Buddhanatur
Im Lotus-Sutra heisst es: „Alle fühlenden Wesen haben Buddhanatur.“ Unter den richtigen Bedingungen geht der Same der Buddha-Natur in uns auf. Dieser Same kann auch als Same Rechter Achtsamkeit bezeichnet werden oder als Same wahren Verstehen oder Rechten Vertrauens oder als Same der Weisheit. Sie alle sind tatsächlich eins. Durch unser Praktizieren verhelfen wir diesen wunderbaren Samen dazu, sich zu manifestieren. Sind wir achtsam, so ist auch Sammlung da. Ist unser Geist gesammelt, so sind Verstehen und Weisheit da. Haben wir Vertrauen, so mangelt es uns nicht an Tatkraft. Achtsamkeit ist der Same des Buddha in uns. Sammlung ist also schon im Samen der Achtsamkeit enthalten.
In jedem von uns ist der Same der Buddhaschaft vorhanden. Wir alle besitzen Buddha-Natur, d.h. die Fähigkeit, zu erwachen und zu verstehen. In uns allen gibt es den Samen der Achtsamkeit, den Samen der Bewusstheit für das, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht. Vielleicht fällt es dir schwer zu akzeptieren, dass der Same des Buddha in dir ist; aber wir alle haben die Fähigkeit zu Vertrauen, Erwachen, Verstehen und achtsamem Gewahrsein, und das ist, was mit Buddha-Natur gemeint ist. Es gibt niemanden, der oder die nicht ein Buddha werden könnte.
Thich Nhat Hanh
Das, was wir wirklich sind, ist unsere Buddha-Natur, das Potenzial vollkommener Freude. Diese Buddha-Natur ist die allem zugrunde liegende Wirklichkeit, das „Herz vollkommenen Erwachens“. Sie ist unsere natürliche Ausstattung, die alle Lebewesen, also auch Tiere, besitzen. Dieses Potenzial ist unbegrenzt von Raum und Zeit und allgegenwärtig.
Wir können uns die Buddha-Natur wie die Sonne vorstellen, die auch an trüben Tagen ihre volle Strahlkraft hat, aber durch Wolken verschleiert ist. Die Wolken verhindern den Zugang zu ihrer Wärme und ihrem Licht. Genauso erleben wir nicht die offene Unbegrenztheit unseres Geistes, sondern haben eine eingegrenzte, „bewölkte“ Sichtweise. Die Schleier, die die Buddha-Natur verhüllen, beruhen auf grundlegender Unwissenheit: Unser Geist hat seit „anfangsloser Zeit“ eine doppelte Natur. Er hat die Klarheit, nach außen alles zu erkennen und zu wissen, ist aber nicht fähig, sich selbst zu sehen. Der Raum des Geistes – das was sieht – sagt „Ich“, und das Gesehene – die Welt draußen – wird als „Du“ oder „Anderes“ aufgefasst.
Würden wir uns nicht mit dieser eingeschränkten Funktion, sondern mit unserer Buddha- Natur identifizieren, hätten alle unsere leidvollen Zustände ein Ende. Um dahin zu kommen, müssen wir die Methoden, die der Buddha uns gab, anwenden. Besonders wichtig ist im Diamantweg-Buddhismus die Reine Sicht von uns selbst und anderen. Wir selbst sind Buddhas, die dies nur noch nicht erkannt haben, alle anderen Lebewesen ebenso. Sogar der unangenehmste Zeitgenosse hat die Buddha-Natur; auch bei ihm ist Entwicklungspotenzial zu finden, wenn wir nur genau genug hinschauen.
Der ganze Zweck der Lehre Buddhas liegt darin, unsere Buddha-Natur zu erkennen, diesen noch unentdeckten Schatz zu heben, seinen Reichtum zu genießen und ihn mit allen anderen zu teilen.
Diamantweg-Stiftung
Es gibt in jeder Woche zwei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten.
Zwei Tage, die wir frei halten sollten von Angst und Bedrückung.
Einer dieser zwei Tage ist das Gestern mit all seinen Fehlern und Sorgen, emotionalen und körperlichen Schmerzen.
Das Gestern ist nicht mehr unter unserer Kontrolle.
Alles Geld dieser Welt, kann das Gestern nicht zurückbringen.
Wir können keine einzige Tat, die wir getan haben, ungeschehen machen.
Wir können nicht ein Wort zurücknehmen, das wir gesagt haben.
Das Gestern ist endgültig vorbei.
Der andere Tag, über den wir uns keine Sorgen machen sollten, ist das Morgen
mit seinen möglichen Gefahren und Lasten den großen Versprechungen
und weniger guten Leistungen.
Auch das Morgen haben wir nicht unter unserer Kontrolle.
Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem Glanz oder hinter einer Wolkenwand.
Aber eines steht fest: Sie wird aufgehen!
Bis sie aufgeht, sollten wir uns über Morgen keine Sorgen machen, weil Morgen noch nicht geboren ist.
Somit bleibt nur ein einziger Tag übrig: Heute!
Jeder Mensch kann nur die Schlacht eines einzigen Tages schlagen.
Dass wir zusammenbrechen geschieht nur,
wenn du und ich die Last dieser zwei fürchterlichen Ewigkeiten –
Gestern und Morgen – zusammenfügen.
Es ist nicht die Erfahrung von Heute, welche die Menschen verrückt macht,
es ist die Reue und Verbitterung über etwas, was im Gestern geschehen ist,
oder die Furcht vor dem, was das Morgen wieder bringen wird.
Heute ist das Morgen, worüber wir uns Gestern Sorgen gemacht haben.
(Emotions Anonymus)
Freitagstext vom 11.06.2010
neu veröffentlicht:
16.10.2020
Wenn ich gut zu jemandem bin, dann wird er oder sie die Güte erlernen und darauf auch gut zu zu anderen sein. Wenn ich nicht gut zu jemandem bin, dann wird er oder sie Hass und Ärger in sich nähren und dies an andere weitergeben. Wenn die Welt nicht gut ist, dann muss ich meine Bemühungen verstärken, selbst gut sein.
