Nachdem Buddha volle neunundvierzig Jahre gelehrt und gepredigt hatte, meinte er, er habe noch kein einziges wahres Wort gesprochen.
Kein Sterblicher kann sich absolut sicher sein, ob er die Wahrheit kennt. Das Grundproblem ist, dass wir über keine Möglichkeit verfügen, aus unserem eigenen System (unserem eigenen Geist) aus zu steigen und von aussen her zu sehen, was nun eigentlich wirklich vor sich geht. Die Naturgesetze sind alles relative Wahrheiten; sie sind relativ zu unserem Wahrnehmungssystem, relativ zu unserem derzeitigen wissenschaftlichen Verständnis und relativ zu unserem subjektiven Geist.
Zenlehrer Seung Sung sagt:
„Ein Ich-weiss-nichts-Geist durchtrennt das Denken.
Er ist vor dem Denken. Vor dem Denken gibt es keinen Gott,
keinen Buddha, kein „Ich“, keine Worte
überhaupt nichts. Dann werden du und das Universum eins.“
Kenneth S. Leong
2017
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Pflichtbewusstsein ohne Liebe
macht verdrießlich
Verantwortung ohne Liebe
macht rücksichtslos
Gerechtigkeit ohne Liebe
macht hart
Wahrhaftigkeit ohne Liebe
macht kritiksüchtig
Klugheit ohne Liebe
macht betrügerisch
Freundlichkeit ohne Liebe
macht heuchlerisch
Ordnung ohne Liebe
macht kleinlich
Sachkenntnis ohne Liebe
macht rechthaberisch
Macht ohne Liebe
macht grausam
Ehre ohne Liebe
macht hochmütig
Besitz ohne Liebe
macht geizig
Glaube ohne Liebe
macht fanatisch
Lao-tse
Wenn wir lauthals diskutieren
und uns von den Worten hinreissen lassen,
dann erstickt der Ansturm der Worte alles,
und wir hören den Sturzbach nicht,
der ganz nahe das Herz des Felsens aushölt.
Das wesentliche ist innen.
Benütze Deine Augen vor allem
um in dich selbst hinein zu sehen.
Dringe ein in die Kunst,
geschehen zu lassen, was geschieht
und finde im ständigen entgleiten der Dinge
in dir selbst den einzigen Fixpunkt
Dilgo Khyentse Rinpoche
Was ist Erleuchtung?
Sie ist unsere eigentliche Natur. Es ist, was du bist und schon immer warst.
Es ist was du bist, wenn alles was du nicht bist, weg fällt. Es ist nichts, was hinzugefügt würde zu einer Person. Es ist, was nach Abzug von allem inklusive der Person übrig bleibt. Es ist nicht das Vorhandensein von etwas, sondern die Abwesenheit der Illusion, des Traumes, die Abwesenheit des separaten Ich. Es gibt da nichts zu gewinnen! Und was bleibt, wenn du alle Definitionen deiner selbst, alle Masken und Rollen, alle Namen und Formen, alle Körper und Seelen weglässt?
Es ist kein irgendwo Angekommensein, kein irgend etwas Erreicht haben. Es ist kein Erreichen, kein Bekommen, sondern ein Verlieren von allem, inklusive deiner selbst. Es ist ein Verlieren von allem was nicht real ist, aber immer so real schien. Und es gibt kein Ankommen. Es ist ein ständiges Geschehen, jetzt und jetzt, tiefer und tiefer, jeden Moment.
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Ein Text von Pyar über Erleuchtung
Die Idee ist nicht, beim Meditieren etwas loswerden zu wollen, sondern Freundschaft zu schliessen damit. Pema Chödrön
Beim Meditieren geht es nicht darum, ein anderer / eine andere zu werden, sondern darum, Freundschaft zu schliessen mit dem Menschen, der ich bin … mir zu erlauben, der Mensch zu sein und zu werden, der ich bin. Entscheide dich jetzt, bei dir zu bleiben, dich nicht aus deinem Herzen zu entlassen … Indem du mit dir sitzt, lernst du, zu dir zu stehen und Freundschaft zu schliessen mit dem Leben, dem eigenen und dem der anderen …
Aus: „Tiefe Stille – Weiter Raum: Schweige-Impulse für jeden Tag“
von Marcel Steiner. Kösel, 2009
Löse dich von der Welt,
ohne deine Wünsche aufzugeben.
