Daehaeng Kunsumin
Feste Vorstellungen sind wie Luftgebilde.
Und doch werden Menschen von ihnen behindert und gefangen gehalten.
Wenn du jemanden sehen würdest, der über ein Luftgebilde stolpert oder meint, von Luft gefangen zu sein, würdest du darüber schmunzeln.
Tatsächlich kommt es aber ständig vor, dass Menschen von Dingen gefangen gehalten werden, die keine Substanz besitzen.
(…)
Beharre nicht auf festen Ansichten. Sie sind ein Produkt des eigenen Denkens.
Wenn du die festen Ansichten ablegst, wird dein Herz so weit, dass es die ganze Welt aufnehmen kann und noch Raum übrig behält.
Beharrst du aber auf ihnen, wird es so eng, dass nicht einmal eine Stecknadel Platz in ihm findet.
Indem du deine festen Vorstellungen ablegst, wirst du von selbst demütig. Alle Lebewesen und Dinge achtend, vermagst du dann die gesamte Welt zu umarmen.
Das ist Zufluchtnahme zum Dharma und der Weg der Befreiung.
Aus „Vertraue und lass alles los“ von Daehaeng Kunsunmin, (Text leicht verändert)
Zen-Meisterin aus Korea
Befreie dich völlig von dem Gedanken, irgendetwas wäre dein Eigen. Wenn man überhaupt danach fragen möchte, wem etwas gehört, ist „dem Urgrund“ die einzige Antwort, die man geben kann.
Du besitzt nichts, sondern bist lediglich Verwalter der Dinge, die in dein Leben kommen. Also kümmere dich um sie, so gut du kannst, aber hafte nicht an ihnen!
Wechselt ein Gegenstand automatisch den Besitzer, wenn er von diesem in jenes Zimmer getragen wird?
Dir gehört das ganze Haus! Was macht es also für einen Unterschied, in welchem Zimmer sich ein Gegenstand befindet.
„Haben“ oder „besitzen“ ist nichts anderes, als etwas von einem Raum in einen anderen zu tragen.
In der Weise empfindet ein freier Mensch und nutzt er seinen Geist.
Deshalb kommen die Dinge, die er benötigt, auf natürliche Weise zu ihm.
Ohne der Vorstellung eines von der Welt getrennten Ichs anzuhängen, ist das ganze Universum seine Heimat.
Aus: „Vertraue und lass alles los“
Daehaeng Kunsumin, Zen-Meisterin aus Korea
Für den Übenden gibt es am Freitagabend um 20 Uhr immer wieder unser gemeinsames Zazen im Kichgemeindehaus Wettingen an der Etzelstrasse 22.
Neue Personen die bei uns meditieren möchten sind herzlich willkommen und kommen bitte ca 15 Minuten früher, damit wir Euch eine Einführung geben können.
Für den Übenden gibt es kein Morgen,für ihn gibt es nur ein Hier und Jetzt. Schiebe nichts auf in der Hoffnung, dass sich die Situation irgendwann von selbst besser wird. Auch Morgen wird sie keinen Deut besser sein, wenn du dich nicht heute darum bemühst.
Geh mit Schritten die keine Spur hinterlassen!
Werde ein wahrer Held, der nichts ablehnt, was auch kommt
sondern alles bejaht – Fälle keine Urteile.
Halte nicht die Kommenden auf – halte nicht die Gehenden fest
Werde ein wahrer Held der alles annimmt
werde ein wahrer Held der nichts beeinflusst
und der an nichts anhaftet
Werde ein wahrer Held der einfach ist
und zugleich gross
Ein wahrer Held schreitet tausend Meilen in einem Schritt, während der Kleinmütige tausend Schritte macht und dabei keinen Fussbreit vorankommt.
Zen-Meisterin Daehaeng Kunsumin
9.08.2011 Erwin