Stress und Erschöpfung entstehen
in deinem eigenen Geist,
der umher streunt und sich in
Phantasiespielen hingibt.
Dein Denken ist immer auf das Bedauern
über Vergangenes
oder auf Bilder einer idealen
Zukunft ausgerichtet.
Aber das sind nur Trugbilder,
die zu nichts anderem führen
als zu Leid und Einsamkeit,
weil sie in Dimensionen angesiedelt sind ,
die gar nicht existieren.
Nur die Gegenwart ist wirklich.
Sie ist deine Lebenskraft,
aus der heraus du etwas
unternehmen, aufbauen und
dein Leben verwirklichen kannst.
Drukpa Rinpoche
2019
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Japanisch gassho bedeutet wörtlich „zusammengefügte Handflächen“. Die simple Geste des gassho, die mit gefalteten Händen Dankbarkeit und Herzensverbundenheit ausdrückt, ist in sich eine unübertrefflich schlichte und berührende Übung. Gassho berührt uns direkt, wenn wir uns ganz darauf einlassen. Doch das ist für viele von uns alles andere als leicht. Im Rahmen eines interreligiösen Treffens kamen einmal einige junge Leute ins Haus Tao. Über das gassho sagte eine der Personen spontan: „Ich verneige mich nur vor Gott!“
Auch wenn die buddhistische Sicht keine Gottesvorstellung kennt, so ist in dieser kleinen Geste von gassho dennoch alles enthalten: vollkommene Dankbarkeit, Respekt für andere, für sich selber und das Leben in all seinen Erscheinungsformen.
Sind wir voller Konzepte, Widerstände und Ängste, können wir das nicht erkennen. Wenn „Gott“ nicht in jedem Blatt und jeder Blume, in jedem Menschen und jedem Ding zu finden ist, wo dann?
So verstanden können wir uns unabhängig von unserer Weltanschauung getrost vor ihnen allen verneigen- vor der Buddhastatue, den Mitmenschen, einer Blume. Thich Nhat Hanh sagte es so: „Wir verneigen uns stets vor dem „Buddha to be“, also dem Samen des Erwachens im anderen.
Marcel Geisser
Meist ist unser Geist unstet, launisch, unbeherrscht, hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Furcht, egozentrisch, zögerlich, zerstreut und verzettelt, verwirrt…Ausserdem begehrt er auf gegen jeden Versuch, ihn zu bändigen oder zu schulen, und ist ständig mit innerem Geplapper beschäftigt…
Um unsere Fähigkeit zu innerer Sammlung zu erhöhen, stützen wir uns auf das Kommen und Gehen des Atems.
Wir atmen ruhig und natürlich. Der Geist sollte, während wir die Atmung wahrnehmen, klar und gelassen sein. Der Buddha hat hier das Bild eines Regenschauers verwendet, der die vom Wind aufgewirbelten Staubwolken verschwinden lässt und den Blick auf einen strahlend klaren Himmel freigibt. Der Staub steht für die innere Unruhe und Verwirrtheit, der wohltuende Schauer für die ungeteilte Aufmerksamkeit, mit dem wir den Atem beobachten, und die reine Luft steht für innere Ruhe und Klarheit.
Sobald uns bewusst wird, dass die innere Sammlung dahin ist, sollten wir ohne jede Reue und Schuldgefühle die Aufmerksamkeit einfach wieder der Atmung zuwenden. Wir kehren zum Atem zurück wie ein Schmetterling, der sich abermals auf einer Blume niederlässt, nachdem er zuvor, ohne ersichtlichen Grund mal nach rechts, mal nach links schweifend, um sie herumgeflattert ist.
Wenn Gedanken auftauchen, versuchen wir nicht, sie aufzuhalten. Wir vermeiden es lediglich, ihnen einen Nährboden zu bereiten. Wir lassen sie einfach nur das weite Feld unseres Bewusstseins durchqueren – so wie ein Vogel über den Himmel fliegt, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Matthieu Ricard
Der erste Schritt…
ist das, was man im Zen „den Geist schärfen“ nennt:
das Üben der Aufmerksamkeit.
Normalerweise schweift unsere Wahrnehmung unruhig umher,
nimmt jeden noch so geringen Reiz zum Anlass, um abzuschweifen,
wendet sich im einen Moment diesem zu und im nächsten schon jenem.