Halte dich auf Distanz zur Welt,
ohne die Welt zu verlassen.
Sei mitten im Trubel und
doch ausserhalb des Trubels.
Auf diese Weise nimmt man voll am Leben teil,
ohne in seine Falle zu tappen.
Drukpa Rinpoche
Es ist ein feiner Unterschied zwischen ,,eine Absicht haben“ und
,,ein Ziel erreichen wollen“. Dieser Unterschied ist für unsere
Praxis entscheidend.
Wie können wir herausfinden, ob wir vom einen oder anderen
bewegt werden? Wir befragen uns, ob wir im
,,Wie oder im Was“ leben.
Unsere Ziele sind sehr konkret. Wir wollen etwas, z.B. ein
Praxiszentrum eröffnen. Das WAS betrifft die Manifestationen.
Diese entstehen auf Grund von vernetzten Bedingungen. Ein
grosser Teil dieser Bedingungen entzieht sich unserer Kontrolle.
Ganz allein in unsrer Verantwortung liegt die Qualität, die wir
in die Welt bringen, durch unser Denken, Sprechen, Handeln,
durch unser gesamtes Sein. Eine Absicht ist nichts anderes als
die Motivation, von der bereits die Rede war:“Welche Qualität
möchte ich mit meinem Leben ausdrücken?“
Ein Denken in konkreten Zielen ist immer einengend; ein
Denken in Qualitäten und Prozessen dagegen führt in
ungeahnte Bereiche unserer selbst und des Lebens.
Fehlt uns die Gelassenheit?
Im Wort Gelassenheit steckt das ,,Lassen“. Wir erlauben der
Situation so zu sein, wie sie ist und mischen uns nicht ein,
nicht einmal durch Duldung. Wir lassen auch einen anderen
Menschen so sein, wie er ist, und versuchen nicht ihn zu
ändern. Wenn wir gelassen sind, darf sich der Prozess des
Lebens entfalten, ohne dass wir pausenlos zu unseren
Gunsten eingreifen.\
Der Gelassene hat die Unbeständigkeit alles Seienden
akzeptiert; er oder sie wird weder von Gewinn noch Verlust aus
der Bahn geworfen.
1.9.2017 aus Irgan g Margrit Dieser Augenblick
Ich bin präsent und offen für diesen Augenblick.
Gedanken kommen und sie gehen.
Ich bin mir dessen bewusst,
auch wenn ich mich in Tagträumen verliere,
finde ich immer wieder zu diesem Augenblick zurück.
Unangenehme Gefühle oder Empfindungen sind keine Bedrohung für mich.
Ich kann sie geschehen lassen.
Alles verändert sich. Ich kann dies akzeptieren.
Auch in kritischen Lebenssituationen
finde ich immer wieder zu meinen Ressourcen zurück.
Meine Handlungen zeigen Wirkungen in der Welt.
Ich bin mir dessen bewusst.
Ich nehme das Leben an, in allen seinen Facetten und Erscheinungen.
Ich lebe mit Hingabe, denn jeder Augenblick ist ein Geschenk.
Ich vertraue und lasse mich führen.
Wohin auch immer diese Reise geht.
http://www.kensho.ch/achtsamkeit-im-alltag/erkenntnisse/
„Meine Ansicht ist einfach:
Bleibt wie ihr seid, kleidet euch und esst, und verbringt die Zeit mit Nichtstun.
Von Überall kommt ihr her, jeder guten Willens Buddha und das Gesetz zu suchen. Ihr sucht Befreiung, wollt die Dreifache Welt verlassen. Schwachköpfe! Sie verlassen, um dann wohin zu gehen?Buddha und die Alten Meister sind nur Begriffe, die ihr bewundert.
Wollt ihr die Dreifache Welt kennen lernen, braucht ihr den Boden des Geistes, der jetzt meine Worte hört, nicht zu verlassen.Ein Augenblick der Begierde, da ist die Welt der Lust.
Ein Anflug von Zorn, da ist die Welt der Substanz.
Ein verrückter Gedanke, und da ist auch die Welt ohne Form.
