zur Gegenwart hin fließt. Allerdings sind wir uns dessen nicht bewußt.
Die direkte Wahrnehmung und das unmittelbare Sein sind in diesem
Jetzt zu finden. Es ist die wahre Essenz des Lebens, die wir dort finden.
Wenn wir arbeiten, dann arbeiten wir vollkommen, wenn wir lernen,
dann lernen wir vollkommen, wenn wir Zazen üben (Zazen = Sitzen in
Meditation), dann sitzen wir vollkommen. Wir sind eins mit dem, was
wir gerade tun. Der Maler kann dies beim Versinken in die Malerei,
der Musiker beim Versinken in die Musik erleben. Der Sportler wird
eins mit seiner Tätigkeit und vergißt die Zeit dabei.
Jetzt ist jetzt. In dieser Zeit, in diesem Jetzt können wir die Essenz des
Lebens spüren. In diesem Zustand ist der Geist vollkommen hell und
strahlend. Ich werde ich, die Zeit wird die Zeit. Das bezieht sich nicht
nur auf die Zeit selbst, sondern auch auf den Raum. Hier ist hier.
Das ist die Essenz des Zen. Wenn wir dies so sehen, dann ist die Weite
des Universums in diesem einen Punkt.
Dieser jetzige Moment ist der einzige und der ewige. Es ist dieser
Schnittpunkt von Zeit und Raum, den wir ganz direkt im Zazen erleben
können. Wenn wir nachdenken oder uns über irgendetwas Sorgen
machen, dann sind wir getrennt von diesem unmittelbaren Punkt.
Sind wir mit ihm eins, vergehen alle Sorgen. Dies ist der einzige Weg
zur Befreiung des menschlichen Geistes. Es ist wichtig, dieses tiefe
Erleben der Zeit zu erfassen und von dort her die Dinge klar und
direkt zu erfahren.
Shodo Harada Roshi
Quelle: Kulturaustausch 3/98
Aus dem Vortragszyklus der Brahmaviharas mit Dagmar Jauernig
Mudita ist der dritte Aspekt wahrer Liebe und das ist die Freude. Liebe ohne Freude ist keine Liebe, Freude und Liebe sind untrennbar, es gibt keine einseitige Freude, denn Freude muss auch den andren dienen.
Wir brauchen einen klaren Geist und ein warmes Herz, wenn wir nur an uns selber denken, erfahren wir keine wahre Freude. Jeder weiss, wie viel Freude es einem bereitet, wenn wir anderen eine Freude machen können.
Wenn ein Vogel einen Flügel verletzt hat,
fliegt er sehr schlecht,
zum Fliegen braucht es zwei Flügel
Wenn wir achtsam sind, bemerken wir viele Momente
der Freude:
Spielende Kinder
Frisches sauberes Wasser
Blühende Blumen am Wegrand
Wenn es unseren Mitmenschen gut geht
Das Bewusstsein , dass ich glücklich und zufrieden bin
Jeder hat so seine persönlichen Momente der Freude, am meisten freut es uns, wenn wir die Freude mit anderen teilen können.
Bei der Diskussion über die Freude, stellten wir fest, dass wenn jemand neidisch ist, auf das Glück des anderen, da kann keine Freude aufkommen, wo Neid ist, kann die Freude nicht echt sein und wo Neid ist, da kann man sich, ja auch nicht mitfreuen. Das schönste an der Freude, ist doch, dass man sich mit den anderen zusammen freuen kann. Mitfreude lässt sich in der Meditation und auch im Alltag üben. Sie kann gezielt kultiviert, aber nicht erzwungen werden. In Momenten, wo die Praxis der Mitfreude nicht gelingt oder sogar unecht wirkt, ist es sinnvoll, dies anzuerkennen und die Achtsamkeit darauf zu richten, was wir gerade wirklich fühlen, und das, was wir empfinden, mit einer freundlichen, offenen Haltung anzuerkennen.
Was wir alle kennen ist das Lächeln des Buddha, ein sanftes stilles, ein befreites Lächeln, ein Ausdruck der Freude. Auch Buddha Maitreya hat sein typisches Lächeln, ein verschmitztes Lächeln, der Lebensfreude, beides sind Spielarten der Freude.