Nirgendwo verweilt die Aufmerksamkeit lange,
stets wird sie von der Angst getrieben, irgendetwas zu verpassen.
Wenn wir unsere Aufmerksamkeit aber konzentrieren,
gewinnt sie enorm an Kraft.
Aus dieser Kraft kommen die Möglichkeiten,
die uns die Stille entdecken lassen.
Ohne ein hohes Mass an Aufmerksamkeit
können wir die Stille nicht wahrnehmen,
und ohne die Stille werden wir das Glück nicht finden,
das unabhängig von den äusseren Umständen besteht.
aus:„Vom Glück der Stille – Die Kunst das Leben anders zu sehen“
von Peter Steiner. Edition Spuren, 2007
Der Mensch ist ein Teil des Ganzen,
das wir Universum nennen,
ein in Raum und Zeit begrenzter Teil.
Er erfährt sich selbst,
seine Gedanken und Gefühle
als abgetrennt von allem anderen
eine Art optische Täuschung des Bewusstseins.
Diese Täuschung ist für uns eine Art Gefängnis,
das uns auf unsere eigenen Vorlieben
und auf die Zuneigung
zu wenigen uns Nahestehenden beschränkt.
Unser Ziel muss es sein,
uns aus diesem Gefängnis zu befreien,
indem wir den Horizont
unseres Mitgefühls erweitern,
bis er alle lebenden Wesen und die gesamte Natur
in all ihrer Schönheit umfasst.
Albert Einstein (1879 – 1955)
https://www.der-innere-weg.de/der-innere-weg/schatztruhe/albert-einstein/
Bewegungslos sitzen ist in Fühlung sein
mit Körper und Gehirn,
grob und fein, dumpf und klar,
flach und tief, ohne Widerstand,
Klammern oder Flucht.
In direkter Fühlung
mit dem ganzen Netzwerk von Gedanken,
Empfindungen und Gefühlen sein,
ohne sie als gut oder schlecht,
richtig oder falsch zu beurteilen.
Es ist ein Nach-Innen-Sehen ohne Wissen,
Offenheit für all das, was innen-aussen abläuft
Fliessen ohne Greifen oder Ansammeln.
Stille ist ohne Willen, ohne Richtung, ohne Zeit.
Es ist vollständiges Zulassen dessen, was ist,
von Augenblick zu Augenblick.
Da ist niemand, der etwas tut,
und nichts was zu tun wäre.
Stille
Wir sehnen uns nach Stille, besteigen Berggipfel und suchen im Urlaub einsame Strände am Meer. Wie wohltuend diese Stille ist! Und gleichzeitig bemerken wir, wie »laut« es in unserem Kopf ist. Unsere Gedanken machen unentwegt Geräusche und rufen nach Aufmerksamkeit.
Innerer Lärm
Deshalb ist uns die Stille manchmal tatsächlich gar nicht so angenehm. Denn je stiller es ist, desto deutlicher hören wir die Gedanken. Dabei verhindert dieser Gedankenlärm, dass wir Wesentliches von uns erkennen. Wir sind so beschäftigt mit inneren Gesprächen, was wir gestern vergessen haben und morgen noch tun müssen, dass wir uns selbst den Weg nach innen versperren.
Wenn der Geist still ist, wird die Welt wahr
Zen ist der Wegöffner in die tiefere Dimension des Lebens. Wenn der Geist still ist, wird die Welt wahr. Diese Erfahrung brauchen wir existenziell, wenn wir unser Leben nicht verplempern und zur Essenz des Seins vordringen wollen.»Leben und Tod sind eine ernste Sache. Schnell vergehen alle Dinge. Seid ganz wach, niemals achtlos, niemals nachlässig.«
Mit dieser Erinnerung wird in vielen Zen-Klöstern der Abend beendet. Auch im Alltag brauchen wir einen solchen Weckruf, um in der Hektik anzuhalten und still zu werden.
Stille mitten im Lärm
Die Stille, von der im Zen die Rede ist, hat nichts mit realer Geräuschlosigkeit zu tun. Es gibt eine Stille mitten im Lärm: wenn alles einfach so sein darf, wie es gerade ist, und wir nichts wegnehmen und nichts hinzufügen wollen. Stille hat etwas mit stillhalten und anhalten zu tun. Indem wir stillhalten, öffnen wir das Tor zu einem Raum, der uns bereichert.
