2015
„Erst nachdem ich Krebs bekommen hatte, fing ich wirklich an, auf die Kostbarkeit jedes Atemzuges zu achten, auf den Augenblick jedes Gedankens, bis ich sah, dass dieser Augenblick alles ist.
Alle meine anderen Zenlehrer schenkten mir bestimmte Vorstellungen. Dieser Lehrer dagegen leitete mich an, mein Leben unmittelbar zu erfahren. Als ich Krebs bekam, lag es an mir, geboren zu werden, ehe ich starb.“
Der Tod ist unsere Daseinsangst, und letztlich auch seine Heilung.
Kenneth S. Leong
Eine sehr nützliche Verwendung dieser Gedächtnisstützen besteht darin, jeden Tag eine davon auszuwählen und immer wieder dahin zurück zu kehren, um uns selbst daran zu erinnern, was uns wichtig ist
Erinnere dich an deine Absicht, ohne sie würde es nur Unbewusstheit geben.
Beharrlichkeit ist der Schlüssel – nicht wie du dich fühlst.
Versuche nicht dich zu verändern, sei einfach bewusst.
Bejahe die Schwierigkeiten; sie sind keine Hindernisse auf deinem Weg, sie sind der Weg.
Lass die Geschichte Deines „Ich“ los
Entwickle Mitgefühl mit dir selbst; dann wirst du auch Mitgefühl für andere entwickeln.
Sei so oft wie möglich präsent; verweile darin so lange wie möglich.
Die wichtigste Regel in Beziehungen; keine Schuldzuweisungen.
Bis du mit deinen Ängsten vertraut bist, werden sie immer deine Liebesfähigkeit einschränken.
Verweile im Herzen, Nicht-Denken, Nichts-Tun, Nur-Sein.
Wenn du wirklich aufmerksam bist, ist alles dein Lehrer.
Ezra Bayda, Zen Herz Arborverlag
Was deine innere Transformation betrifft,
so gibt es nichts, was du dafür tun könntest.
Dich selber kannst du nicht transformieren,
und du kannst schon gar nicht deinen Partner
oder sonst jemanden transformieren.
Alles, was du tun kannst, ist,
einen Raum zu schaffen,
in dem die Transformation geschehen kann,
in den Liebe und Güte Einlass finden können.
Eckhart Tolle, Leben im Jetzt
„Ein Mann wanderte über ein Feld und stiess auf einen Tiger. Er floh, aber der Tiger verfolgte ihn. Als er an den Rand eines Abgrunds kam, packte er die Wurzel eines wilden Weinstocks und schwang sich daran die Steilwand hinunter. Zitternd schaute der Mann in die Tiefe, wo er einen anderen Tiger erblickte, der darauf wartete, ihn zu zerreissen. Sein einziger Halt war die Wurzel des Weinstocks.Da begannen zwei Mäuse genüsslich an der Wurzel zu nagen. So an der Steilwand hängend, entdeckte der Mann gleich neben sich eine grosse, reife Erdbeere. Während er sich mit einer Hand an der Wurzel festhielt, pflückte er mit der anderen die Erdbeere und steckte sie in den Mund. Wie süss sie schmeckte!“Dem Wanderer blieb keine Wahl mehr. Das einzige was ihm zu tun blieb war, den Augenblick zu geniessen, wie flüchtig er auch ist.
Auch unser Leben hängt an einem seidenen Faden, genau wie bei dem Wanderer. Wir leben in einer Welt voller Ungewissheiten und wissen nicht, wann unser Ende kommen wird. Mit dem Verstand wissen wir, dass wir dem Tod nicht entrinnen können. Mit unserer Psyche neigen wir indes dazu, den Tod zu verdrängen.
Warum sich aber wegen des Todes sorgen, wenn wir wissen, dass er unvermeidlich ist? Warum sich das Leben noch mehr erschweren? Angesichts der Gewissheit des Todes sollte man sein Leben so gut wie möglich auskosten.
Kenneth S. Leong
Zen hat keinen Geschmack,
also gebt ihm keinen Geschmack.
Es ist ohne Geruch, also gebt ihm keinen Geruch.
Es ist ohne Farbe, also gebt ihm keine Farbe.
Zen ist Musik ohne Töne,
gespielt auf einer Flöte ohne Löcher.
Es hat keine Form, also gebt ihm keine Form.
Dann ist sein Geschmack,
sein Geruch und seine Farbe
von der Schönheit des Herbstes
und des dürren Baumes.