Tich Nath Hanh wurde einmal gefragt was er für ein Zen lehre und seine Antwort war;
er lehre die Praxis der Freude.
Die Freude soll man wie eine Blume zum Blühen bringen, das heisst, pflegen und giessen.
Es gibt viele falsche Freuden, wie wir oft im Fernseher sehen, zum Beispiel Pleiten- Pech und Pannen, oder andere ähnliche Sendungen, da sieht man nur den lustigen Teil, und das löst Schadenfreude aus, eine eher negative Freude, der wir uns nur schwer entziehen können. Was wirklich geschieht und ob die Leute verletzt sind, diese Information, will niemand wissen, weil dann ja niemand mehr lachen würde. Ich finde das ein gutes Beispiel, was Freude ist und was nicht.
Auch die immer wieder gepriesene Achtsamkeit, ist eine stille Freude, wenn wir achtsam sind, sind wir ja offener und können uns auch über das Schöne und die unscheinbaren Dinge im Leben freuen.
Zum Abschluss des Abends las Dagmar noch ein Gedicht von Drukpa Rinpoche:
Schätze die Freude nicht gering, sie erfrischt und verhindert das ausdörren des Körper und des Herzen,
ohne Freude trägt das Glück keine Früchte, es ist dann wie ein Baum ohne Vögel,
der dem Winter entgegensieht.
Zum Schluss stellten wir fest, auch wenn die Freude abwesend ist, so ist es doch möglich Freude zu entwickeln.
28.09.2011 der Vortrag von Dagmar, wurde von Erwin nacherzählt
aus Vortragszyklus der Brahmaviharas mit Dagmar Jauernig auch noch lesen
Metta
Karuna
Am Montag war ich an einem Dharma Vortrag über das Herzsutra, von Marcel Geisser. Marcel meinte gerade zu Beginn, um das Herzsutra zu verwirklichen, reiche vermutlich ein Leben nicht aus, da bräuchten wir schon etwas länger. Auch in nur einem Abend, dieses Thema, ausreichend zu besprechen, reiche die Zeit kaum.
Das Herzsutra sei unbekannter Herkunft, die Autoren seien unbekannt, möglicherweise Chinesischer Ursprung. Es sei eine neueres Sutra, ca. 700 Jahre nach Buddha entstanden. Das Herzsutra ist die Essenz der Prajnaparamita-Sutras, es ist in der Form eines Theaters aufgebaut. In der Hauptrolle Aspekte der göttlichen Weisheit, der Bodhisattwa Avalokitashwara in China und Vietnam auch , in der weiblichen Form, als Göttin Quan-Jin bekannt. Ich könnte mir gut vorstellen, wie Mönche in einem Kloster im alten China, den Avalokitashwara und den Shariputra spielen und so tiefe Erkenntnisse erfahren durften.
Avalokitashwara spielt in diesem Theaterstück, den Buddha. Die zweite Person in diesem Theaterstück ist Shariputra,ein Hauptschüler des historischen Buddhas, er ist der Schüler und hört sich die Erkenntnisse von Avalokita an. Thich Nath Hanh nennt Avalokitashwara, liebevoll Avalokita und so wollen wir ihn hier auch nennen. Es ist die weibliche Form von Avalokiteshvara, und im Buddhismus kommt das weibliche schon etwas zu kurz.
Der Bodhisattva Avalokiteshvara, weilte tief im Strom vollkommenen Verstehens. Er erhellte den Prozess der zu Illusion einer abgeschlossenen Persönlichkeit führt. Deren Leerheit erkennend überwand er alles Leiden.
Ein Bodhisattva ist ein Wesen, welches auf dem Weg zur Erleuchtung ist, in der Meditation hat er erkannt, dass das Leben ein Prozess ist und dass, das was wir meinen, dass sei unsere Persönlichkeit, in Wirklichkeit eine Illusion ist. Er erkannte dass alles leer ist. Und wenn alles leer ist, dann hat es auch keine Form
Höre Shariputra „Form ist Leerheit, Leerheit ist Form, Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form. Genauso sind Empfindungen, Wahrnehmungen, geistige Formkräfte und Bewusstsein leer von einem abgetrennten Selbst.