Mut
Dafür brauchen wir Mut. Denn insgeheim befürchten wir, dass sich in der Stille das große Nichts versteckt, und das macht uns Angst. Wir wollen die Kontrolle nicht verlieren. Doch je tiefer wir uns mit einer Übung (z.B. der Atembetrachtung), die zu uns passt, in uns selbst hineinfallen lassen und in den Strom des Lebens eintauchen, desto mehr machen wir die erstaunliche Entdeckung, dass dieses Nichts keineswegs kalt und bedrohlich ist, wie wir anfangs vielleicht vermuten, sondern warm, weit und hell.
So wird die Sehnsucht nach Stille zum Wegweiser in einen unbegrenzten Raum, der weit über alles hinausgeht, was wir uns vorstellen können.
Quelle: „Das Leben ist ein Geschenk – Weisheit und Wille als Weg“ – Hinnerk Polenski
www.zen-suedpfalz.de
Achte auf deine GEDANKEN,
denn sie werden WORTE.
Achte auf deine WORTE,
denn sie werden HANDLUNGEN.
Achte auf deine HANDLUNGEN,
denn sie werden GEWOHNHEITEN.
Achte auf deine GEWOHNHEITEN,
denn sie werden dein CHARAKTER.
Achte auf deinen CHARAKTER,
denn er wird dein SCHICKSAL.
aus dem Talmud
Hirntote Menschen, die keine Hirnströme und –durchblutung, keine Atmung und keine Reflexe mehr hatten und erfolgreich reanimiert wurden, hatten nachweislich bewusste Erlebnisse während des angeblichen Hirnausfalls.
Daher stellt sich die Frage, ob das Bewusstsein wirklich nur vom Gehirn allein erzeugt wird. Neuste Erkenntnisse aus der Nahtod-Forschung könnte man dahingehend interpretieren, dass Bewusstsein fundamental ist und Materie erzeugt und nicht, dass Materie, nämlich unser Gehirn, das Bewusstsein hervorbringt. Dies ist eine Sichtweise ähnlich derjenigen des Buddhismus, der Lebewesen als eine Verbindung von ständig sich wandelnden körperlichen und geistigen Energien beschreibt.
Robert G. Koch
Wenn der Geist vollkommen still ist, ist alles makellos…
Lass die Dinge einfach wie sie sind,
dann gibt es weder kommen noch gehen.
Der eigenen Natur vertrauend,
folge dem Weg frei und ungestört…
Wenn man mit einheitlichem Geist
in Harmonie mit dem Weg lebt,
hört alle selbstzentrierte Anspannung auf.
Zweifel und Unentschlossenheit enden
und das wahre Vertrauen stellt sich ein.
Auf einen Schlag fallen alle Fesseln weg.
Nichts bleibt kleben, und man klammert sich an nichts.
Alles ist leer, klar, aus sich selbst heraus leuchtend,
frei von jeder gedanklichen Anstrengung…
vom Dritten Patriarchen – Seng-ts’an
Wenn der Geist vollkommen still ist, ist alles makellos.
Wenn der Geist vollkommen still ist, ist alles makellos.
Wenn der Geist vollkommen still ist….
„Das Leben ist das, was die ganze Zeit real statt findet,
während wir mit anderen Dingen beschäftigt sind“,
hat John Lennon einmal treffend gesagt.
Die meisten Menschen leiden, weil sie vor lauter Aufgaben,
Pflichten und Nöten
den Blick für die schönen Seiten des Lebens verlieren.
Mit Achtsamkeit gelingt es, unsere Verhaltensweisen zu verändern.
Sie rückt nicht nur den Moment, das Hier und Jetzt, in den Fokus,
sondern macht uns auch mit unseren Gedanken, Emotionen,
Widerständen und Wünschen vertraut.
Bei der Meditation lernen wir mit der Zeit, unseren Geist zu beobachten
und durch tiefere Einsichten ganz neue Seiten in uns zu entdecken.
Wenn wir unsere Angst- und Schuldgefühle überwinden
und unsere trügerischen Vorstellungen vom Leben und Tod durchschauen,
kann sich Liebe, Mitgefühl und Weisheit entfalten
und uns in jeder Beziehung das Leben erleichtern.
http://lotos-sangha.de/
Unterwegs sein bedeutet vorwärts zu gehen,
einen Schritt in die Zukunft tun,
suchen, sich dabei vielleicht verändern oder
sich wandeln,
gewiss aber wachsen, lernen und verstehen.
