Buddhismus
Es gibt in jeder Woche zwei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten.
Zwei Tage, die wir frei halten sollten von Angst und Bedrückung.
Einer dieser zwei Tage ist das Gestern mit all seinen Fehlern und Sorgen, emotionalen und körperlichen Schmerzen.
Das Gestern ist nicht mehr unter unserer Kontrolle.
Alles Geld dieser Welt, kann das Gestern nicht zurückbringen.
Wir können keine einzige Tat, die wir getan haben, ungeschehen machen.
Wir können nicht ein Wort zurücknehmen, das wir gesagt haben.
Das Gestern ist endgültig vorbei.
Der andere Tag, über den wir uns keine Sorgen machen sollten, ist das Morgen
mit seinen möglichen Gefahren und Lasten den großen Versprechungen
und weniger guten Leistungen.
Auch das Morgen haben wir nicht unter unserer Kontrolle.
Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem Glanz oder hinter einer Wolkenwand.
Aber eines steht fest: Sie wird aufgehen!
Bis sie aufgeht, sollten wir uns über Morgen keine Sorgen machen, weil Morgen noch nicht geboren ist.
Somit bleibt nur ein einziger Tag übrig: Heute!
Jeder Mensch kann nur die Schlacht eines einzigen Tages schlagen.
Dass wir zusammenbrechen geschieht nur,
wenn du und ich die Last dieser zwei fürchterlichen Ewigkeiten –
Gestern und Morgen – zusammenfügen.
Es ist nicht die Erfahrung von Heute, welche die Menschen verrückt macht,
es ist die Reue und Verbitterung über etwas, was im Gestern geschehen ist,
oder die Furcht vor dem, was das Morgen wieder bringen wird.
Heute ist das Morgen, worüber wir uns Gestern Sorgen gemacht haben.
(Emotions Anonymus)
Freitagstext vom 11.06.2010
neu veröffentlicht:
16.10.2020
Stress und Erschöpfung entstehen
in deinem eigenen Geist,
der umher streunt und sich in
Phantasiespielen hingibt.
Dein Denken ist immer auf das Bedauern
über Vergangenes
oder auf Bilder einer idealen
Zukunft ausgerichtet.
Aber das sind nur Trugbilder,
die zu nichts anderem führen
als zu Leid und Einsamkeit,
weil sie in Dimensionen angesiedelt sind ,
die gar nicht existieren.
Nur die Gegenwart ist wirklich.
Sie ist deine Lebenskraft,
aus der heraus du etwas
unternehmen, aufbauen und
dein Leben verwirklichen kannst.
Drukpa Rinpoche
Als Buddhist sehe ich den Tod als natürlichen Prozess und Teil des Lebens. Ich akzeptiere den Tod als Faktum, dem ich unterworfen bin, solange ich Teil dieses weltlichen Daseins bin. Da ich weiss, dass ich dem Tod nicht entgehen kann, hat es in meinen Augen keinen Sinn, davor Angst zu haben. Ich sehe den Tod so, als würde man eine abgetragene Kleidung wechseln, doch ist das nicht das Ende aller Dinge. Allerdings weiss keiner, wann er sterben wird.
Daher ist es weise, darauf vorbereitet zu sein und
mit dieser Vorbereitung sofort,
jetzt in diesem Moment, anzufangen.
Jeder Mensch wünscht sich ein Sterben in Frieden, einen friedvollen Tod. Und es sollte uns klar sein, dass wir nicht auf einen friedvollen Tod hoffen dürfen, wenn unser Leben von Gewalt erfüllt ist und unser Geist andauernd von Emotionen wie Wut, Anhaftung oder Angst geprägt wird.
Wenn wir uns also einen friedvollen Tod wünschen, müssen wir unseren Geist so schulen, dass er ruhig und ausgeglichen wird und uns ermöglicht, friedvoll zu leben. Tun wir das nicht, fügen wir uns unvorhersehbaren Schaden zu…
Ob man es jetzt Seele, Bewusstsein oder karmische Energie nennt, dieses Etwas setzt sich fort. Der einzige wichtige Gedanke ist:
Solange wir dieses Leben haben,
sollten wir es auf sinnvolle Weise nutzen.
Dann gibt es am Ende keinen Grund, etwas zu bedauern. Und keine Angst. Das ist alles eine Sache der eigenen Wahrnehmung der geistigen Haltung.
Dalai Lama
Das Achthaben auf den Atem macht uns
auch Begierde, Aversion und Unwissenheit bewusst
und kann dadurch zu ihrer Überwindung beitragen.
In unserer Atmung spiegelt sich
unsere Gemütsverfassung:
Ist der Geist friedvoll und ruhig,
wird der Atem sanft und regelmäßig sein
stellt aber irgendetwas Negatives sich ein,
sei es Zorn, Hass, Furcht oder Leidenschaft,
wird der Atem rauh, schwer und schnell.
