Wir sind was wir denken,
Alles, was wir sind,
entsteht aus unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken
formen wir die Welt.
Buddha
Wir sind was wir denken,
Alles, was wir sind,
entsteht aus unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken
formen wir die Welt.
Buddha
Heute war Dagmar Jauernig vom Haus Tao, bei uns, um mit uns den 8 fachen Pfad etwas zu vertiefen.
Sie streifte zu Beginn kurz, die Geschichte von Prinz Sidharta und wie es dazu kam, dass er unter dem Bodhi-Baum die Erkenntnis der 4 edlen Wahrheiten erkannte und das sind;
Der Achtfache Pfad sei wie eine Blume, 8 Blütenblätter, jedes Blatt ist für sich alleine, doch als Blume sind sie ein ganzes. Von welcher Warte aus wir auch immer diese Blume anschauen, sehen wir diese Blume aus einem ganz anderen Blickwinkel und so sei es mit dem 8 fachen Pfad auch. Es gibt wohl 8 einzelne Teile, doch fliessen all 8 Teile in einander, es ist keine Stufenleiter, die man, Sprosse für Sprosse hochsteigen kann um zuoberst auszuruhen und die Aussicht zu geniessen. Nein, so funktioniert dieser Pfad nicht, wo immer wir stehen im Leben, können wir den 8 fachen Pfad betreten.
Alle Teile des 8 fachen Pfad beginnen mit dem Wort „sammā“ an, was so viel bedeutet, wie „recht“ im Sinne von „vollkommen,“ „ganzheitlich“, „umfassend“:
Der 8 fache Pfad ist aufgeteilt in drei Teile;
Weisheit (Panna): dazu gehören Rechte Ansicht sowie Rechtes Denken.
Ethik (Sila): dazu gehören Rechte Rede, Rechte Handlung sowie Rechter Lebenserwerb.
Sammlung (Samadhi): dazu gehören Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit sowie Rechte Konzentration.
Heute betrachteten wir
Rechte Ansicht / umfassende Sicht:
Der Pfad beginnt mit der rechten Ansicht, gefolgt vom Denken / der Gesinnung, denn vor jeder Tat, sind Gedanken und Emotionen die Ursache. Das Tun fängt nicht erst mit der Tat an, die Vorbereitungen für eine Tat finden immer im Denken und Fühlen statt, ob bewusst oder unbewusst.
Da ja alle Teile dieses Pfades, immer wieder miteinander verbunden sind, ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind, wie alles in dieser Welt, dieser Pfad ist und alles Denken und alle unsere Handlungen, einen starken Einfluss auf unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen und sogar Einfluss auf das Leben von allen Wesen dieser Erde hat.Die Erkenntnisse des Buddha, sind die Grundlage zu Rechter Ansicht (siehe oben).
Dagmar erläuterte deshalb in diesem Zusammenhang die 3 Daseinsmerkmale: Das Naturgesetz der Vergänglichkeit (anicca), die
Lehre vom Nicht-Selbst (anatta) und die Möglichkeit, Leiden (dukkha) zu durchschauen und frei zu werden (nirvana).Wikipedia 8 facher Pfad
Wie viele Missverständnisse es beim direkten Erkennen der Wirklichkeit gibt, veranschaulicht ein Gedicht von Zen Meister Daio Kokushi 1235 – 1308
3.06.2012 nacherzählt so gut ich wie es noch weiss – Erwin
Es gibt drei Sorten von Zeit: Es gibt die Zeit, die von der Vergangenheit
über die Gegenwart in die Zukunft geht. Es gibt die Zeit, welche von der
Zukunft in die Gegenwart, und die, welche von der Gegenwart in die
Gegenwart läuft. Unser Leben, so wie es ist, ist die Zeit, welche aus der
Vergangenheit in die Zukunft läuft. Wir werden geboren, wachsen heran,
werden langsam älter und sterben dann. Wir alle verstehen diesen Fluß
der Zeit von gestern nach heute und morgen.
Doch das ist nicht alles. Die Zeit kann auch andersherum verlaufen.
Wenn man sich einen Plan für das nächste Jahr gemacht hat, dann rückt
dieser, Tag für Tag, immer näher. Der Plan kommt quasi von der Zukunft
her auf die Gegenwart zu. Wenn wir also einen Plan haben, dann machen
wir Anstrengungen, damit sich dieser Plan erfüllt, das heißt, daß dieser
immer mehr in die Gegenwart rückt. Diese beiden Betrachtungsweisen
beruhen auf Dualismus und verhindern die direkte und lebendige
Wahrnehmung.