Marcel hat uns gefragt; “wenn etwas uns gehört, so kann ich damit doch machen was ich will. Warum befolgt unser Körper unsere Anweisungen nicht und verändert sich dauernd. Wenn sich mein Körper dauernd verändert, dann gehört er mir doch, nicht wirklich, dann hat er auch keinen bleibenden Kern und somit habe ich keine Autorität über meinen Körper.
Höre, Shariputra, „alle Phänomene bedingen sich gegenseitig. Weder entstehen Sie, noch vergehen Sie. Sie sind weder rein noch unrein, weder werden sie grösser, noch werden Sie kleiner. Daher sind Form, Empfindung Wahrnehmung, geistige Formkraft und Bewusstsein künstliche Begriffe. Das Auge besteht ausschliesslich aus Nicht-Auge Elementen. Dasselbe gilt für Ohr, Nase, Zunge, Körper und Geist. Deshalb gibt es keine Form keinen Klang keinen Geruch keinen Geschmack, kein berührbares, kein Objekt des Geistes. Da alle Dinge in Ihrer Soheit unbeschreibbar sind, gibt es kein Entstehen und kein Erlöschen; kein Leiden, keinen Ursprung des Leidens, kein Ende des Leidens und keinen Weg. Kein Verstehen und kein Erlangen.
Wann ist eine Rose noch eine Rose und ab wann ist es keine Rose mehr, wenn die Rose auf den Kompost kommt, ist es dann immer noch eine Rose? Die Rose ist verwelkt, aber im nächsten Jahr werden am Rosenstock, wieder neu Rosenknospen erblühen und eine neue Rose ist wieder erblüht, die gleiche und doch nicht die gleiche.
Wir meinen unser Körper sei etwas Beständiges und wenn wir tiefer schauen, sehen wir, dass alles zusammengesetzt ist. Die fünf Skandas sind unbeständig und verändern sich dauernd. Unser Körper besteht aus Millionen von Zellen und Milliarden von Mikroorganismen. Es ist ein Prozess von Werden und Vergehen. Wir haben diesem Prozess Nahmen gegeben und eingeteilt in künstliche Begriffe, in trennendes, in duales, dass wenn wir aber tiefer schauen, sich auflöst und wir staunen, weil das was wir sehen, wirklich unbeschreibbar ist und weil es ohne unser eigenem dazu tun, einfach geschieht, darum besteht auch kein Grund mehr zum Leiden. Solang wir an irgendetwas anhaften, Leiden wir.
Weil es kein Erlangen gibt, finden die Bodhisattwas, durch ihr vollkommenes Verstehen von Intersein, keine Hindernisse in Ihrem Geist. Keine Hindernisse erlebend, überwinden Sie die Angst, befreien sich für immer von Täuschung und verwirklichen vollkommenes Nirvana. Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erlangen dank dieses vollkommenen Verstehens, Volle wahre und universale Erleuchtung.
Wenn es uns gelingt, wunschlos zu werden und Verstehen, dass wenn wir keine Hindernisse mehr in unserem Geist aufbauen und lernen mit uns selber in Frieden zu leben können auch wir zu Buddhas der Zukunft werden und das andere Ufer erreichen
Vollkommenes Verstehen ist das höchste Mantra. das Mantra , das die Dualität überschreitet. das alles Leiden aufhebt, die unzerstörbare Wahrheit. Das Mantra der Prajnaparamita sollte daher verkündet werden.
Dies ist das Mantra
Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha
darüber hinaus überwunden vollkommen ganz Erleuchtung heil
Gegangen, gegangen, hinüber gegangen gemeinsam vollkommen hinübergegangen zum Ufer der Nicht-Zweiheit, der Erleuchtung.
Das Bildnis des Flusses, wo wir, mit der Lehre des Buddha als Floss hinüber kommen von der Zweiheit zur Einheit, zum Erkennen dieser Wahrheit
Sei es zum Wohle aller !