So macht unser Atem uns
auf unseren Gemütszustand aufmerksam
und schafft einen Ansatzpunkt,
von dem aus wir ihn beeinflussen können.
Bercholz/Chaedzin, Ein Mann namens Buddha
Die wahre Frucht des spirituellen Lebens ist nicht, dass wir uns besser fühlen, oder mehr Klarheit erfahren. Diese Dinge gehören sicher dazu, aber die wirkliche Heilung auf unserem spirituellem Weg ist die Transformation aus dem selbstbezogenenem Leben des Ich – als ein Ich.
Wenn wir die Wahrheit dessen, wer wir wirklich sind, erkennen – dass das Wesen unseres Seins – Verbundensein aus Liebe ist, lernen wir mehr und mehr aus dem Zen – Herzen zu leben.
Aus der Seinsgüte zu leben wird nach und nach zur natürlichen Antwort auf das Leben, selbst inmitten unseres all zu menschlichen Schmerzes…
Die Leichtigkeit des Lebens aus dem erwachten Herzen ermöglicht es, dass wir zunehmend aus Freude und Dankbarkeit Leben
Ezra Bayda Zen Herz
Menschen, die zum ersten Mal der Aufforderung
begegnen, alles loszulassen, fragen oft:
„Ich muss ja auch leben, wie soll das denn gehen,
wenn ich alles loslasse?“
Tatsächlich aber kannst du nur dann richtig leben,
wenn du loslässt
*
Eine Handlung, die im Loslassen vollbracht wird,
ist harmonischer, natürlicher, tiefgründiger,
schöner, wahrhaftiger und heilsamer
als jede erdenkliche Handlung
aus Überlegung und Absicht
*
Für einen Übenden ist daher alles
im täglichen Leben der Weg.
Weil er loslässt und in Ruhe verweilt,
ist alles was er tut
Gegen, Stehen, Sitzen und Liegen
in natürlicher Harmonie mit dem Dharma.
aus Vertraue und LASS ALLES LOS von Zen-Meisterin Daehaeng

der alte Baum im Nebel
„Wenn du das Heilige liebst und das Gewöhnliche verachtest, dümpelst du immer noch auf dem Meer der Verblendung.“ Es gibt nichts Heiliges im Zen Buddhismus.
Buddha steckt in allem und jedem. Wenn du versuchst dir ein Bild von Buddha zu machen und dieses als Heilig ansiehst so irrst du.
Lege alle deine Gedanken ab, so siehst du die Wahrheit. Alles ist Heilig oder nichts ist heilig. Beides sind nur Projektionen deines Ichs. Sie sind nur als Anfang des Weges gut doch wenn du voranschreitest musst du dich von all diesen Vorstellungen trennen.
Siehe die große Leere die in allem steckt und die dir aus allen Winkeln zuruft: Suche mich nicht so wirst du mich finden, doch wenn du mich suchst wirst du mich verlieren.
Die Leere und Buddha sind eins mit dir und mit allem. Sie sind immer bei und in dir.
Nimm dir Buddha als Rettungsboot damit du aus dem Meer der Verblendung zum Ufer der Erkenntnis gelangen kannst, doch wenn du das Ufer erreicht hast so musst und wirst du dich auch von ihm lösen. Dann bist du er, das Boot, das Meer und auch das Ufer das du erreicht hast. Alles ist dann in dir und du bist alles.
Schreite voran und sieh dich nicht um, mache dir keine Bilder sondern löse dich aus allen Abhängigkeiten deines Geistes.
Lin-chi, (japanisch: Rinzai, gestorben 866) chinesischer Zen-Meister
Gesehen By Uwe Goeritz, artkreativgoeritz.wordpress.com
„Erst nachdem ich Krebs bekommen hatte, fing ich wirklich an, auf die Kostbarkeit jedes Atemzuges zu achten, auf den Augenblick jedes Gedankens, bis ich sah, dass dieser Augenblick alles ist.
Alle meine anderen Zenlehrer schenkten mir bestimmte Vorstellungen. Dieser Lehrer dagegen leitete mich an, mein Leben unmittelbar zu erfahren. Als ich Krebs bekam, lag es an mir, geboren zu werden, ehe ich starb.“
Der Tod ist unsere Daseinsangst, und letztlich auch seine Heilung.
Kenneth S. Leong
Was deine innere Transformation betrifft,
so gibt es nichts, was du dafür tun könntest.
Dich selber kannst du nicht transformieren,
und du kannst schon gar nicht deinen Partner
oder sonst jemanden transformieren.
Alles, was du tun kannst, ist,
einen Raum zu schaffen,
in dem die Transformation geschehen kann,
in den Liebe und Güte Einlass finden können.