Sich um andere kümmern ist dasselbe, wie sich um sich selber kümmern. Wenn ich andere respektiere und ihnen diene, diene ich allen Buddhas überall auf der Welt. Dies wird grosses Mitgefühl genannt. Mitgefühl ist ein glücklicher Zustand des Geistes.
Wenn wir uns selbst durch Achtsamkeit schützen, dann schützen wir auch andere. Wenn wir andere Lebewesen durch mitfühlendes Handeln schützen, schützen wir auch uns selbst.
Maha Ghosandanda
Ein Zen-Schüler kam zu Bankei und klagte:
„Meister, ich habe eine unbeherrschte Laune.
Wie kann ich sie heilen?“
„Du hast etwas sehr Seltsames“, erwiderte Bankei.
„Lass mich sehen, was du hast.“
„Ich kann sie Euch jetzt nicht zeigen“, sagte der andere.
„Wann kannst du sie mir zeigen?“ fragte Bankei.
„Sie kommt ganz unerwartet“, antwortete der Schüler.
„Dann“, folgerte Bankei,
„kann sie nicht deine wahre Natur sein.
Wäre es so, dann könntest du sie mir jederzeit zeigen.
Denke darüber nach.“
Heute war Dagmar Jauernig vom Haus Tao, bei uns, um mit uns den 8 fachen Pfad etwas zu vertiefen.
Sie streifte zu Beginn kurz, die Geschichte von Prinz Sidharta und wie es dazu kam, dass er unter dem Bodhi-Baum die Erkenntnis der 4 edlen Wahrheiten erkannte und das sind;
es gibt Leiden, (Unwissenheit über Krankheit, geboren werden und sterben)
es gibt eine Ursache von Leiden (unser Anhaften, unsere Identifizierung mit unserem Ich )
es gibt ein Ende des Leidens ( wenn wir diesen Prozess durchschauen )
es gibt einen Weg (der 8 Fache Pfad )
Der Achtfache Pfad sei wie eine Blume, 8 Blütenblätter, jedes Blatt ist für sich alleine, doch als Blume sind sie ein ganzes. Von welcher Warte aus wir auch immer diese Blume anschauen, sehen wir diese Blume aus einem ganz anderen Blickwinkel und so sei es mit dem 8 fachen Pfad auch. Es gibt wohl 8 einzelne Teile, doch fliessen all 8 Teile in einander, es ist keine Stufenleiter, die man, Sprosse für Sprosse hochsteigen kann um zuoberst auszuruhen und die Aussicht zu geniessen. Nein, so funktioniert dieser Pfad nicht, wo immer wir stehen im Leben, können wir den 8 fachen Pfad betreten.
Alle Teile des 8 fachen Pfad beginnen mit dem Wort „sammā“ an, was so viel bedeutet, wie „recht“ im Sinne von „vollkommen,“ „ganzheitlich“, „umfassend“:
Rechte Ansicht (Samma Ditthi)
Rechtes Denken (Samma Sankappo)
Rechte Rede (Samma Vaca)
Rechte Handlung (Samma Kammanto)
Rechter Lebenserwerb (Samma Ajivo)
Rechte Anstrengung (Samma Vayamo)
Rechte Achtsamkeit (Samma Sati)
Rechte Konzentration (Samma Samadhi)
Der 8 fache Pfad ist aufgeteilt in drei Teile;
Weisheit (Panna): dazu gehören Rechte Ansicht sowie Rechtes Denken.
Ethik (Sila): dazu gehören Rechte Rede, Rechte Handlung sowie Rechter Lebenserwerb.
Sammlung (Samadhi): dazu gehören Rechte Anstrengung, Rechte Achtsamkeit sowie Rechte Konzentration.
Heute betrachteten wir
Rechte Ansicht / umfassende Sicht:
Der Pfad beginnt mit der rechten Ansicht, gefolgt vom Denken / der Gesinnung, denn vor jeder Tat, sind Gedanken und Emotionen die Ursache. Das Tun fängt nicht erst mit der Tat an, die Vorbereitungen für eine Tat finden immer im Denken und Fühlen statt, ob bewusst oder unbewusst.
Da ja alle Teile dieses Pfades, immer wieder miteinander verbunden sind, ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind, wie alles in dieser Welt, dieser Pfad ist und alles Denken und alle unsere Handlungen, einen starken Einfluss auf unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen und sogar Einfluss auf das Leben von allen Wesen dieser Erde hat.Die Erkenntnisse des Buddha, sind die Grundlage zu Rechter Ansicht (siehe oben).
Dagmar erläuterte deshalb in diesem Zusammenhang die 3 Daseinsmerkmale: Das Naturgesetz der Vergänglichkeit (anicca), die
Lehre vom Nicht-Selbst (anatta) und die Möglichkeit, Leiden (dukkha) zu durchschauen und frei zu werden (nirvana).Wikipedia 8 facher Pfad
Wie viele Missverständnisse es beim direkten Erkennen der Wirklichkeit gibt, veranschaulicht ein Gedicht von Zen Meister Daio Kokushi 1235 – 1308
Es gibt eine Wirklichkeit
die vor Himmel und Erde steht.
Sie hat keine Form, geschweige denn einen Namen.
Augen können sie nicht sehen.
Lautlos ist sie, nicht wahrnehmbar für die Ohren.
Sie Geist oder Buddha zu nennen,
entspricht nicht ihrer wahren Natur,
wie das Trugbild einer Blume wäre sie dann.
Nicht Geist oder Buddha ist sie, vollkommen ruhig
erleuchtet sie in wunderbaren Weise.
Nur dem klaren Auge ist sie wahrnehmbar.
Das Dharma ist sie, jenseits von Form und Klang.
Das Tao ist sie, und Worte haben nichts mit ihr zu tun.
In der Absicht, Blinde anzuziehen, liess Buddha seinem goldenen Munde
spielerische Worte entspringen;
seitdem sind Himmel und Erde überwuchert
mit dichtem Dornengebüsch.