8.09.2011 Nacherzählt so gut ich, das noch weiss von Erwin
Dharma-Vortrag von Marcel Geisser
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eine geschenkte Rose…
ist-eine-rose-immer-eine-rose
Freitag 3. Juni 2011
Um 5 vor 6 Uhr klingelte der Wecker um aufzustehen, mich noch schnell Duschen und schon bin ich bereit, um 6 Uhr 30 beginnt unser erstes Zazen in edlem Schweigen. Beim Eintreten verbeuge ich mich vor dem Buddha in der Ecke und ich suche mir eine noch freie Matte aus, lege mein Kissen hin, verbeuge mich vor dem Kissen und den Mit-Sitzenden. Das Verbeugen mit zusammengelegten Händen, ist eine Geste des Dankes und des Respekt für alle und alles, was es mir ermöglicht, diesen Weg zu gehen. Der Meditationsraum füllt sich langsam und es ist interessant die verschiedenen Haltungen und Arten des Verbeugens zu beobachten.
Marcel begrüsst uns, und erinnert uns nochmals ans Schweigen, das Juniretreat, sei wieder einmal voll ausgebucht und er freue sich. Dann schlägt Christoph, sein Assistent, die grosse Glocke drei Mal und unseres Morgen Zazen hat begonnen. Zu Beginn fällt mir das Sitzen, noch leicht, ich bin ganz bei mir, achtsam – aber dann, beginnt es zu ziehen, mein Rücken und der Nacken, schmerzen leicht, meine Achtsamkeit fängt an sich zu verflüchtigen, zum Glück erklingt die Glocke und wir dürfen uns wieder bewegen und nachdem das kleine Glöcklein ertönte, stehen wir auf und beginnen die Gehmeditation. Wir umrunden das Dojo 2 Mal und setzen uns wieder, nach 3 Glockenklängen ist wieder Stille angesagt, dieses Mal, verfliegt die Zeit im nu und bereits erkling wieder die grosse Glocke.
Im Morgen-Zazen, gibt es immer ein zeremonielles Frühstück, mit Porridge und Tee, welches uns unsere Köchin mit einem Gehilfen achtsam serviert. Jeder bekommt eine Serviette, eine Schale, eine Tasse und ein Löffel, das Frühstück, nehmen wir im Sitzen, auf unserem Zen-Kissen ein.
Vorher rezitieren wir wieder die 5 Betrachtungen und vor dem Essen, gibt jeder ein kleiner Löffel voll Porridge für die hungrigen Geister, in ein kleines Schälchen, das rumgereicht, und in die Mitte des Dojos gestellt wird.
Die hungrigen Geister, das seien wir, das sei unsere unerfüllte Gier, aber auch unsere Abwehr, all das was uns Menschen unglücklich mache. Im Buddhistischen Glauben gibt es einen Bereich, ähnlich unsrer Hölle, wo die Wesen, welche bei ihrem ableben, immer noch voller Gier sind hinkommen. Das Ziel, im Buddhismus, vor allem von einem Bodhisattwa, ist es allen Wesen zu helfen, ihre Erleuchtung zu erreichen. Dazu rezitierten wir folgenden Vers.
Euch unerlösten Geister, von Hunger und Durst gequält, reichen wir diese Nahrung.
Möge euer Verlangen gestillt sein. Möge sich euer Leid vermindern
und mögen alle Wesen zu ihrer wahren Natur erwachen.
Ich fand das sehr schön, die Art und Weise des Buddhistischem Denkens und zeigt mir das ich den richtigen Weg gewählt habe. Immer wieder gibt es Hinweise auf unser tägliches Verhalten unseres Ego und wie wir dieses achtsam ignorieren können uns nicht damit identifizieren.
Anschliessend ist Arbeitsmeditation und da werden, all die Arbeiten, die in so einem Haus gemacht werden müssen, von uns in Achtsamkeit, in Ruhe und ohne Eile, geruhsam erledigt, dazwischen ertönte immer wieder die Glocke der Achtsamkeit.