Es sind Möbelstücke eures eigenen Hauses.
Die Dreifache Welt sagt nicht von sich,
„ich bin die Dreifache Welt“.
Sondern ihr, Schüler des Dao, die ihr jetzt und hier lebendig seid, alles erleuchtend und die Welt abwägend, ihr habt der Dreifachen Welt ihren Namen aufgesetzt.“
Linji
Quelle: Pierre Brun (Hrsg.), Begegnungen und Reden, Ammann Verlag AG, Zürich 1986
Was immer wir tun, wir können es mit einem meditativen Bewusstsein tun, achtsam, konzentriert, wach und mit offenem Geist.
Buddha lehrte den Weg der Achtsamkeit ganz alltäglich in allen vier Positionen: Im Stehen, im Sitzen, im Gehen oder im Liegen.
Je öfter wir präsent sind, desto leichter fällt es uns, erneut präsent zu sein. Der Weg liegt tagtäglich vor unseren Augen. Wir brauchen ihn nur bewusst zu gehen. Wir stehen am Morgen einfach auf, ohne uns mit düsteren Gedanken an den kommenden Tag lange im Bett herumzuplagen. Wir gehen zur Arbeit und pflegen unsere sozialen Kontakte. Wir richten uns Zeiten der Stille ein und überhäufen uns nicht mit Verabredungen, Workshops und Projekten. Wir nehmen Teil am wöchentlichen Sitzen unserer Sangha und bringen unsere Energie und Präsenz hinein. Die Pflege der Sangha und der zwischenmenschlichen Beziehungen im Allgemeinen ist die direkte Umsetzung unseres Verstehens.
Die Meditationslehrerin Ruth Dennison sagte: „Was die Praxis angeht, so ist Kontinuität der Schlüssel zum Erfolg!“ Buddhas letzte Worte sollen gewesen sein: „Strebet ohne Unterlass!“
Wenn unsere Praxis nicht zu wahrer Freiheit und Frieden des Geistes führt, wozu soll sie gut sein?
Zen-Meister Thich Nhat Hanh sagte: „Ich lehre mit Koans, nur erkennen sie viele Leute nicht als solche. Sie denken dabei immer nur an die bekannten Fragen wie: „Was ist der Ton der einen Hand?“
Eine Frage, die ich euch allen stelle, ist viel lebendiger:
„Was ist dein tiefster Wunsch im Leben?“
Marcel Geisser
Einatmen – Ausatmen – bringt uns immer wieder zur klaren Bewusstheit jenseits der Beschränktheit des dualistischen Geistes zurück, bringt uns zu unserer Mitte zurück, vertieft Verstehen und Weisheit und weitet Mitgefühl. Atem und unsere Verbindung zu Allem – Mitgefühl.
Die Luft, die Sie gerade einatmen, ist die Luft, die Ihre Zimmerpflanze, oder der Mensch der in der U-Bahn neben Ihnen sitzt, eben ausgeatmet hat. Wir tauschen den Atem mit allen lebenden Wesen aus. Wir können uns, wenn wir uns dessen bewusst sind nicht vom Rest der Welt abgrenzen.
Wo fängt Ihr Atem an und wo hört der Atem Ihres Nachbarn auf? Es ist ein Atem, ein Leben. Die Vernetztheit und gegenseitige Bedingtheit aller Phänomene und aller Wesen wird hier so deutlich, so klar, so praktisch. Den Atem beobachtend stellt man fest: Es gibt keine Trennung zwischen Außen und Innen, sondern ein Zusammenspiel, eine Harmonie.
ganzer Text lesen hier: http://pyar.de/einatmen-ausatmen-die-kunst-des-sanften-loslassens/
http://pyar.de/
Authentisch sein heisst nichts Besonderes sein zu wollen…
Wenn wir erkennen, dass wir ganz und gar einzigartig sind,
brauchen wir uns nicht mehr so angestrengt darum zu bemühen.
Wir können unsere Einzigartigkeit nur geniessen und schätzen,
wenn wir uns nicht ständig mit anderen vergleichen
und unseren Vorstellungen nachjagen, wie wir sein sollten.
Gegen unsere Individualität ist nichts einzuwenden.