O meine lieben und ehrenwerte Freunde, die ihr hier versammelt seid:
„Wenn ihr euch danach sehnt, die donnernde Stimme des Dharma
zu hören, gebt eure Worte auf, durchschaut die Gedanken als leer,
dann erwacht ihr zum namenlosen Urgrund.“
3.06.2012 nacherzählt so gut ich wie es noch weiss – Erwin
auch noch lesen:
Rechtes Denken – Rechte Gesinnung
Im Netz gefunden – ein Interview mit Marcel Geisser unserem Zen-Lehrer gesehen im Lichtensteiner Vaterland
Link: http://www.vaterland.li/page/liewo/index.cfm
1.05.2012 Erwin
Staubsaugen erledige ich immer noch selber….
Marcel Geisser vom Haus Tao
Der Zen-Meister Marcel Geisser hat in Wolfhalden ein buddhistisches Meditationszentrum der Sati-Zen-Sangha gegründet. Er wird in drei Wochen in Gamprin über Achtsamkeit und Gelassenheit referieren.
Herr Geisser, wie kamen Sie dazu, sich mit Zen-Buddhismus zu beschäftigen?
Marcel Geisser: Ungefähr so überraschend wie die Jungfrau zum Kind. In meinem Umfeld oder meiner Familie wusste niemand etwas von Zen oder Buddhismus. Dennoch war da ganz eindeutig ein Ruf – daher kommt wohl auch das Wort Berufung, also von tief innen heraus.
Am 24. März sind Sie von der Gesundheitskommission der Unterländer Gemeinden als Referent eingeladen. Worüber werden Sie Auskunft geben?
Über die Paradoxe des Lebens: Wie kommt es, dass wir durch das Bewusstwerden der Vergänglichkeit nicht melancholisch oder depressiv werden, sondern die Kostbarkeit des Lebens wertschätzen und geniessen lernen? Wie kann Achtsamkeit uns aus Oberflächlichkeit oder Depression befreien? Ist Glücklichsein ein Zufall?
Ganz kurz: Was ist Zen?
Das Leben selbst. Doch sehen wir oft nicht, wie es wirklich ist. Zen bedeutet auch, die Welt wirklich anders zu sehen, ansonsten würde ich Zen ja nie gerecht. Wäre da nicht die Sicht in die grössere Dimension des Lebens, so wäre ich ein Psychologe oder ein Sozialarbeiter – was nicht mehr oder weniger wert wäre! Aber es wäre nicht Zen.
Wie viel Glaube steckt hinter Zen? Betet man hier auch Gottheiten an oder hat es nichts mit religiösen Autoritäten zu tun?
Glaube oder Vertrauen? Sicher, es braucht Vertrauen in die Einsichten des Buddha, damit wir sie selbst nachzuprüfen und zu erkunden bereit werden. Zen heisst nicht blinder Glaube, sondern im Gegenteil: die Dinge und den eigenen Geist selbst zu erforschen. Auch wenn wir nicht an Gottheiten glauben, so ist uns doch bewusst, dass wir gemeinsam mit dem ganzen Kosmos verbunden sind.
Welche Glaubensrichtung geben Sie an, wenn Sie nach Ihrer Konfession gefragt werden?
Buddhismus.
Wie sieht ein Tag im Leben eines Zen-Meisters aus?
Ich bin eine Lerche und damit stehe ich sehr früh auf, trinke einen Tee oder Kaffee und setze mich zur Meditation, rezitiere die Texte unserer Tradition. Danach kommt viel Schreibarbeit: Täglich warten viele E-Mails auf Antwort. Dann hat unsere Stiftung zwei Liegenschaften und damit zwei grosse, parkähnliche Gärten, die ich selbst bewirtschafte und pflege. Unter der Woche sehe ich kaum Menschen, an den Wochenenden gebe ich Medi-tationskurse.
Was kann der Zen-Buddhismus, was europäische Religionen nicht können?
Die beste Antwort geben wohl die vielen Christen, die heute Zen praktizieren. Kaum ein christliches Kloster, in dem nicht Zen-Meditation praktiziert wird. Buddha war ein enorm praktischer Mensch, er hatte nicht nur einen tiefen Einblick ins Wesen des Bewusstseins, sondern hat diese auch in Form von bis heute praktikablen Übungen und Hilfsmitteln an uns weitergegeben. Zen steht in einer überlieferten und lebendigen Tradition des Buddha.
Wie fühlt man sich mit der Autorität, ein Zen-Meister zu sein?
Staubsaugen, den Boden aufnehmen und den Abwasch erledige ich immer noch selber.
Viele Europäer werden von der asiatischen Mystik angezogen. Ist es nicht schwierig, Zen als Trend wie ein Hobby auszuüben?
Solange Zen ein Hobby bleibt, offenbart es uns kaum, was es zu bieten hat. Zen kann aber unser Leben werden. Dennoch: in einer Höhle mag für viele Tausend Jahre Dunkelheit geherrscht haben. Es bedarf nur eines Augenblicks des Lichtes, und die Dunkelheit ist verschwunden.
Sie haben ein Meditationszentrum und einen wachsenden Kundenstamm. Sie schreiben Bücher und lehren die Menschen. Dies sind finanziell sicher einträgliche Geschäfte?