Es gibt noch eine dritte Sichtweise, in der die Zeit von der Gegenwart
zur Gegenwart hin fließt. Allerdings sind wir uns dessen nicht bewußt.
Die direkte Wahrnehmung und das unmittelbare Sein sind in diesem
Jetzt zu finden. Es ist die wahre Essenz des Lebens, die wir dort finden.
Wenn wir arbeiten, dann arbeiten wir vollkommen, wenn wir lernen,
dann lernen wir vollkommen, wenn wir Zazen üben (Zazen = Sitzen in
Meditation), dann sitzen wir vollkommen. Wir sind eins mit dem, was
wir gerade tun. Der Maler kann dies beim Versinken in die Malerei,
der Musiker beim Versinken in die Musik erleben. Der Sportler wird
eins mit seiner Tätigkeit und vergißt die Zeit dabei.
Jetzt ist jetzt. In dieser Zeit, in diesem Jetzt können wir die Essenz des
Lebens spüren. In diesem Zustand ist der Geist vollkommen hell und
strahlend. Ich werde ich, die Zeit wird die Zeit. Das bezieht sich nicht
nur auf die Zeit selbst, sondern auch auf den Raum. Hier ist hier.
Das ist die Essenz des Zen. Wenn wir dies so sehen, dann ist die Weite
des Universums in diesem einen Punkt.
Dieser jetzige Moment ist der einzige und der ewige. Es ist dieser
Schnittpunkt von Zeit und Raum, den wir ganz direkt im Zazen erleben
können. Wenn wir nachdenken oder uns über irgendetwas Sorgen
machen, dann sind wir getrennt von diesem unmittelbaren Punkt.
Sind wir mit ihm eins, vergehen alle Sorgen. Dies ist der einzige Weg
zur Befreiung des menschlichen Geistes. Es ist wichtig, dieses tiefe
Erleben der Zeit zu erfassen und von dort her die Dinge klar und
direkt zu erfahren.
Shodo Harada Roshi
Quelle: Kulturaustausch 3/98
Quelle: Bernard Glassman Anweisungen für den Koch
Lebensentwurf eines Zen-Meisters
Der Mensch leidet, Gefangener seiner Illusionen. Die Wurzel des Leidens ist die Illusion; Illusion wird zu Leiden. Der Mensch ist verstrickt in Gedanken, Sorgen, Ratlosigkeit, Angst, Verzweiflung. Er fühlt sich zurückgewiesen oder brennt vor heisser Liebe. Der Arme leidet, der Reiche leidet auch. Leiden hat nicht immer einen wirklich vorhandenen Anlass. Das Leiden, das der Geist erschafft, ist noch grösser. Wir müssen dieses Feuer des Geistes beobachten. Wenn wir verfolgt werden, wer legt das Feuer? Wir selbst! Die Hölle befindet sich nicht in einer anderen Welt, sie existiert in unserem eigenen Geist.
Auf den Wellen der Illusionen irrt der Mensch im Ozean des Lebens und des Todes umher, weil er zu sehr an seinem Ego haftet, an materiellen Dingen. Manchmal liebt man, manchmal hasst man, manchmal flieht man, manchmal läuft man etwas hinterher.
Wie soll man dieses Problem des Leidens lösen? Das ist die Frage, die sich Buddha Shakyamuni stellte. Die Menschen neigen dazu, das Leid vermeiden zu wollen und dem Glück nachzulaufen. Wenn man nur Glück sucht, kann man dem Leiden nicht entkommen. Schlimmer noch, man wird unfähig sein, Glück zu erleben, denn man wird immer voll Angst sein, es zu verlieren.
Es gibt keinen Ort, an dem man fliehen könnte vor Veränderung, Alter und Tod. Der Buddha-Zustand widersetzt sich nicht, lehnt nicht ab, fasst nach nichts. Kämpfen gegen Unvermeidbares zieht Leiden nach sich: Zazen gibt die Kraft, dies zu akzeptieren.
Daigu Ryokan sagte:
„Wenn du dem Unheil begegnest, ist es gut dem Unheil zu begegnen.
Wenn du sterben musst, ist es gut, zu sterben.
Das ist die wunderbare Art, dem Unheil zu entkommen.“
Michel Bovay, Laurent Kaltenbach, Evelyn de Smedt