Leben und Sterben sind zwei Seiten eines Ganzen,
Vergehen und Neu werden ist der Prozess des Lebens.
Der Mensch hat die Intelligenz, sich darauf einzurichten,
doch er leidet trotzdem.
Es ist aber möglich, dieses Leiden so zu erfahren,
dass es in einem grösseren Zusammenhang
aufgehoben und gelegt werden kann,
in die Quelle des Urvertrauens.
Diese Quelle freizulegen ist der Inbegriff der Zen-Praxis.
Wer nicht nur intellektuell,
sondern im tiefsten Grund seines Geistes „erkennt“,
dass er im Atem und in jeder Bewegung
des Leiblichen, Seelischen und Geistigen erfährt,
dass er mit allen anderen Lebewesen verbunden ist,
dessen Geist geht in der Faszination
von Hingabe, Liebe und Freude völlig auf.
Wer Zen übt, bekommt davon –
oft erst nach schmerzhaften Geburtswehen –
eine Ahnung,
manchmal auch eine überwältigende
und alles verändernde Erfahrung.
Michael von Brück