Mit «Spiritualität», Stress, Burn-out und Meditation lassen sich gute Geschäfte machen. Wir bieten unsere Kurse jedoch zu reinen Selbstkostenpreisen an, für die Verpflegung sorgt jemand aus unserer Gemeinschaft unentgeltlich, als Übung von Grosszügigkeit. Die Lehrenden bei uns leben nach dem sogenannten Dana-Prinzip: also auf reiner, anonymer Spendenbasis, als eine Übung eines «Lebens in Unsicherheit». Die Landeskirchen klagen zwar über einen abnehmenden Kundenstamm, sie bieten ihren Seelsorgern dennoch eine beachtliche finanzielle Absicherung. (mw)
Persönlich
Marcel Geisser, Jahrgang 1952, ist Zen-Meister in der Tradition der Sati-Zen-Sangha. Er praktiziert seit 1968 Zen und Vipassana und lernte bei mehreren Meistern in Asien, Europa und den USA. Seine wichtigsten Lehrer waren ausser Thich Nhât Hanh (der ihn 1994 zum Dharmachãrya autorisiert hat) der indische Meditationslehrer Goenka, Zen-Meister Ku San in Südkorea und Joseph Goldstein/USA. Ausgebildet in Gestalttherapie und Bioenergetischer Analyse, leitete er 17 Jahre lang Gruppen in humanistischer Psychologie. Er gibt seit 1983 Zen- und Vipassana-Kurse. 1986 gründete er das Meditationszentrum Haus Tao und ist seit 1990 vollamtlicher Dharmalehrer.
Weitere Infos: www.haustao.ch
Zen ist vollkommen frei und duldet keine Anlehnung an irgendetwas, was es auch sei
nicht einmal an den Buddha. Und so sagt Zen-Meister Lin-chi:
„Wenn du dem Buddha begegnest, dann töte ihn!“
Mit anderen Worten: Lass nichts – und sei es noch so heilig und voller philosophischer Weisheit – zwischen dich und die direkte unmittelbare Erfahrung deines wahren Wesens treten. Zen ist der Weg, der zum „direkten und augenblicklichen Erfassen“ der Wirklichkeit, so wie sie ist, führt.
Alle Wahrheit kommt im Zen von innen, und es hat nichts zu tun mit irgendeinem festgelegten religiösen Dogma, welcher Art es auch immer sein mag. Wesentlich im Zen ist immer die durch die Praxis des Zen herbeigeführte Entwicklung zum intuitiven Begreifen, anstelle intellektuellen Studiums. Zen öffnet das Auge des Menschen für das grosse Mysterium seiner universellen Wesensnatur. Zen ist ein Leben ohne Fesseln, ein Leben in Freiheit und die Freiheit selbst.
Zen-Patriarch Bodhidharma sagte:
„Die Menschen dieser Welt suchen Buddha in weiter Ferne. Sie wissen nicht, dass Buddha das Wesen ihres eigenen Geistes ist.“
Zen-Meister Lin-Chi sagte:
„Wonach sucht ihr so erbittert? Wozu wollt ihr einen zweiten Kopf auf euren eigenen setzen, ihr blinden Schwachköpfe? Was fehlt euch denn? Derjenige, der mit dem Tao im Einklang ist, unterscheidet sich nicht von den Buddhas und Patriarchen. Aber ihr vertraut nicht auf euer Inneres, und so wendet ihr euch auf eurer Suche nach aussen. Die höchste Wahrheit ist nichts, was man im Äusseren finden könnte. Hängt nicht an der Vergangenheit und hängt auch nicht an der Zukunft…“
Wir Menschen sind in unseren tiefsten Wesen Buddha. Das heisst, wir sind nichts anderes als der Eine Geist. Die meisten sind der Ansicht, der Geist sei nichts anderes als eine Folgeerscheinung der Gehirntätigkeit innerhalb der knöchernen Schale ihres Schädels. Sie sind fest davon überzeugt, dass unser Gehirn mittels komplexer neurologischer Vorgänge den Geist produziert. In Wahrheit verhält es sich umgekehrt. Das Gehirn ist nichts weiter als eine materielle Verdichtung geistiger Energie, und der Geist ist demzufolge nicht die Folgeerscheinung, sondern die „Ursache“ alles Seienden und somit auch der Gehirntätigkeit.
Zen-Meister Yang-shan sagte:
„Wollt ihr den Geist erkennen, so dringt in den Ursprung der Dinge ein. Wenn sich alle Vorstellungen, heilige und weltliche, erschöpft haben, so zeigt sich das Wirkliche, wahr und ewig, in der Nicht-Unterschiedenheit von Einheit und Vielheit…“
Zen-Meister Huang-po sagte:
„Unser ursprüngliches Buddha-Wesen ist leer, allgegenwärtig, still und rein. Es ist herrliche und geheimnisvoll friedvolle Freude – nichts anderes…“
Am Montag war ich wieder einmal bei einem Vortrag von meinem Zen-Lehrer Marcel Geisser vom Haus Tao mit dem Thema Der Bodhisattvaweg – Gelebtes Mitgefühl. Wie immer habe ich mir ein paar Notizen gemacht und versuche seine Worte, so gut ich das noch weiss niederzuschreiben.
Ganz zu Beginn erinnerte er uns noch einmal was ein Bodhisattva ist, hier aus Wikipedia.
Im Mahayana-Buddhismus werden Bodhisattvas als nach höchster Erkenntnis strebende Wesen angesehen, die auf dem Wege der „Tugendvollkommenheit“ (sanskrit: paramita) die „Buddhaschaft“ anstreben bzw. in sich selbst realisieren, um sie zum Heil aller lebenden Wesen einzusetzen. Diese Ausgangsmotivation wird „Erleuchtungsgeist“ (bodhicitta) genannt. Praktizierende verschiedener Traditionen des Mahayana rezitieren Bodhisattva-Gelübde und bekunden damit ihren Willen, auch selbst diesen Weg zu gehen. Kern der Bodhisattva-Philosophie ist der Gedanke, nicht selbst und allein für sich Erleuchtung zu erlangen und damit in das Nirwana einzugehen, sondern statt dessen zuvor allen anderen Wesenheiten zu helfen, sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen (Samsara) zu befreien.
Die Bodisattva-Gelübte
Die Zahl der Wesen ist unendlich; ich gelobe, sie alle zu erlösen
Gier, Hass und Unwissenheit entstehen unaufhörlich; ich gelobe, sie zu überwinden
Die Tore des Dharmas sind zahllos; ich gelobe, sie alle zu durchschreiten
Der Weg des Buddha ist unvergleichlich; ich gelobe, ihn zu verwirklichen
aus Wikipedia
Was immer wir tun wollen, es beginnt bei uns selber, auch wenn wir ein Bodisattva sein wollen, müssen wir uns selber zuerst erlösen, bevor wir die ganze Welt erlösen wollen.
