Die wahre Frucht des spirituellen Lebens ist nicht, dass wir uns besser fühlen, oder mehr Klarheit erfahren. Diese Dinge gehören sicher dazu, aber die wirkliche Heilung auf unserem spirituellem Weg ist die Transformation aus dem selbstbezogenenem Leben des Ich – als ein Ich.
Wenn wir die Wahrheit dessen, wer wir wirklich sind, erkennen – dass das Wesen unseres Seins – Verbundensein aus Liebe ist, lernen wir mehr und mehr aus dem Zen – Herzen zu leben.
Aus der Seinsgüte zu leben wird nach und nach zur natürlichen Antwort auf das Leben, selbst inmitten unseres all zu menschlichen Schmerzes…
Die Leichtigkeit des Lebens aus dem erwachten Herzen ermöglicht es, dass wir zunehmend aus Freude und Dankbarkeit Leben
Ezra Bayda Zen Herz
Dankbarkeit
Befreie dich völlig von dem Gedanken, irgendetwas wäre dein Eigen. Wenn man überhaupt danach fragen möchte, wem etwas gehört, ist „dem Urgrund“ die einzige Antwort, die man geben kann.
Du besitzt nichts, sondern bist lediglich Verwalter der Dinge, die in dein Leben kommen. Also kümmere dich um sie, so gut du kannst, aber hafte nicht an ihnen!
Wechselt ein Gegenstand automatisch den Besitzer, wenn er von diesem in jenes Zimmer getragen wird?
Dir gehört das ganze Haus! Was macht es also für einen Unterschied, in welchem Zimmer sich ein Gegenstand befindet.
„Haben“ oder „besitzen“ ist nichts anderes, als etwas von einem Raum in einen anderen zu tragen.
In der Weise empfindet ein freier Mensch und nutzt er seinen Geist.
Deshalb kommen die Dinge, die er benötigt, auf natürliche Weise zu ihm.
Ohne der Vorstellung eines von der Welt getrennten Ichs anzuhängen, ist das ganze Universum seine Heimat.
Aus: „Vertraue und lass alles los“
Daehaeng Kunsumin, Zen-Meisterin aus Korea
Nachahmen und Vergleichen sind von Schaden.
Es gibt keine zwei gleiche Buddhas
wie wunderbar!
und auch keine zwei gleiche Geschichten des Erwachens. Es bist immer genau du und genau deine Geschichte ist die richtige. Genau jetzt, genau hier, genauso wie du bist – mit allen Schwächen und Stärken deiner Persönlichkeit. Nichts kann Erwachen verhindern, nicht ist vorher zu erledigen oder zu ändern. Aber du bist frei, aufzuwachen oder noch ein wenig zu schlafen – auch das ist okay! Vielleicht hast du ja gerade einen wunderschönen Traum … und dann bist du einfach ein Buddha, der träumt…
Der Preis ist nicht hoch, es kostet einfach nur alles andere. Der Preis, der zu entrichten ist, ist die Aufgabe der ganzen Illusion von Welt, von ich, von mein, von gut und schlecht, von Wollen und Nicht-Wollen. Die Währung heißt Hingabe, heisst Akzeptanz, heisst „Dein Wille geschehe, in Deine Hände befehle ich meinen Geist”, heisst Ja, es ist okay wie es ist, wie auch immer, wie auch immer es sein mag – ich bin zufrieden, in Frieden.
Der Gewinn ist unermessliches, übervolles, von Liebe überfliessendes Nichts, Nichts – nicht getrennt von Allem.
„Erleuchtung ist keine Erfahrung, sie hat keine Form, keinen Geschmack, keinen Ton, kein Gefühl, keine Emotion, es ist noch nicht mal ein Zustand. Erleuchtung ist einfach und ganz natürlich. Sie ist unsere eigentliche Natur. Es ist, was du bist und schon immer warst. Es ist was du bist, wenn alles was du nicht bist, wegfällt. Es ist nichts, was hinzugefügt würde zu einer Person. Es ist, was nach Abzug von allem inklusive der Person übrig bleibt. Es ist nicht das Vorhandensein von etwas, sondern die Abwesenheit der Illusion, des Traumes, die Abwesenheit des separaten Ich. Es gibt da nichts zu gewinnen! Und was bleibt, wenn du alle Definitionen deiner selbst, alle Masken und Rollen, alle Namen und Formen, alle Körper und Seelen weglässt?
Es ist kein irgendwo Angekommensein, kein irgend etwas Erreicht haben. Es ist kein Erreichen, kein Bekommen, sondern ein Verlieren von allem, inklusive deiner selbst. Es ist ein Verlieren von allem was nicht real ist, aber immer so real schien. Und es gibt kein Ankommen. Es ist ein ständiges Geschehen, jetzt und jetzt, tiefer und tiefer, jeden Moment. Es gibt keine Erfahrung von Erleuchtung. Erleuchtung ist da, wo jede Erfahrung, jeder Gedanke, jedes Gefühl endet. Erleuchtung ist da, wo der Erfahrende, der Denkende, der Fühlende verschwindet. Erleuchtung ist da, wo individuelles Bewusstsein und DAS zusammenfallen, da, wo Bewusstsein und Leere in eines zusammenfallen.