Leidvoll ist der ständige Drang,
sie herauszuheben und zu betonen.
Marcel Geisser
Dieser eine Augenblick – das Jetzt – ist das Einzige, dem du nicht entrinnen kannst, die einzige Konstante im Leben. Was auch geschehen mag, wie sehr sich das Leben auch verändert, eins ist gewiss: Es ist immer jetzt.
Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst. Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst.
Durch Selbstbeobachtung kommt automatisch mehr Gegenwärtigkeit in dein Leben. In dem Moment, wo du erkennst, dass du nicht in der Gegenwart bist, bist du gegenwärtig.
Je stärker wir uns auf Vergangenheit und Zukunft konzentrieren, umso mehr entgeht uns das Jetzt – das Kostbarste, was es gibt.
Eckhart Tolle
Eckhart Tolle Zitate
Sich nicht wehren
Widerstand gibt den Dingen wieder Stand ……
Eine profunde Veranlagung unseres menschlichen Wesens ist es, Widerstand zu leisten: Widerstand gegen das Unangenehme, dem wir im Leben begegnen … Widerstand gegen das Angenehme, das am Vergehen ist …
Widerstand, wenn wir merken, dass unser Geist diese Tendenz hat, Widerstand zu leisten. Für alle Formen des Widerstandes gilt: annehmen, dass das Leben so ist, wie es ist, und annehmen, dass die Tendenz, Widerstand zu leisten, Teil unseres Wesens ist. Und immer tiefer anerkennen, dass der Widerstand im Grunde das Gegenteil von dem bewirkt, was er zu erreichen versucht: Er möchte uns schützen und er möchte bekämpfen … aber im Grunde gibt der Widerstand dem, wogegen er sich wehrt,
– Wieder Stand –
„Folge dem Lauf des Wassers …“ heisst eine Anweisung beim Meditieren. Und: „Folge dem Fluss des Atems …“ und er wird dich aus allem Widerstand und aller Verhärtung herausführen …
Aus: „Tiefe Stille – Weiter Raum: Schweige-Impulse für jeden Tag“
von Marcel Steiner. Kösel, 2009
Wie doch die Zeit vergeht…
Kaum haben die Sportferien begonnen, endet schon wieder die Zeit ohne unser traditionelles, gemeinsames Zazen.
Bereits am nächsten Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr,
treffen wir uns wie gewohnt im reformierten Kirchgemeindehaus in Wettingen.
Zen-Meister Dogen lehrte:
„Verstehe Zeit nicht bloss als vergehend; denke nicht, Vergehen sei die einzige Funktion von Zeit. Falls Zeit bloss verginge, wären du und sie voneinander getrennt. Der Grund, dass du Seinzeit nicht klar verstehst, liegt darin, dass du Zeit als bloss vergehend verstehst. Im Wesenskern sind alle Dinge der ganzen Welt, indem sie einander benachbart sind, Zeit. Da diese Zeit Seinzeit ist, ist es deine Seinzeit. Seinzeit besitzt die Qualität des Strömens. Das sogenannte Heute strömt ins Morgen, Heute strömt ins Gestern, Gestern strömt ins Heute, Heute strömt ins Heute, Morgen strömt ins Morgen. Die Augenblicke von Vergangenheit und Gegenwart stapeln sich nicht übereinander, sie fügen sich nicht in einer Reihe aneinander.“
Und Prof. Dr. Yudo J. Seggelke meint:
„Das unmittelbare, volle Erleben und Handeln geschieht nur in der Gegenwart, also im Hier und Jetzt. Demgegenüber sind die Vergangenheit und Zukunft nur Erinnerungen, Erwartungen, Vorstellungen, Gedanken, Bilder, Hoffnungen und oft auch Rückblicke im Zorn, Rachegelüste oder Ängste und Panikattacken im Hinblick auf die Zukunft. All diese Vorstellungen und Gefühle sind aber nicht die Wirklichkeit selbst, sondern höchstens eine psychische „Wirklichkeit“, an der wir leiden. Sie sind sozusagen das Wetterleuchten in unserem denkenden Geist und unseren Emotionen, aber nicht das Wetter selbst; sie „zeigen auf den Mond“, sind aber nicht der Mond.“