Marcel betonte, dass, das so nicht gehe und dass es fast unmöglich erscheine, alle Wesen erlösen zu wollen, das sei eine sehr dualistische Sicht und auch etwas ich bezogen.
Die Welt sei kein Zufall und wir auch nicht, wir sind mit der Welt verbunden und mit unseren Mitmenschen auch. Alles ist bedingt, und alles was wir tun hat Folgen, auch für uns. Es stellt sich nur die Frage ist das was wir tun heilsam oder unheilsam. Ist das was ich tue heilsam, dann komme es auch anderen zugute, ist es unheilsam, schade ich mir selber am meisten.
Die ganze Welt sei wie eine Sangha die Gemeinschaft der Praktizierenden, wir gehen unseren Weg nie alleine, es ist immer jemand für uns da. Meine Freude ist auch die Freude der Anderen, genauso ist es mit meinem Leid. Auch wenn wir regelmässig ins Zazen gehen, so tun wir das nicht nur für uns selber, in einer Gemeinschaft, ist jeder froh, dass auch der Andere praktiziert und zusammen, werden alle glücklich und zufrieden.
Helfen sei gut, aber viele Menschen, sehen das Leid der Anderen nicht, wir müssten erst wieder sehen lerne und wollen wir überhaupt hinsehen?
Auch müssten wir uns fragen, wie viel Selbstzweck ist in unserer Praxis, machen wir das nur weil wir ein Gut-Mensch sein wollen?
Dann erwähnte Marcel noch Worte von Maha Ghosananda:
„Wenn ich gut zu jemandem bin, dann wird er oder sie Güte erlernen und
daraufhin auch gut zu anderen sein. Wenn ich nicht gut zu jemandem bin,
dann wird er oder sie Hass und Ärger in sich nähren und dies auch an
andere weitergeben. Wenn die Welt nicht gut ist, dann muss ich meine
Bemühungen verstärken, selbst gut zu sein. Sich um andere zu kümmern ist dasselbe, wie sich um sich selbst zu
kümmern.
Schon diese einfachen Worte sagen es sehr einfach, wir sind nicht alleine auf der Welt
Ein Weiser der einmal gefragt wurde wie man das erreichen soll, meinte nur:
„Gutes tun, alles Schlechte vermeiden“
Darauf antwortete der Besucher; „das weiss doch jedes Kind“
und der Weise antworte, „ja das ist schon so, nur tut es keiner, das Umsetzen ist das schwere daran“
Das Hilfsmittel ist hier das Mitgefühl und die Frage ist;
„wie setzen wir Mitgefühl um?“
Die Kultivierung des Mitgefühls beginnt immer bei uns selber, das ist etwas das man entwickeln kann, wie ein Muskel, wenn wir diesen Trainieren, wird dieser grösser, genauso ist es mit dem Mitgefühl, je mehr wir es brauchen, anwenden, umso grösser wird es
Es gäbe zwei Wörter, die hinderlich sind und das sind „man sollte“ das funktioniere nicht. Wir sind sehr oft, am Urteilen oder auch am Verurteilen, das funktioniert automatisch und das muss nicht sein. Da muss man: Innehalten, die Bremse ziehen, stoppen, hinsehen, hinschauen und sich fragen, was ist. Es sei eigentlich unwichtig was wie machen,(immer in Bezug zum Helfen,) wichtig sei nur das wir es machen.
Wenn wir wirklich helfen wollen, müssen wir an uns arbeiten und uns zum Besseren verändern, sich selber verändern macht Freude und tut einem gut.
Es beginne im Kopf, wir alle möchten nur nette Gäste, darum müssen wir, erstmals unser inneren Gäste wie; Unzufriedenheit, Traurigkeit, und Ärger befreien. Wenn wir unsere Schwierigkeiten begrüssen, sehen wir, wo wir uns verändern können.
Marcel erzählte uns auch noch wie sein Lehrer Thich Nath Hanh ihm, auf die Frage, wie er seinen Weg am besten gehe, folgende Worte mit auf den Weg gab;
„bleib dran –
gehe einfach wie ein Elefant –
ein Schritt nach dem anderen „
30.o3.2012 Text von Erwin
Wir können nichts mit Sicherheit über das Jenseits aussagen. Und das ist auch gar nicht notwendig. Ja, du hast recht, die Angst vor dem Tod lässt den Menschen sich unfrei fühlen und hindert am Leben. Doch was sind die Wurzeln dieser Angst? Es ist nicht der Tod oder das, was danach kommen mag, was die Angst verursacht. Es ist der Wunsch nach Sicherheit, der Wunsch zu wissen, dass einem nichts Schlimmes passieren kann. Aber Sicherheit gibt es nicht – nicht im Leben und nicht im Tod. Die Angst vor dem Tod und die Angst zu leben – wirklich und voll zu leben – sind Geschwister. Denn du kannst nur dann voll leben, wenn du in jedem Moment stirbst, wenn du in jedem Moment die Vergangenheit loslässt, genau wie die Zukunft. Dann erkennst du die Ewigkeit des Jetzt. Sind wir bereit, den Anspruch auf Sicherheit, die Illusion von Sicherheit aufzugeben und jedem Moment des Lebens neu und rückhaltlos zu begegnen, ihn voll zu leben – sei er angenehm oder unangenehm, und zwar mit wachem und stillem Bewusstsein, dann werden wir auch in der Lage sein, dem Tod und was auch immer danach kommen mag mit derselben Wachheit, Bewusstheit und Gelassenheit zu begegnen. Dann wird der Tod ein Fest sein, so wie das Leben ein Fest ist. Dann wird im Tod derselbe Friede herrschen wie im Leben.
Pyar Rauch (*1960)
Nachahmen und Vergleichen sind von Schaden.