Da gibt es kein Wissen, kein Erfahren, keine Möglichkeit es zu erinnern – es ist Sein, existentiell, Nichts, Raum, Unendlichkeit. Es ist noch nicht mal Einheit. Um Einheit zu denken oder zu erfahren, muss die Möglichkeit der Zweiheit bestehen! Aber da gibt es diese Möglichkeit gar nicht. DAS ist immer da, in leuchtender Klarheit – jenseits jeder Form, jedes Phänomens, jedes Gefühls, jedes Gedankens, jeder Erfahrung. Es gibt nichts anderes. Aus der Dualität betrachtet ist das unmöglich. Von der Wahrheit, von der Quelle aus betrachtet besteht selbst in der Dualität der Erscheinungen, in Phänomenen, Gedanken, Gefühlen keine Trennung – sie sind einfach was sie sind: Phänomene, die aus Nichts auftauchen, die Nichts sind und im selben Moment zu Nichts zurückkehren.
Und die Reise geht weiter und weiter – kein Ziel, kein Ankommen. Es ist nicht sprechbar, nicht schreibbar, nicht ausdrückbar. Bitte bleib nicht an diesen Worten hängen! Sie sind so armselig und niemals wirklich wahr.“
„Zur Wahrheit erwachen heißt niemand sein, NICHTS sein, bewusst Sein, nur sein. Da ist kein Ego, keine Person. Kein Gewinnen, sondern ein Entblössen geschieht da, kein Addieren, sondern ein Subtrahieren, ein fortwährendes Abziehen von allem, bis NICHTS mehr übrig bleibt: Überfliessende Leere, Stille – NICHTS – nicht getrennt von Allem.“
Pyar Rauch (*1960)
http://www.pyar.de/py
ar.htm
Aus dem Vortragszyklus der Brahmaviharas mit Dagmar Jauernig
Upeksha ist der vierte Aspekt der wahrer Liebe und das ist der Gleichmut, wie das Wort aussagt hat es etwas mit Mut und Gleichheit zu tun. Wenn wir gleichmütig sind, dann machen wir keine wertenden Unterscheidungen, alles ist Gleichwertig, weder an Vorlieben noch an Abneigungen. Um dies verwirklichen zu können, ist die Entwicklung von Weisheit und einem weiten, freundlichen Herzen zentral. Dies beginnt mit Achtsamkeit diese ermöglicht uns, uns selber und allem anderen Raum zu geben und nicht alles allzu eng zu sehen.
Wärend der Medition, kam plöztlicher Lärm im Vorraum auf, ich habe da, entscheiden können, will ich reagiren oder will ich rausgehen und um Ruhe zu bitten oder vertraue ich darauf, dass der Lärm, wieder vorbei geht, bzw. entdecke ich in mir den inneren Raum, den Lärm einfach als unangenehm zu erkennen und mich nicht damit zu identifizieren. In solchen Situationen, kann ich immer wieder selber entscheiden, will ich reagieren oder nicht, vor allem in welcher Art Weise.
Wie fühlt sich Gleichmut an? Wir sind voll präsent und achtsam und die Ich-Identifikation ist nicht im Vordergrund. Wenn wir den Zustand des Gleichmutes erreichen, hören wir auf zu unterscheiden. Sind wir gleichmütig erkennen wir Freund, Feind, ich und andere als wesensgleich, ein Fremder ist gleich wichtig und Gleichwertig, wie unsere eigenen Familienmitglieder. Wir geben uns und anderen Raum, ein Gefühl von Offenheit und Wärme breitet sich in uns aus, wir freuen uns in einer stillen Weise, die nicht davon abhängt, ob Dinge so laufen, wie wir sie uns wünschen und Menschen sich so verhalten, wie wir es gerne hätten.
Gleichmut ist nicht unterscheiden
Gleichmut ist Freiheit
Gleichmut ist verstehen
Gleichmut ist eine Herzensenergie
Gleichmut ist wärme
Gleichmut ist innerer Friede
Gleichmut ist heilsam
Gleichmut ist ein selbstloser, nicht-anhaftender Geisteszustand, der nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln ist, , auch wenn die Worte ähnliches aussagen, wird das gerne missverstanden.
Ein gleichgültiger Mensch hat keine oder versagt sich eine eigene Meinung, bildet sich kein Urteil oder bewertet ungenau. Er zeigt weder positive noch negative Gefühle zu bestimmten Dingen oder Vorkommnissen. Vereinfacht ausgedrückt kann man feststellen: Der gleichgültige Mensch „bekommt nur wenig mit“ und bemerkt nur das, was ihn direkt interessiert. Alles andere „geht an ihm vorbei“
Was geschieht in uns wenn wir unseren Gleichmut verlieren? Wir denken vor allem in der Ich-Form,
in Wollen und Nicht-Wollen, wir sind nicht im Frieden, mit uns selbst. In uns wird es eng, wir bekommen ein Gefühl von eingesperrt sein, Freude und Herzensweite schwinden. Hier kann uns die Achtsamkeit helfen.
Ein Atemzug in voller Achtsamkeit
ist ein Atemzug in Frieden
von Thich Nath Hanh
Die folgende Geschicht zeigt uns was Gleichmut ist, es ist ein Mur der nicht unterscheidet, auch das eigene Leben, wird nicht höher bewrtet.