Bevor wir um 10 Uhr wieder zum Zazen gehen, gibt es noch eine Tee Pause, alles in Stille ohne Gerede, es herrscht Ruhe. Nach den drei Glockenschlägen, ist wieder Sitzen angesagt, dieses Mal nicht so ganz in Stille, den Marcel ermahnt uns, wir sollen, bei Geistesunruhe, das heisst wenn wir wieder zu Denken beginnen und ins Träumen kommen, dann ist es wichtig, dass wir wieder zum Atem zurück kommen und diesen achtsam beobachten, wir sollen auf unsere Haltung achten, denn dann könne auch der Atem besser fliesen. Das sind alles Sachen die wir ja eigentlich wissen und doch, war es sicher für einige hilfreich.
11 Uhr 15 ist individuelle Gehmeditation, im Freien, in diesem Park ähnlichen Zen-Garten, da hat es oft versteckte, Objekte, Buddhas, eine knorrige Wurzel oder auch ein Stein auf einem anderen, Meditations Objekt, die einfach in die Landschaft passen. Um 12 Uhr ist nochmals Sitzen, dann endlich gibt es Mittagessen. Die Köchin hat gezaubert, zuerst eine feine Kürbissuppe, dann einen grossen Salat und dann Aubergienenröllchen mit Bell Paese Käse gefüllt auf einem Hirseauflauf mit Tomatensauce und einem kleinen Stück Apfelkuchen, dazu gab es frischen Kaffee. Zum Glück hatten wir 2 Stunden Mittagspause, denn mit vollem Bauch hätte ich nicht gut sitzen können.
Am Nachmittag gab es noch einen Dharma Vortrag von Marcel, er fragte in die Runde, möchte jemand etwas wissen und auf diesen Fragen baute er dann seinen Vortrag auf.
Auf die Frage was relativ und was absolut sei, meinte er, unserer Welt sei mehrheitlich relativ, nur wir machen es zum absolutem, weil wir meinen es sei so wichtig und etwas Besonderes und wir setzen uns selber unter Druck, weil wir damit in der Gesellschaft gut ankommen oder wir damit viel Geld verdienen können. Es sei immer unser Ich, das uns fehl informiert und uns falsche Erwartungen hegen lässt. Das Ego ist immer dabei, eine Jacke können wir einfach an einen Nagel hängen und dort bleibt sie. Das Relative funktioniere für unser Ego, wie ein Nagel, wo wir es so schön aufhängen können, nur im Vergleich zur Jacke, die am Nagel hängen bleibt, wuchert unser Ego über die ganze Wand, und gibt sich mit dem Nagel nicht zufrieden. Das relative ist Ego behaftet, wenn wir Ego frei werden, kommen wir dem Absolutem etwas näher.
Wieder Gehmeditation, dieses Mal suche ich mir neue Wege, alle gehen still vor sich hin, langsam, achtsam, es tut richtig gut, in dieser ruhigen Umgebung.
Die Zeit geht langsam vorbei, mir scheint, der Sonntag sei noch weit entfernt, umso mehr freuen wir uns immer, auf das Essen, schon weil unsere Köchin so gut kocht, zum Nachtessen wieder ein Buffet mit Käse, Aperohäppchen, und frisches Brot.
Um 20 Uhr wieder Zazen mit open End und wieder um 22 Uhr Nachtruhe, auch wenn scheinbar nichts geschieht, war unser Tag ausgefüllt und ich habe wieder einiges erfahren und gelernt. Normal gehe ich nicht so früh schlafen, aber ich habe gut geschlafen.
Heute habe ich noch die Fotos, die ich während dem achtsamen Gehen, als achtsames Fotografieren gemacht habe, veröffentlicht Fotos Haus Tao
11.05.2011 Text von Erwin
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hungrige Geister in -Cha-am
Gehmeditation ist eine Meditationsübung im Gehen.
Bei der Gehmeditation sollten die Schritte langsam, entspannt und ruhig sein.
Gehmeditation ist eine Übung, durch die wir zu einem entspannten Gehen zurück finden.
In unserem geschäftigen Leben fühlen wir uns oft abgehetzt und unter Zeitdruck. Meist sind wir in Eile.
Aber wo hetzen wir eigentlich ständig hin?
Das ist eine Frage, die wir uns nur sehr selten stellen.
Gehmeditation ist wie ein Spaziergang.
Wir haben dabei nicht die Absicht, einen bestimmten Ort innerhalb einer bestimmten Zeitspanne erreichen zu wollen.