Es gibt keine zwei gleiche Buddhas
wie wunderbar!
und auch keine zwei gleiche Geschichten des Erwachens. Es bist immer genau du und genau deine Geschichte ist die richtige. Genau jetzt, genau hier, genauso wie du bist – mit allen Schwächen und Stärken deiner Persönlichkeit. Nichts kann Erwachen verhindern, nicht ist vorher zu erledigen oder zu ändern. Aber du bist frei, aufzuwachen oder noch ein wenig zu schlafen – auch das ist okay! Vielleicht hast du ja gerade einen wunderschönen Traum … und dann bist du einfach ein Buddha, der träumt…
Der Preis ist nicht hoch, es kostet einfach nur alles andere. Der Preis, der zu entrichten ist, ist die Aufgabe der ganzen Illusion von Welt, von ich, von mein, von gut und schlecht, von Wollen und Nicht-Wollen. Die Währung heißt Hingabe, heisst Akzeptanz, heisst „Dein Wille geschehe, in Deine Hände befehle ich meinen Geist”, heisst Ja, es ist okay wie es ist, wie auch immer, wie auch immer es sein mag – ich bin zufrieden, in Frieden.
Der Gewinn ist unermessliches, übervolles, von Liebe überfliessendes Nichts, Nichts – nicht getrennt von Allem.
„Erleuchtung ist keine Erfahrung, sie hat keine Form, keinen Geschmack, keinen Ton, kein Gefühl, keine Emotion, es ist noch nicht mal ein Zustand. Erleuchtung ist einfach und ganz natürlich. Sie ist unsere eigentliche Natur. Es ist, was du bist und schon immer warst. Es ist was du bist, wenn alles was du nicht bist, wegfällt. Es ist nichts, was hinzugefügt würde zu einer Person. Es ist, was nach Abzug von allem inklusive der Person übrig bleibt. Es ist nicht das Vorhandensein von etwas, sondern die Abwesenheit der Illusion, des Traumes, die Abwesenheit des separaten Ich. Es gibt da nichts zu gewinnen! Und was bleibt, wenn du alle Definitionen deiner selbst, alle Masken und Rollen, alle Namen und Formen, alle Körper und Seelen weglässt?
Es ist kein irgendwo Angekommensein, kein irgend etwas Erreicht haben. Es ist kein Erreichen, kein Bekommen, sondern ein Verlieren von allem, inklusive deiner selbst. Es ist ein Verlieren von allem was nicht real ist, aber immer so real schien. Und es gibt kein Ankommen. Es ist ein ständiges Geschehen, jetzt und jetzt, tiefer und tiefer, jeden Moment. Es gibt keine Erfahrung von Erleuchtung. Erleuchtung ist da, wo jede Erfahrung, jeder Gedanke, jedes Gefühl endet. Erleuchtung ist da, wo der Erfahrende, der Denkende, der Fühlende verschwindet. Erleuchtung ist da, wo individuelles Bewusstsein und DAS zusammenfallen, da, wo Bewusstsein und Leere in eines zusammenfallen.
Da gibt es kein Wissen, kein Erfahren, keine Möglichkeit es zu erinnern – es ist Sein, existentiell, Nichts, Raum, Unendlichkeit. Es ist noch nicht mal Einheit. Um Einheit zu denken oder zu erfahren, muss die Möglichkeit der Zweiheit bestehen! Aber da gibt es diese Möglichkeit gar nicht. DAS ist immer da, in leuchtender Klarheit – jenseits jeder Form, jedes Phänomens, jedes Gefühls, jedes Gedankens, jeder Erfahrung. Es gibt nichts anderes. Aus der Dualität betrachtet ist das unmöglich. Von der Wahrheit, von der Quelle aus betrachtet besteht selbst in der Dualität der Erscheinungen, in Phänomenen, Gedanken, Gefühlen keine Trennung – sie sind einfach was sie sind: Phänomene, die aus Nichts auftauchen, die Nichts sind und im selben Moment zu Nichts zurückkehren.
Und die Reise geht weiter und weiter – kein Ziel, kein Ankommen. Es ist nicht sprechbar, nicht schreibbar, nicht ausdrückbar. Bitte bleib nicht an diesen Worten hängen! Sie sind so armselig und niemals wirklich wahr.“
„Zur Wahrheit erwachen heißt niemand sein, NICHTS sein, bewusst Sein, nur sein. Da ist kein Ego, keine Person. Kein Gewinnen, sondern ein Entblössen geschieht da, kein Addieren, sondern ein Subtrahieren, ein fortwährendes Abziehen von allem, bis NICHTS mehr übrig bleibt: Überfliessende Leere, Stille – NICHTS – nicht getrennt von Allem.“
Pyar Rauch (*1960)
http://www.pyar.de/py
ar.htm
Aus dem Vortragszyklus der Brahmaviharas mit Dagmar Jauernig
Mudita ist der dritte Aspekt wahrer Liebe und das ist die Freude. Liebe ohne Freude ist keine Liebe, Freude und Liebe sind untrennbar, es gibt keine einseitige Freude, denn Freude muss auch den andren dienen.
Wir brauchen einen klaren Geist und ein warmes Herz, wenn wir nur an uns selber denken, erfahren wir keine wahre Freude. Jeder weiss, wie viel Freude es einem bereitet, wenn wir anderen eine Freude machen können.
Wenn ein Vogel einen Flügel verletzt hat,
fliegt er sehr schlecht,
zum Fliegen braucht es zwei Flügel
Wenn wir achtsam sind, bemerken wir viele Momente
der Freude:
Spielende Kinder
Frisches sauberes Wasser
Blühende Blumen am Wegrand
Wenn es unseren Mitmenschen gut geht
Das Bewusstsein , dass ich glücklich und zufrieden bin
Jeder hat so seine persönlichen Momente der Freude, am meisten freut es uns, wenn wir die Freude mit anderen teilen können.