In Korea gab es zur Zeit der Bürgerkriege einen ganz besonders grausamen General, der Menschen wahllos niedermetzelte und vor dessen Truppen alle flohen. Nur ein Zen-Meister machte keine Anstalten zu fliehen, als der General mit seinen Männern das Dorf einnahm. Der General ging in das Kloster, zog vor dem Meister sein Schwert und drohte: «Weißt du nicht, wer ich bin? Ohne mit den Wimpern zu zucken kann ich dich töten.» Der Zen-Meister erwiderte sanft: «Und du, weißt du nicht wer ich bin? Ich bin ein Mann, den man töten kann, ohne daß er mit der Wimper zuckt». Da verneigte sich der General und untersagte seinen Männern, das Dorf zu plündern.
Marco Aldinger, „Was ist die ewige Wahrheit?“ „Geh weiter!“
Wenn wir unermessliche Liebe, Mitgefühl,Freude und Gleichmut praktizierten transformieren wir nach und nach Ärger, Wut, Zorn und Eigendünkel und durschauen unsere Ich-Identifikation mehr und mehr. Gleichmut ist letztlich ohne Anhaften am eigenen Wollen oder Nicht-Wollen.
Denn Gleichmut ist ganz ohne Wollen,ohne Anhaften, auch ohne Abwehr, ohne Wiederstand und ohne Erwartungen und ganz ohne Hektik.
Mit dem Gleichmut sind wir im Zyklus der 4 Brahmaviharas am Ende angelangt und zugleich wieder an Anfang. Weil im Gleichmut vereinigen wir, die Praxis der drei vorherigen Brahmaviharas, Liebe, Mitgefühl und Freude, die alle zusammen wirken als die vier Unermesslichen. Gleichmut ist auch einer der 7 Erleuchtungsfaktoren, basiert wie alle Erleuchtungsfaktoren auf der Achtsamkeit und wirkt in lebendiger Weise mit ihnen allen zusammen
Ohne Achtsamkeit und ohne Liebe,ohne Mitgefühl ohne Freude, wird es auch keinen Gleichmut geben.
Dazu habe ich eine Chinesische Weisheit gefunden, die eigentlich alles aussagt.
Solange Du dem anderen
sein anders sein nicht verzeihst,
bist Du noch weitab
vom Weg der Erkenntnis
12.11.2011 der Vortrag von Dagmar, wurde von Erwin nacherzählt
Hier noch alle Beiträge aus dem Brahmaviharazyklus
Mudita oder auch Mitfreude
Metta
Karuna
Sonntag 5.6.2011
Bis zum Morgenessen war alles heute wie gehabt, Sitzen – Gehen -Sitzen.
Heute kein zeremonielles Frühstück, dafür ein ganz normales Sonntag-Morgen-Frühstück mit frischem Brot und Zopf.
Beim Morgenessen wurde das Schweigen aufgehoben und wir konnten uns über die vergangenen Tage unterhalten.
Danach noch Arbeitsmeditation, unsere Zimmer staubsaugen, Betten abziehen und dann noch packen.
Nochmals Gemeditation in der freien Natur, mit innerlichem Abschied nehmen.
Das letze Zazen mit Marcel mit Fragen und Antworten.
Frage von einer jungen Frau:
wie verhalten bei berechtigter Wut auf ihren Freund und wie kann ich verzeihen?
Eine schon fast Weise Antwort von Marcel:
Auch wenn ich wütend bin auf dich, so darf ich nie vergessen, dass du tief im innersten
ein Buddha bist, ich muss deine Handlungen nicht gut heissen, tief in mir habe ich dir verziehen.
Das letzte Mittagessen, dieses Mal Italienisch, mit Tomatensalat und Mozzarella und nachher ein Pilz-Risotto und zum Nachtisch, eine Caramelcremé. Die letzten Gespräche über Buddha und Zen im Allgemeinen und dann ist es Zeit um Abschied zu nehmen. Ich darf bis zum Bahnhof mitfahren und werde dadurch, gut eine Stunde früher zuhause sein.
14..6.2011 Text von Erwin
Freitag 3. Juni 2011
Um 5 vor 6 Uhr klingelte der Wecker um aufzustehen, mich noch schnell Duschen und schon bin ich bereit, um 6 Uhr 30 beginnt unser erstes Zazen in edlem Schweigen. Beim Eintreten verbeuge ich mich vor dem Buddha in der Ecke und ich suche mir eine noch freie Matte aus, lege mein Kissen hin, verbeuge mich vor dem Kissen und den Mit-Sitzenden. Das Verbeugen mit zusammengelegten Händen, ist eine Geste des Dankes und des Respekt für alle und alles, was es mir ermöglicht, diesen Weg zu gehen. Der Meditationsraum füllt sich langsam und es ist interessant die verschiedenen Haltungen und Arten des Verbeugens zu beobachten.