Unterwegs sein kann auch bedeuten,
der Natur mit ihrer Schönheit zu begegnen,
an ihren Wundern teilzuhaben und
zu versuchen, ihre Gesetze zu verstehen und
Sorge dafür zu tragen,
dass ihre Schönheit auch erhalten bleibt.
Unterwegs sein kann aber auch bedeuten,
andern Menschen zu begegnen,
sein Herz für sie zu öffnen und vielleicht
ein paar Schritte mit ihnen gemeinsam
durch das Leben zu gehen,
um von einander zu lernen.
Unterwegs sein heisst aber gewiss,
sich auf seiner eigenen Lebensreise zu
befinden,
den eigenen Lebensweg zu suchen und
ihn auch zu gehen, so
wie der Stein ihn einst gegangen ist,
ehe er als Sandkorn, klein, mit all den andern
in die grosse, weite Wüste kam.
Elisabeth Gertsch
Meist ist unser Geist unstet, launisch, unbeherrscht, hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Furcht, egozentrisch, zögerlich, zerstreut und verzettelt, verwirrt…Ausserdem begehrt er auf gegen jeden Versuch, ihn zu bändigen oder zu schulen, und ist ständig mit innerem Geplapper beschäftigt…
Um unsere Fähigkeit zu innerer Sammlung zu erhöhen, stützen wir uns auf das Kommen und Gehen des Atems.
Wir atmen ruhig und natürlich. Der Geist sollte, während wir die Atmung wahrnehmen, klar und gelassen sein. Der Buddha hat hier das Bild eines Regenschauers verwendet, der die vom Wind aufgewirbelten Staubwolken verschwinden lässt und den Blick auf einen strahlend klaren Himmel freigibt. Der Staub steht für die innere Unruhe und Verwirrtheit, der wohltuende Schauer für die ungeteilte Aufmerksamkeit, mit dem wir den Atem beobachten, und die reine Luft steht für innere Ruhe und Klarheit.
Sobald uns bewusst wird, dass die innere Sammlung dahin ist, sollten wir ohne jede Reue und Schuldgefühle die Aufmerksamkeit einfach wieder der Atmung zuwenden. Wir kehren zum Atem zurück wie ein Schmetterling, der sich abermals auf einer Blume niederlässt, nachdem er zuvor, ohne ersichtlichen Grund mal nach rechts, mal nach links schweifend, um sie herumgeflattert ist.
Wenn Gedanken auftauchen, versuchen wir nicht, sie aufzuhalten. Wir vermeiden es lediglich, ihnen einen Nährboden zu bereiten. Wir lassen sie einfach nur das weite Feld unseres Bewusstseins durchqueren – so wie ein Vogel über den Himmel fliegt, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Eine Zeitlang völlig absichtslos sein, Sinn und Zweck
nicht kennen.
Nur horchen, sehen, fühlen, spüren.
Im Innen und im Außen.
Die momentane Befindlichkeit des Körpers,
des Gemüts, des Verstandes,und die Atmosphäre
des Raumes, in dem man gerade sitzt oder liegt
und wo nichts passiert.
Nicht tun.
Mühelos, ohne jemanden beeindrucken zu wollen,
auf einem Stuhl, auf einer Bank,
auf einem Meditationskissen,
oben auf dem Hochstand eines Waldes,
unten an den Ufern eines Sees;
oder auf einer Couch mit Blick in den Garten
oder in den Himmel.
Beim Nicht Tun geht es darum es zuzulassen,
dass sich nichts zwischen uns und das stellen kann,
was uns so nah ist.
Es ist eine unendlich zarte und rücksichtsvolle Einladung
an das Leben uns zu berühren.
Indem ich nichts tue, um das Leben zu finden,
findet das Leben mich.
Indem ich nichts tue, um meinen inneren Zustand zu verändern,
kann Transformation stattfinden.
Der Wunsch oder das Bestreben etwas (anderes)
erreichen zu wollen wird dabei Schritt für Schritt aufgegeben.
Man gibt das Suchen und das Verändern-Wollen auf und
ist einfach.
Das ist die Praxis des Nicht Tuns.
Gefunden bei http://doingnothing.de/