Bei der Diskussion über die Freude, stellten wir fest, dass wenn jemand neidisch ist, auf das Glück des anderen, da kann keine Freude aufkommen, wo Neid ist, kann die Freude nicht echt sein und wo Neid ist, da kann man sich, ja auch nicht mitfreuen. Das schönste an der Freude, ist doch, dass man sich mit den anderen zusammen freuen kann. Mitfreude lässt sich in der Meditation und auch im Alltag üben. Sie kann gezielt kultiviert, aber nicht erzwungen werden. In Momenten, wo die Praxis der Mitfreude nicht gelingt oder sogar unecht wirkt, ist es sinnvoll, dies anzuerkennen und die Achtsamkeit darauf zu richten, was wir gerade wirklich fühlen, und das, was wir empfinden, mit einer freundlichen, offenen Haltung anzuerkennen.
Was wir alle kennen ist das Lächeln des Buddha, ein sanftes stilles, ein befreites Lächeln, ein Ausdruck der Freude. Auch Buddha Maitreya hat sein typisches Lächeln, ein verschmitztes Lächeln, der Lebensfreude, beides sind Spielarten der Freude.
Tich Nath Hanh wurde einmal gefragt was er für ein Zen lehre und seine Antwort war;
er lehre die Praxis der Freude.
Die Freude soll man wie eine Blume zum Blühen bringen, das heisst, pflegen und giessen.
Es gibt viele falsche Freuden, wie wir oft im Fernseher sehen, zum Beispiel Pleiten- Pech und Pannen, oder andere ähnliche Sendungen, da sieht man nur den lustigen Teil, und das löst Schadenfreude aus, eine eher negative Freude, der wir uns nur schwer entziehen können. Was wirklich geschieht und ob die Leute verletzt sind, diese Information, will niemand wissen, weil dann ja niemand mehr lachen würde. Ich finde das ein gutes Beispiel, was Freude ist und was nicht.
Auch die immer wieder gepriesene Achtsamkeit, ist eine stille Freude, wenn wir achtsam sind, sind wir ja offener und können uns auch über das Schöne und die unscheinbaren Dinge im Leben freuen.
Zum Abschluss des Abends las Dagmar noch ein Gedicht von Drukpa Rinpoche:
Schätze die Freude nicht gering, sie erfrischt und verhindert das ausdörren des Körper und des Herzen,
ohne Freude trägt das Glück keine Früchte, es ist dann wie ein Baum ohne Vögel,
der dem Winter entgegensieht.
Zum Schluss stellten wir fest, auch wenn die Freude abwesend ist, so ist es doch möglich Freude zu entwickeln.
28.09.2011 der Vortrag von Dagmar, wurde von Erwin nacherzählt
aus Vortragszyklus der Brahmaviharas mit Dagmar Jauernig auch noch lesen
Metta
Karuna
Aus dem Vortragszyklus der Brahmaviharas mit Dagmar Jauernig
Heute war der zweite Teil des Brahmaviharas – Zyklus – Die vier Aspekte der Liebe – die vier Grenzenlosen Zustände – mit Dagmar Jauernig von der Sangha Zürich
Die Brahmaviharas sind die Wohnstätte der Liebe und das sind
Liebe – Mitgefühl – Freude und Gleichmut- vier Zustände, die wenn wir sie praktizieren, Grenzenlos sind.
*****
Der heutige Abend war dem zweiten Aspekt der Liebe Karuna – Mitgefühl gewidmet.
Karuna ist die Absicht und die Fähigkeit Kummer, Sorgen und Leid, zu lindern und zu transformieren. Es sei ein aktiver Aspekt der Liebe, von tätigem Mitgefühl.
Was Karuna ist : Mitgefühl – mit empfinden – Empathie – aktives zu hören und hinsehen – Zärtlichkeit unseres Herzen – Warmherzigkeit. Verstehen ohne Worte, Mit-fühlen, Mitgefühl sei etwas stilles, ruhiges ohne viele Worte. Ein spontaner Wunsch Leiden zu lindern.
Was Karuna nicht ist: Gefühl vom mit Leiden – Traurigkeit – Selbst mitleid – Helfersyndrom – Depression – aktionistischer Altruismus, Ratschläge geben, Abwehrhaltung, innere Blockade,
Insbesondere der Begriff „Mitleid“ ist missverständlich: wer „mit leidet“, identifiziert sich mit den Betroffenen und wird vereinnahmt. Wir brauchen ein wenig Abstand, um die Situation zu verstehen und sinnvolle Hilfe anbieten zu können.
Es ist nicht nötig, selber zu leiden, wenn wir anderen helfen wollen, Ärzte können das Leiden ihrer Patienten lindern, ohne dass sie die gleichen Krankheitssymptome an sich selbst erfahren. Wenn wir zu sehr leiden, ist es denkbar, dass wir aus dem Gleichgewicht kommen und unfähig werden, anderen zu helfen.
Thich Nath Hanh
Dagmar erzählte uns eine Geschichte von Dipa Ma einer Buddhistischen Laien Lehrerin aus Indien:
Einem Mann wurde dauernd in sein Auto eingebrochen und alles gestohlen und er wollte von Dipa-Ma wissen, was er tun könne, das, das aufhöre. Auf die Frage wie er darüber fühle, meinte er; „er sei wütend,“ und Dipa-Ma, meinte voller Mitgefühl, „wie verzweifelt muss dieser Mensch sein, dass er so etwas tut.“
Eine Geschichte die uns zeigt, was echtes Mitgefühl ist.
Wenn wir Kinder beobachten, sehen wir, Kinder haben diese Fähigkeit, Mitgefühl, einfach mit einer Umarmung, auszudrücken „ohne Worte“ noch nicht verloren, erst im Laufe des Lebens, verhärten viele, innerlich und müssen Mitgefühl, erst wieder lernen. Mitgefühl ist eine angeborene Fähigkeit, die bei uns Menschen aber auch bei den Tieren zu beobachten ist und ist eine der Grundlagen von gutem Miteinander zusammen zu Leben. Mit Achtsamkeit können wir unser Mitgefühl am besten entwickeln, achtsames Atmen, Achtsames Hinschauen und achtsames Zuhören, daraus entsteht Verstehen und wenn wir verstehen, sehen wir unseren Gegenüber, mit anderen Augen.