Marcel begrüsst uns, und erinnert uns nochmals ans Schweigen, das Juniretreat, sei wieder einmal voll ausgebucht und er freue sich. Dann schlägt Christoph, sein Assistent, die grosse Glocke drei Mal und unseres Morgen Zazen hat begonnen. Zu Beginn fällt mir das Sitzen, noch leicht, ich bin ganz bei mir, achtsam – aber dann, beginnt es zu ziehen, mein Rücken und der Nacken, schmerzen leicht, meine Achtsamkeit fängt an sich zu verflüchtigen, zum Glück erklingt die Glocke und wir dürfen uns wieder bewegen und nachdem das kleine Glöcklein ertönte, stehen wir auf und beginnen die Gehmeditation. Wir umrunden das Dojo 2 Mal und setzen uns wieder, nach 3 Glockenklängen ist wieder Stille angesagt, dieses Mal, verfliegt die Zeit im nu und bereits erkling wieder die grosse Glocke.
Im Morgen-Zazen, gibt es immer ein zeremonielles Frühstück, mit Porridge und Tee, welches uns unsere Köchin mit einem Gehilfen achtsam serviert. Jeder bekommt eine Serviette, eine Schale, eine Tasse und ein Löffel, das Frühstück, nehmen wir im Sitzen, auf unserem Zen-Kissen ein.
Vorher rezitieren wir wieder die 5 Betrachtungen und vor dem Essen, gibt jeder ein kleiner Löffel voll Porridge für die hungrigen Geister, in ein kleines Schälchen, das rumgereicht, und in die Mitte des Dojos gestellt wird.
Die hungrigen Geister, das seien wir, das sei unsere unerfüllte Gier, aber auch unsere Abwehr, all das was uns Menschen unglücklich mache. Im Buddhistischen Glauben gibt es einen Bereich, ähnlich unsrer Hölle, wo die Wesen, welche bei ihrem ableben, immer noch voller Gier sind hinkommen. Das Ziel, im Buddhismus, vor allem von einem Bodhisattwa, ist es allen Wesen zu helfen, ihre Erleuchtung zu erreichen. Dazu rezitierten wir folgenden Vers.
Euch unerlösten Geister, von Hunger und Durst gequält, reichen wir diese Nahrung.
Möge euer Verlangen gestillt sein. Möge sich euer Leid vermindern
und mögen alle Wesen zu ihrer wahren Natur erwachen.
Ich fand das sehr schön, die Art und Weise des Buddhistischem Denkens und zeigt mir das ich den richtigen Weg gewählt habe. Immer wieder gibt es Hinweise auf unser tägliches Verhalten unseres Ego und wie wir dieses achtsam ignorieren können uns nicht damit identifizieren.
Anschliessend ist Arbeitsmeditation und da werden, all die Arbeiten, die in so einem Haus gemacht werden müssen, von uns in Achtsamkeit, in Ruhe und ohne Eile, geruhsam erledigt, dazwischen ertönte immer wieder die Glocke der Achtsamkeit.
Bevor wir um 10 Uhr wieder zum Zazen gehen, gibt es noch eine Tee Pause, alles in Stille ohne Gerede, es herrscht Ruhe. Nach den drei Glockenschlägen, ist wieder Sitzen angesagt, dieses Mal nicht so ganz in Stille, den Marcel ermahnt uns, wir sollen, bei Geistesunruhe, das heisst wenn wir wieder zu Denken beginnen und ins Träumen kommen, dann ist es wichtig, dass wir wieder zum Atem zurück kommen und diesen achtsam beobachten, wir sollen auf unsere Haltung achten, denn dann könne auch der Atem besser fliesen. Das sind alles Sachen die wir ja eigentlich wissen und doch, war es sicher für einige hilfreich.
11 Uhr 15 ist individuelle Gehmeditation, im Freien, in diesem Park ähnlichen Zen-Garten, da hat es oft versteckte, Objekte, Buddhas, eine knorrige Wurzel oder auch ein Stein auf einem anderen, Meditations Objekt, die einfach in die Landschaft passen. Um 12 Uhr ist nochmals Sitzen, dann endlich gibt es Mittagessen. Die Köchin hat gezaubert, zuerst eine feine Kürbissuppe, dann einen grossen Salat und dann Aubergienenröllchen mit Bell Paese Käse gefüllt auf einem Hirseauflauf mit Tomatensauce und einem kleinen Stück Apfelkuchen, dazu gab es frischen Kaffee. Zum Glück hatten wir 2 Stunden Mittagspause, denn mit vollem Bauch hätte ich nicht gut sitzen können.
Am Nachmittag gab es noch einen Dharma Vortrag von Marcel, er fragte in die Runde, möchte jemand etwas wissen und auf diesen Fragen baute er dann seinen Vortrag auf.
Auf die Frage was relativ und was absolut sei, meinte er, unserer Welt sei mehrheitlich relativ, nur wir machen es zum absolutem, weil wir meinen es sei so wichtig und etwas Besonderes und wir setzen uns selber unter Druck, weil wir damit in der Gesellschaft gut ankommen oder wir damit viel Geld verdienen können. Es sei immer unser Ich, das uns fehl informiert und uns falsche Erwartungen hegen lässt. Das Ego ist immer dabei, eine Jacke können wir einfach an einen Nagel hängen und dort bleibt sie. Das Relative funktioniere für unser Ego, wie ein Nagel, wo wir es so schön aufhängen können, nur im Vergleich zur Jacke, die am Nagel hängen bleibt, wuchert unser Ego über die ganze Wand, und gibt sich mit dem Nagel nicht zufrieden. Das relative ist Ego behaftet, wenn wir Ego frei werden, kommen wir dem Absolutem etwas näher.