Eckhart Tolle, Leben im Jetzt
Mein Sehnen, mein Ruf, mein Wunsch nach einem sinn-vollen Leben, erfüllt, sich, wenn ich sehe, wer ich wirklich bin – das Wesen meines, unseres Seins ist Verbundenheit, Verbundensein und Liebe, ist nicht Illusion eines getrennten Selbst, an der mein Leben anhaftet. Aus diesem Bewusstsein kann das Leben durch mich hindurchfliessen;
das Unbedingte manifestiert sich frei als mein bedingter Körper.
Und welcher Weg führt dorthin ? In dem verweilen, was das Leben mir bringt. Lernen mich um all die Dinge zu kümmern, die den Fluss eines offenen Lebens behindern, alles was mich davon trennt, das Leben so sein zu lassen, wie es ist.
Mich der Bereitschaft öffnen, nur in dem Augenblick zu sein – so wie er ist, niemand besonderes sein, nirgendwo hingehen.
Verweilen im Herzen, einfach sein.
Wenn ich das ständige Urteilen meines Verstandes sanft loslasse, kann ich zum Herzen erwachen, das in mir erwachen will.
Die zeit verfliegt, halte nichts zurück.
Nutze dieses kostbare Leben.
Ezra Bayda Zen Herz – Auszug aus einem früher erschienenen Gedicht von Ezra Bayda
19.06.2015
Wir alle neigen dazu, den Schwierigkeiten in unserem Leben zu viel Gewicht beizumessen und uns von ihnen besetzen zu lassen. Das Gute übersehen wir dabei oft. Statt das Glück zu würdigen, das uns bereits zuteil wird, denken wir ständig darüber nach, was uns noch fehlt, was uns stört und wie sich unser Leben verbessern liesse. Während wir unseren Mangel kultivieren, übersehen wir, was wir schon alles haben: Etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf, Kleidung und Medizin – mehr materielle Dinge benötigt der Mensch nicht, hat der Buddha gelehrt. Du tust dir selbst einen grossen Gefallen, wenn du für all das Gute in deinem Leben mehr Wertschätzung entwickelst.
Buddha hat vor zweieinhalbtausend Jahren darauf hingewiesen, und die moderne Wissenschaft scheint ihm heute Recht zu geben:
Es gibt keine Trennung zwischen Ich und Nicht-Ich. Diese Aufspaltung ist eine Täuschung, eine Illusion, oder, wie es in der buddhistischen Überlieferung auch heisst: ein Wahn.
Mein Leben lässt sich nicht abspalten vom Leben anderer Menschen, vom Leben der Tiere, der Pflanzen und Bäume. Ich bin auf sie angewiesen, und sie brauchen mich. In einem untrennbaren Gewebe von Beziehungen ist alles mit allem verbunden. Nichts und niemand existiert ganz aus sich und für sich allein.
Im alten Indien wird dies durch den Vergleich mit einem Netz zum Ausdruck gebracht, dessen Knoten durch Edelsteine gebildet werden. Jeder Stein reflektiert alle anderen und enthält so das ganze prachtvolle Netz in sich. Dieses Netz des Indra (so benannt nach einer altindischen Gottheit), ist ein Symbol dafür, dass sich in jeder Erscheinung, in jedem Ding und in jedem Lebewesen das ganze Universum spiegelt.
Das Bild vom Netz verweist auch auf die Bedeutung des einzelnen Teils. Verändert sich einer, so hat dies Rückwirkungen auf das ganze Netz. Jeder Teil, mag er noch so unbedeutend scheinen, beeinflusst und formt das Ganze.
Das Bewusstsein dieser Verbundenheit ist der Ursprung des Mitgefühls. Im Mitgefühl überschreite ich die Grenzen meines Ichs. Das fremde Schicksal berührt das eigene Herz.
In einem buddhistischen Text heisst es:
„Auf mich selbst achtend, achte ich auf den anderen,
auf den Anderen achtend, achte ich auf mich selbst.“
Lorenz Marti
Erkenntnisse der Spiritualität im Alltag
Ich bin präsent und offen für diesen Augenblick.
Gedanken kommen und sie gehen. Ich bin mir dessen bewusst.
Auch wenn ich mich in Tagträumen verliere, ich finde immerwieder zu diesem Augenblick zurück.
Unangenehme Gefühle oder Empfindungen sind keine Bedrohung für mich. Ich kann sie geschehen lassen.
Alles verändert sich. Ich kann dies akzeptieren.
Auch in kritischen Lebenssituationen finde ich immer wieder zu meinen Ressourcen.
Meine Handlungen zeigen Wirkung in der Welt. Ich bin mir dessen bewusst.
Ich nehme das Leben an, in allen seinen Facetten und Erscheinungen.
Ich lebe mit Hingabe, denn jeder Augenblick ist ein Geschenk.
Ich vertraue und lasse mich führen. Wohin auch immer diese
Reise geht.