Ich sehe das bei mir selber, wenn es Mitmenschen, schlecht geht fühle ich mich schnell hilflos und möchte irgendwie helfen, meistens weiss ich dann einen guten Rat, was aber völlig unpassend ist, gutes Zuhören, ist da die beste Hilfe. Wenn wir uns zu dem Leidenden dazu setzen und ihm Zuhören, beginnen wir zu verstehen, was geschehen ist und unser Gegenüber bekommt ein Gefühl, dass er/sie verstanden wurde. Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich auch kein Mitgefühl entwickeln. Es sind wie in der Meditation, drei wichtige Worte, die ich immer anwenden kann.
Hinsehen – hinhören – annehmen
Es ist aber nicht nur Mitgefühl, das uns hilft, die anderen drei, der Grenzenlosen Zustände
– Liebe – Freude und Gleichmut-
gehen Hand in Hand und gehören immer zusammen. Ein Gedicht von einem Tibetischen Meister zeigt wie diese vier unendlichen Zustände gemeinsam wirken.
Lass die Blume des Mitgefühls
in fruchtbaren Reden des Maitri erblühen
und giesse sie mit dem guten Wasser des Gleichmutes
im kühlen, erfrischenden Schatten der Freude
Longenpa
Es ist ein Balanceakt und ein wichtiger Teil der Praxis, uns gegenüber Schwierigkeiten nicht zu verschliessen oder gar abzustumpfen, sondern in einem gesunden Mass auch mit dem Leiden in Kontakt zu sein. Dabei sind beide Aspekte wichtig: Das genaue Hinschauen bei eigenem Leid und beim Leiden anderer. Uns dem zu stellen und uns damit auseinanderzusetzen erweitert unser Verständnis für das Leid, aber auch für die Möglichkeit der Freiheit und es unterstützt uns, unser Mitgefühl zu entwickeln und täglich achtsam anzuwenden.
02.07.2011 Text von Erwin
http://www.haustao.ch/d1/buddhas.htm
Sonntag 5.6.2011
Bis zum Morgenessen war alles heute wie gehabt, Sitzen – Gehen -Sitzen.
Heute kein zeremonielles Frühstück, dafür ein ganz normales Sonntag-Morgen-Frühstück mit frischem Brot und Zopf.
Beim Morgenessen wurde das Schweigen aufgehoben und wir konnten uns über die vergangenen Tage unterhalten.
Danach noch Arbeitsmeditation, unsere Zimmer staubsaugen, Betten abziehen und dann noch packen.
Nochmals Gemeditation in der freien Natur, mit innerlichem Abschied nehmen.
Das letze Zazen mit Marcel mit Fragen und Antworten.
Frage von einer jungen Frau:
wie verhalten bei berechtigter Wut auf ihren Freund und wie kann ich verzeihen?
Eine schon fast Weise Antwort von Marcel:
Auch wenn ich wütend bin auf dich, so darf ich nie vergessen, dass du tief im innersten
ein Buddha bist, ich muss deine Handlungen nicht gut heissen, tief in mir habe ich dir verziehen.
Das letzte Mittagessen, dieses Mal Italienisch, mit Tomatensalat und Mozzarella und nachher ein Pilz-Risotto und zum Nachtisch, eine Caramelcremé. Die letzten Gespräche über Buddha und Zen im Allgemeinen und dann ist es Zeit um Abschied zu nehmen. Ich darf bis zum Bahnhof mitfahren und werde dadurch, gut eine Stunde früher zuhause sein.
14..6.2011 Text von Erwin
Buddha und alle lebenden Wesen
sind nichts anderes als der eine Geist,
neben dem nichts anderes existiert
Zen-Meister Huang-po 9.JH.
Das was wir als äussere Form wahrnehmen, diese Seifenblase mit dem farbigen Schillern, das sind die Lebewesen.
Das was die Seifenblase umgibt(der unendliche Himmelsraum) und das, was innerhalb der Seifenblase ist(diese Leerheit ) unterscheidet sich durch nichts.
Nur wird der Himmelsraum, das heisst die unendliche Weite des Geistes, durch die willkürliche Begrenzung des Verstandes geteilz in innen und aussen, in Einheit und Vielheit. Aber diese Vielheit ist nichts weitere als eine Täuschung, denn all das, was sich uns hier so stabiel als Form zeigt, hat keine Wirklichkeit an sich selbst.
In dem Augenblick in dem die Seifenblase platz, offenbart sich die Grenzenlose Weite des Einen Seins – des einen Geistes.
Dieser Eine Geist, diese Wirklichkeit eures Wahren Seins ist ungeboren und unzerstörbar. Den genau so wie der weite Weltraum unzerstörbar is, ist auch das Innere der Seifenblase unzerstörbar, nur die äussere Hülle löst sich auf. Die Seifenblase hat kein Sein aus sich selbst. Denn alles was in Abhängigkeit von etwas anderem entsteht – wie die Lehre des Buddha sagt- unterliegt dem Gestz des Werdens und Vergehens, und somit der Vergänglichkeit.
Doch was innen ist, das ist die unzerstörbare Mitte. Es ist das, was sein Sein aus sich selbst hat. Diese absolute Mitte ist aber auch zugleich das allumfassende, organische Ganze, das alles in sich beschlossen hält. Das ist euer Wahres Sein und dieses hat keinen Anfang und kein Ende. Wenn wir sagen, der eine Geist ist weder dies noch das, dann heisst das, dass er jenseits jeglicher Gegensätzlichkeit ist.
Euer Wahres Selbst – der Eine Geist ist wie eine ist wie eine Kinoleinwand, auf deren Oberfläche alle Projektionen, alle Bilder, alle Formen, alle Bewegungen stattfinden. Jedoch der Geist selbst bleibt von allem , was auch geschieht unberührt. Er hat mit der Sache überhaupt nichts zu tun.
Alles ist das Eine ohne Zweites
aus Wolfgang Kopp: Zen jenseit allesr Worte
Zen – Jenseits aller Worte. Unterweisungen eines westlichen Zen-Meisters