Wieder Gehmeditation, dieses Mal suche ich mir neue Wege, alle gehen still vor sich hin, langsam, achtsam, es tut richtig gut, in dieser ruhigen Umgebung.
Die Zeit geht langsam vorbei, mir scheint, der Sonntag sei noch weit entfernt, umso mehr freuen wir uns immer, auf das Essen, schon weil unsere Köchin so gut kocht, zum Nachtessen wieder ein Buffet mit Käse, Aperohäppchen, und frisches Brot.
Um 20 Uhr wieder Zazen mit open End und wieder um 22 Uhr Nachtruhe, auch wenn scheinbar nichts geschieht, war unser Tag ausgefüllt und ich habe wieder einiges erfahren und gelernt. Normal gehe ich nicht so früh schlafen, aber ich habe gut geschlafen.
Heute habe ich noch die Fotos, die ich während dem achtsamen Gehen, als achtsames Fotografieren gemacht habe, veröffentlicht Fotos Haus Tao
11.05.2011 Text von Erwin
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hungrige Geister in -Cha-am
Um unser Leben erforschen und verstehen zu können, müssen wir achtsam, wach und gegenwärtig sein. Tiefes Gewahrsein und stetige Achtsamkeit sind Voraussetzung, reichen aber nicht, um uns selber nachhaltig zu verändern. Es braucht auch das Kultivieren einer positiven inneren Haltung, durch die wir lernen, uns selbst und anderen auf weise und liebevolle Art zu begegnen. Es ist die innere Haltung der liebevollen Gelassenheit.
Eine Anleitung aus dem Zen schlägt vor:
Lass den Vogel im unermesslichen Himmel deiner Gelassenheit fliegen.
Befreie den Fisch im bodenlosen Ozean deiner Toleranz.
Gelassenheit, im Idealfall, ist frei von allen Formen von Anhaften oder Verlangen; frei auch von sämtlichen Formen der Abneigung oder des Hasses. Gelassene, gleichmütige Menschen sind auch frei von Verwirrung, aber nicht teilnahmslos,sondern lebendig und wach.
Gleichmut bedeutet, dass wir allen Situationen und Erfahrungen des Lebens mit gleichem Mut begegnen. Auch wenn wir keine grossen Zen-Meister sind können wir uns in der Qualität desGleichmutes, der heiteren Gelassenheit, in der Meditation und im Alltag üben.Wenn wir uns in Erwartung aussergewöhnlicher Zustände in die Meditation begeben oder hoffen, dabei schöne Gefühle zu finden, wenn wir sie mit Erwartungen und Befürchtungen angehen, verpassen wir den Angelpunkt der ganzen spirituelle Praxis. Wenn zum Beispiel in der Sitzmeditation die Schulter spannt, wenn das Knie sticht, wenn wir plötzlich Hitze oder Kälte empfinden, ist das nicht ein Fehler: vielmehr sind dies alles Gelegenheiten, Gelassenheit zu üben, anstatt sich innerlich zu wehren und immer wieder, merklich oder unmerklich, die Körperhaltung ein bisschen zu verändern, um dem Unbehagen auszuweichen. Wenn die Meditationserfahrung, andrerseits, endlich ruhig oder angenehm wird, ist das eine Gelegenheit, Gelassenheit zu üben und nicht Anlass dazu, das Gefühl festhalten oder verlängern zu wollen.
Wann immer Angst oder Freude, Einsamkeit oder Verbundenheit im Herzen entstehen: es ist eine Gelegenheit, Gleichmut zu üben.
Tibetische Meister geben eine inspirierende Illustration für diesen gelassenen Geist:
Der offene, weite Raum des Himmels fühlt sich nicht geschmeichelt durch den Regenbogen
und nicht erschüttert durch Regenwolken und Sturm.
Natürlich werden wir immer mal wieder aus dem Gleichgewicht fallen, immer mal wieder in unhilfreicher Weise reagieren. Entgegen unserem besseren Wissen und Verständnis werden wir immer wieder einmal von Ärger und Abneigung überflutet, von Anhaften und Verlangen gepackt. Das ist in Ordnung so und muss nicht gleich zu einem Problem gemacht werden! Sobald es uns aber gelingt, diese ungeschickte Reaktionsweise von Ärger oder Anhaften wahrzunehmen, dann ist es Zeit für gelassenes Verhalten, auch dieser Reaktion gegenüber, auch uns selber gegenüber. Nicht innere Straf-Aktionen, sondern Zuwendung ist dann gefragt. Werten und Verurteilen, Selbst-Kritik und Selbst-Bemängelung sind hier fehl am Platz.
Wenn wir klar erkennen und erfahren, dass nichts in diesem Dasein erfassbar ist, und wir mit liebevollem Gleichmut „loslassen“ oder „sein lassen“, dann erfahren wir das Leben, so wie es ist: voll und reich. Dann können wir uns dieser Zen-Nonne anschliessen, die sagte:
Nachdem mein Haus niedergebrannt war,
hatte ich eine unverbaute Sicht –
auf den Mond, bei Nacht.
30.04. 2011 Text von Fred von Allmen
Es gibt eine Zen-Geschichte von einem Mann auf einem Pferd. Der Mann sitzt auf seinem geschwind dahin galopierendem Pferd und es hat den Anschein, als müsse er ganz schnell zu einer dringenden Verabredung.