Zweck der Gehmeditation ist die Gehmeditation selbst.
Entscheidend ist das Gehen, nicht das Ankommen, denn Gehmeditation ist kein Mittel,
es ist das Ziel selbst.
Jeder Schritt ist Leben; jeder Schritt ist Frieden.
Das ist der Grund, warum wir nicht zu eilen brauchen; darum verlangsamen wir unsere Schritte.
Gehen wir so, dass wir nur Frieden in unserem Fussabdruck hinterlassen.
Das ist das Geheimnis der Gehmeditation.
(Thich Nhat Hanh, Der Geruch von frisch geschnittenem Gras)
Freitagstext vom27.8.2010
Absichtslosigkeit
Das dritte Tor der Befreiung ist die Absichtslosigkeit (abranithita) Es gibt nichts was getan werden müsste, nichts was zu verwirklichen wäre, kein Programm, keine Tagesordnung. Das ist die buddhistische Lehre, was die Eschatologie betrifft. Muss eine Rose irgend etwas tun? Nein, der Zweck der Rose ist eine Rose zu sein. Dein Zweck ist es Du zu sein. Du brauchst nirgends wohin zu laufen, um ein anderer zu werden. So wie du bist, bist du wunderbar. Diese Lehre des Buddha erlaubt es uns, Freude zu haben – an uns selbst, am blauen Himmel und an allem, was im gegenwärtigen Augenblick erfrischend und heilend ist. Es ist nicht Nötig, dass wir uns ein Ziel setzen und ihm nachjagen.
Wir haben schon alles, wonach wir suchen; wir sind schon das,was wir werden wollen. Wir sind schon Buddha. Warum also nehmen wir nicht einfach einen anderen Buddha an der Hand und praktizieren Gehmeditation? Das lehrt uns das Avatamsaka-Sutra. Sei du selbst! Das Leben ist kostbar – so wie es ist. Alle Elemente zum Glücklichsein stehen dir bereits zur Verfügung. Es ist nicht nötig, dass du einer Sache nachjagst, dich abmühst, suchst oder kämpfst. Das einzige was nötig ist; ist, dass du vollkommen präsent bidt, dass du ganz im Hier und Jetzt, das heisst im gegenwärtigen Augenblick verweilst. Das ist die tiefe Erfahrung, die du durch Meditation machen kannst.
Die meisten Menschen können es nicht glauben, dass es ausreicht, nur zu gehen – und zwar so, als ob wir nirgend wohin gehen wollten. Sie meinen es sei normal und notwendig, Leistungen anzustreben und mit anderen in Konkurrenz zu treten. Versuche mal, nur 5 Minuten lang Absichtslosigkeit zu Praktizieren. Du wirst sehen, wie glücklich du während dieser 5 Minuten sein kannst.
Im Herz-Sutra heisst es; „es gibt kein erlangen.“ Wir meditieren nicht um Erleuchtung zu erlangen; „Wir sind schon erleuchtet.“ Wir brauchen nirgendwo zu suchen. Wir brauchen keinen Zweck und kein Ziel. Wir praktizieren nicht, um eine hohe Stellung zu bekommen. Absichtslosigkeit lässt uns erkennen, dass es uns an nichts mangelt, dass wir das schon sind, was wir zu werden hoffen,und all unsere Mühen hört einfach auf. Wir finden Frieden im Gegenwärtigen Augenblick und nehmen nichts anderes wahr als Sonnenlicht. das durch unser Fenster flutet, oder auch das Rauschen des Regens. Wir brauchen nicht länger hinter irgend etwas herzulaufen.
Wir können uns jedes Augenblicks erfreuen. Viele sprechen davon, dass wir ins Nirvana „eintreten.“ Wir treten aber nicht ein, wir sind schon da. Absichtslosigkeit und Nirvana sind eins.
Ich wache auf und lächle.
24 nagelneue Stunden liegen vor mir.
Ich gelobe, jeden Augenblick des Tages voll Achtsamkeit zu leben
und alle Wesen mit den Augen der Liebe zu betrachten
Freitagstext vom 14.5.2010
aus dem Buch von
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Thich Nath Hanh “ Das Herz von Buddhas Lehre“ Seite 153 -154