Am Wegesrande steht ein anderer Mann.
Der ruft: „Wohin des Weges?“
Worauf der Reiter antwortet:
„keine Ahnung! Frag das Pferd!“
Dies ist auch unsere Geschichte. Wir sind wie der Reiter auf dem Pferd: Wir wissen nicht, wohin es geht, und können nicht anhalten, sondern eilen weiter und weiter. Das Pferd ist mit der uns zur Gewohnheit gewordenen Energie zu vergleichen, die uns vorwärts treibt und gegen die wir nicht ankommen. Wir laufen ohne Unterlass; wir können gar nicht anders. Selbst im Schlaf noch hören wir nicht auf zu zappeln. Wir liegen im ständigen Kampf mit uns selbst, und es ist kein weiter Weg, bis wir auch anderen den Kampf ansagen.
Wir müssen die Kunst des Aufhörens des Haltmachens, lernen. Wir müssen lernen, aufzuhören mit unseren Gedanke und unserer Achtlosigkeit; wir müssen lernen, Halt zu sagen zu unseren Gewohnheitsenergien und den starken uns beherrschenden Emotionen. Wie kann Frieden in uns sein, wenn eine Emotion durch uns hindurch tobt wie ein Sturm? Wir stellen den Fernseher an und sogleich wieder aus. Wir nehmen ein Buch zur Hand und legen es wenig später wieder zur Seite. Wie können wir aufhören mit diesem Zustand der Unruhe? Wie können wir unsere Angst, Verzweiflung, Wut, Gier, Einhalt gebieten?
Wir können das, indem wir uns darin üben, achtsam zu atmen, achtsam zu gehen, achtsam zu lächeln und tief zu schauen, um Verstehen zu erlangen. Wenn wir achtsam sind und den gegenwärtigen Augenblick tief berühren, entfalten sich Verstehen und Liebe in uns, es entwickelt sich die Bereitschaft, die Dinge anzunehmen, wie sie sind und wir verspüren den Wunsch, Leiden zu lindern und Freude zu schenken.
Doch die uns zur Gewohnheit gewordenen Energien sind oft stärker als unser Wille. Wir tun oder sagen etwas, was wir nicht wollen und gleich darauf bereuen wir es. Wir fügen uns und anderen Leid zu und richten, ohne es zu wollen, eine Menge Unheil an. Wir mögen hoch und heilig versprechen, so etwas nicht wieder zu tun, aber wir tun es doch wieder. Warum? Weil unsere Gewohnheitsenergien (vasana ) stark sind und uns antreiben.
Mit Achtsamkeit gelingt es uns, diese Energien zu erkennen, sobald sie sich manifestieren. Wenn wir sie benennen, können wir dem unheilsamen Tun Einhalt gebieten.
Wenn wir nicht achtsam sind, dann trägt uns das Pferd der Gewohnheitsennergie davon und wir sind das Opfer. Wir müssen das Pferd zum stehen bleiben bringen, um unsere Freiheit wieder zu erlangen. Wir müssen alles was wir tun im Lichte der Achtsamkeit betrachten, damit unsere Blindheit und Achtlosigkeit schwinden.
Text aus dem Buch vonThich Nath Hanh “ Das Herz von Buddhas Lehre“
Inter-Sein
von Thich Nhat Hanh
Seht die Wolke, die in diesem Stück Papier schwebt. Wenn ihr genau hinschaut, werdet ihr sie sehen können. Ohne die Wolke wird kein Regen sein; ohne Regen können die Bäume nicht wachsen, und ohne Bäume können wir kein Papier herstellen.
Für die Existenz des Papieres ist die Wolke wesentlich. Wenn die Wolke nicht ist, kann auch das Stück Papier nicht sein. Wir können also sagen, dass die Wolke und das Papier einander bedingen und durchdringen.
Betrachten wir dieses Stück Papier näher, so können wir auch den Sonnenschein darin sehen. Ist der Sonnenschein nicht da, kann der Wald nicht wachsen. Tatsächlich kann nichts wachsen. Und so wissen wir, dass auch der Sonnenschein in diesem Papier ist, und dass sie sich wechselseitig bedingen und durchdringen. Und wenn wir weiter hinschauen, so sehen wir den Holzfäller, der den Baum fällt und ihn zur Mühle bringt, damit aus dem Baum Papier werden kann. Und wir sehen den Weizen.
Wir wissen, dass der Holzfäller ohne sein tägliches Brot nicht leben kann, und daher ist der Weizen, der zu seinem Brot wurde, auch in diesem Stück Papier; ebenso wie die Mutter und der Vater des Holzfällers es sind.
Betrachten wir es in dieser Weise, so sehen wir, dass das Stück Papier ohne all diese Dinge nicht existieren kann. Schauen wir noch genauer hin, so sehen wir auch uns darin. Das ist nicht schwer zu verstehen, denn wenn wir ein Stück Papier betrachten, so ist es Teil unserer Wahrnehmung. Euer Geist ist ebenso darin wie der meine. Daher können wir sagen, dass alles in diesem Stück Papier enthalten ist. Ihr könnt nichts herausgreifen, was nicht darin ist – Zeit, Raum, die Erde, der Regen, die Mineralien der Erde, der Sonnenschein, die Wolke, der Fluss, die Hitze. Alles existiert gleichzeitig in diesem Stück Papier. Das Stück Papier ist, weil alles andere ist.
Angenommen, wir versuchen, eines der Elemente zu seinem Ursprung zurückzuführen, z.B. führen wir den Sonnenschein zurück zur Sonne. Glaubt ihr, dass das Stück Papier dann noch möglich wird? Nein, denn ohne
Sonnenschein kann nichts sein. Und führen wir den Holzfäller zurück zu seiner Mutter, so haben wir ebenfalls kein Stück Papier mehr. Tatsächlich besteht dieses Stück Papier nur aus „Nicht-Papier Elementen“. Und wenn wir diese Nicht-Papier-Elemente zurück zu ihren Ursprüngen führen, gibt es überhaupt kein Papier mehr. Ohne Nicht-Papier-Elemente wie Geist, Holzfäller, Sonnenschein usw. wird kein Papier möglich sein. So dünn dieses Stück Papier auch ist, es enthält das ganze Universum in sich.
Doch das Herz-Sutra (Prajñaparamita) scheint das Gegenteil zu sagen. Avalokitesvara erklärt uns, dass die Dinge leer sind.
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Nur ein Stück Papier von Thich Nhat Hanh
Absichtslosigkeit
Das dritte Tor der Befreiung ist die Absichtslosigkeit (abranithita) Es gibt nichts was getan werden müsste, nichts was zu verwirklichen wäre, kein Programm, keine Tagesordnung. Das ist die buddhistische Lehre, was die Eschatologie betrifft. Muss eine Rose irgend etwas tun? Nein, der Zweck der Rose ist eine Rose zu sein. Dein Zweck ist es Du zu sein. Du brauchst nirgends wohin zu laufen, um ein anderer zu werden. So wie du bist, bist du wunderbar. Diese Lehre des Buddha erlaubt es uns, Freude zu haben – an uns selbst, am blauen Himmel und an allem, was im gegenwärtigen Augenblick erfrischend und heilend ist. Es ist nicht Nötig, dass wir uns ein Ziel setzen und ihm nachjagen.
Wir haben schon alles, wonach wir suchen; wir sind schon das,was wir werden wollen. Wir sind schon Buddha. Warum also nehmen wir nicht einfach einen anderen Buddha an der Hand und praktizieren Gehmeditation? Das lehrt uns das Avatamsaka-Sutra. Sei du selbst! Das Leben ist kostbar – so wie es ist. Alle Elemente zum Glücklichsein stehen dir bereits zur Verfügung. Es ist nicht nötig, dass du einer Sache nachjagst, dich abmühst, suchst oder kämpfst. Das einzige was nötig ist; ist, dass du vollkommen präsent bidt, dass du ganz im Hier und Jetzt, das heisst im gegenwärtigen Augenblick verweilst. Das ist die tiefe Erfahrung, die du durch Meditation machen kannst.
Die meisten Menschen können es nicht glauben, dass es ausreicht, nur zu gehen – und zwar so, als ob wir nirgend wohin gehen wollten. Sie meinen es sei normal und notwendig, Leistungen anzustreben und mit anderen in Konkurrenz zu treten. Versuche mal, nur 5 Minuten lang Absichtslosigkeit zu Praktizieren. Du wirst sehen, wie glücklich du während dieser 5 Minuten sein kannst.
Im Herz-Sutra heisst es; „es gibt kein erlangen.“ Wir meditieren nicht um Erleuchtung zu erlangen; „Wir sind schon erleuchtet.“ Wir brauchen nirgendwo zu suchen. Wir brauchen keinen Zweck und kein Ziel. Wir praktizieren nicht, um eine hohe Stellung zu bekommen. Absichtslosigkeit lässt uns erkennen, dass es uns an nichts mangelt, dass wir das schon sind, was wir zu werden hoffen,und all unsere Mühen hört einfach auf. Wir finden Frieden im Gegenwärtigen Augenblick und nehmen nichts anderes wahr als Sonnenlicht. das durch unser Fenster flutet, oder auch das Rauschen des Regens. Wir brauchen nicht länger hinter irgend etwas herzulaufen.
Wir können uns jedes Augenblicks erfreuen. Viele sprechen davon, dass wir ins Nirvana „eintreten.“ Wir treten aber nicht ein, wir sind schon da. Absichtslosigkeit und Nirvana sind eins.
Ich wache auf und lächle.
24 nagelneue Stunden liegen vor mir.
Ich gelobe, jeden Augenblick des Tages voll Achtsamkeit zu leben
und alle Wesen mit den Augen der Liebe zu betrachten
Freitagstext vom 14.5.2010
aus dem Buch von
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Thich Nath Hanh “ Das Herz von Buddhas Lehre“ Seite 153 -154
Die 6 Paramitas oder die 6 Vollkommenheiten
1.Teil über Grosszügigkeit und ethisches Handel
Das Sanskrit-Wort “paramita” bedeutet “zu einem anderen Ufer übersetzen”. Paramita kann ebenso als “Vollkommenheit”, “vollkommene Verwirklichung” oder “zu etwas gelangen, was jenseits aller Begrenzungen liegt“ übersetzt werden.
Heute war der erste Teil, des Zyklus der 6 Paramitas und Dagmar erklärte uns, das ganze sei eine Praxis, die wie eine Blume aus 6 Blüten und einem Stiel und Blätter bestehe, das alles sei ein ganzes.
Möge ich durch die Praxis von
Grosszügigkeit
ethisches Handel
Geduld
Tatkraft
Meditation
Weisheit
zum Wohle alles Wesen
die Buddhaschaft verwirklichen.
Eines der heutigen Themen war Grosszügigkeit und das heisst richtiger Umgang mit dem Geben lernen.
Es gibt drei Arten des geben, zögerliches geben, wir geben aber nicht so ganz aus tiefstem Herzen heraus,
geschwisterliches geben wir geben jenen gerne die zu unserem persönlichen Kreis gehören,
königliches geben wir geben allen ohne Unterscheidung, wir geben dort wo es Not tut.
Dazu ein Gedicht aus Shantideva Bodhicaryatara Bodhisattwa Gelübde
Möge ich den Schutzlosen ein Beschützer sein, ein Führer/in den Reisenden
denen die zum anderen Ufer wollen, ein Bott, ein Damm, eine Brücke,
eine Lampe für die , die eine Lampe brauchen, ein Bett für die die ein Bett brauchen
ein Diener für alle Lebewesen, die einen Diener brauchen.
So wie die Erde und die drei anderen Elemente, zusammen mit dem Raum, alle Wesen
beständig nähren und stützen,möge auch ich zu einer solchen Quelle der Nahrung
und Stütze für alle Wesen werden, die den Raum ausfüllen, solange noch nicht alle Wesen
den Frieden erlangt haben.
Das zweite Thema war Shila Paramita; Ethisches Handeln welches aus 5 Teilen besteht.
1. Töte und verletze kein Wesen mutwillig und übe Gewaltlosigkeit im Denken, Reden und Handeln.
2. Nimm nichts was dir nicht gegeben wurde und übe Grosszügigkeit.
3. Lebe deine Sexualität in einer verantwortungsvollen Weise, aus Fürsorge für dich und andere.
4. Sprich ehrlich ohne zu verletzen, vermeide Klatsch und unnötiges Gerede und übe einfühlsame Rede und mitfühlendes Zuhören, Sage nur was wahr ist, sage nur was hilfreich ist und sage es wenn es Notwendig ist.
5 Nimm keine Substanzen ein die deine Praxis behindern, und übe dich in achtsamen Konsum.
Dagmar wird wieder bei uns sein am 25. Juni 2010 mit dem Thema: Geduld und Tatkraft.
Unermessliches Mitgefühl für alle füllenden Wesen,
die als Gefangene ihrer Illusionen leiden,
bricht spontan hervor.
Kalu Rinpoche
Stellen Sie sich vor, Sie verbringen ihr Leben in einem kleinen Zimmer mit nur einem verschlossenen und so schmutzigen Fenster, dass kaum Licht durch kommt. Wahrscheinlich würden Sie die Welt für einen ziemlich düsteren und trübseligen Ort halten, voller merkwürdig gestalteter Geschöpfe, die schreckenerregende Schatten auf ihr verdrecktes Fenster werfen, wenn sie an Ihrem Zimmer vorbeigehen. Aber nehmen wir mal an, dass Sie eines Tages etwas Wasser am Fenster verspritzen oder nach einem Gewitter etwas Regenwasser herein tröpfelt und Sie es mit einem Lappen oder einem Zipfel ihres Hemdärmels wegwischen. Und damit löst sich auch etwas von dem Schmutz, der sich auf dem Fensterglas angesammelt hatte.
Plötzlich dringt ein kleiner heller Lichtstrahl durch. Neugierig reiben Sie noch etwas mehr, und je mehr Dreck sie entfernen, desto mehr Licht strömt herein. Vielleicht ist die Welt doch gar nicht so dunkel und trübselig, denken Sie nun, Vielleicht liegt es am Fenster. Sie gehen zur Spüle, holen mehr Wasser und vielleicht noch einige Lappen und reiben und rubbeln, bis das gesamte Fenster von Staub und Schmutz befreit ist. Das Licht strömt voll herein und Sie erkennen vielleicht zu ersten Mal, dass all diese merkwürdig geformten Schatten, die Sie jedes Mal beim Vorbeikommen in Angst und Schrecken versetzten, Menschen sind – so wie Sie!! Und aus der Tiefe ihres Bewusstseins steigt der instinktive Drang empor, gesellschaftliche Bande zu knüpfen – auf die Strasse hinaus zu gehen und einfach bei ihnen zu sein.
In Wahrheit haben Sie gar nichts verändert. Die Welt, das Licht und die Leute waren immer da. Sie konnten sie nur nicht sehen, weil ihre Sicht verdunkelt und getrübt war. Aber jetzt sehen sie alles, und damit ist nun für Sie alles anders geworden!!
Das nennen wir in der buddhistischen Tradition das Erwachen des Mitgefühls, der uns angeborenen Fähigkeit, uns mit den Erfahrungen von anderen zu identifizieren und sie zu verstehen.
Aus dem Buch von Yongey Mingyur Rinpoche Buddha und die Wissenschaft vom Glück