Seine Musik verbreitet sich im ganzen Universum
und dringt selbst in das Ohr eines Tauben ein.
Seine Form umfasst den ganzen Kosmos
und seine Weisheit glänzt bis in die Ewigkeit.
Michel Bovay
Beim Meditieren geht es um das Nicht-Tun,
ja sogar um das Nicht-Denken.
Was muss ich tun, um nichts zu tun?
Nichts.
Was denken, um nicht zu denken?
Nichts.
Wann geschieht „Nicht-Denken“?
Dann, wenn ich ganz eins bin mit dem Augenblick.
Die Übung des Nichtdenkens öffnet den Zugang
zu tieferen Schichten intuitiven Erkennens,
das unserem Denken und Tun
neue Impulse verleiht.
Im Nicht-Denken bleibt nichts unbedacht,
im Nicht-Tun nichts ungetan.
So überlasse dich denn dem Nicht-Denken
und geh an den Ort, der vor allem Tun
und vor allem Denken liegt:
Kehre ein in das Jetzt dieses Augenblickes,
in das Jetzt deines stets gegenwärtigen Atems…
Am Montag, waren wir am Vortrag von Marcel Geisser mit dem
Thema: ‘Nicht-Selbst’ – ‘Wahres Selbst’?
hier das Ton Dokument von Marcel (bearbeitet )
https://dl-web.dropbox.com/get/Marcel_Zuerich_2015.mp3?_subject_uid=263903539&w=AAClrB34dQsW1ZNpD6g7cHMjKB2i06HC94asVGCJMWbIAA
22.08.2015 gepostet durch Erwin
„Verweilt ganz und gar im gegenwärtigen Augenblick
und ihr werdet sehen,
dass die Zukunft vorhanden ist ebenso wie die Vergangenheit,
die ihr verwandeln könnt.
Denn im gegenwärtigen Augenblick sind alle Augenblicke enthalten.“
Thich Nhat Hanh
Das Einatmen, das wir so oft als ein Ringen, ein regelrechtes Schnappen nach Luft empfinden, ist eigentlich ein Geschenk an uns ist. „Mit jedem Atemzug empfange ich mich neu“, sagt Romano Guardini wunderschön. Mit jedem Atemzug wird mir Leben anvertraut. Was mache ich damit? Will ich es ängstlich behalten? Dann werde ich ersticken. Im Ausatmen ist mir die Möglichkeit gegeben, auf dieses Geschenk zu antworten. Ausatmend sprechen und singen wir. Ausatmend verschenken wir uns zurück an die Welt. Würde ich nun aber nur noch ausatmen wollen, wäre ich bald erschöpft. Darum darf ich nach dem Ausatmen einen neuen Atemzug empfangen. Erlaube dir jetzt, in diesem Bewusstsein zu atmen: Einatmend empfange dich ganz neu… ausatmend gib dich ganz hin und verschenke dich… !
Jetzt !!
Lasst euch nur ein auf das Jetzt !!
Befreit euch von allem !!
Seit jetzt in diesem Augenblick wirklich hier,
ohne Gedanken, ohne Begriffe und ohne Vorstellungen!
Befreit euch von euren Konditionierungen!
Haftet nicht an der Vergangenheit und an der Zukunft!
Macht keine Unterscheidung zwischen Erleuchtung
und Nicht-Erleuchtung
und zwischen Leben und Tod!
Sterbt ganz hinein in diesen Augenblick.
Dies ist der Weg des direkten,
augenblicklichen Erfassens der Wirklichkeit,
so wie sie ist.
Seid ohne Gedanken!
Denn wenn die Gedanken sich erheben,
erheben sich alle Dinge
und somit alle Probleme…
Sagt nicht: „So, jetzt bin ich ganz entspannt im Hier und Jetzt“
denn in dem Augenblick seid ihr schon wieder fixiert.
habt ihr schon wieder ein Ziel.
Haltet nichts fest.
Haltet auch nicht an der Stille fest…
Eins nach dem anderen…
so hat ein Zenmeister das Wesen des Zen definiert.
Eins nach dem anderen zu tun heisst,
voll und ganz bei der Sache zu sein
und dem, was man tut,
seine gesammelte Aufmerksamkeit widmen.
Das ist hingebungsvolles Tun – kraftvolles Handeln.
Eckhart Tolle
Stille spricht, Wahres sein berühren
Ein Philosophieprofessor stand vor seinen Studenten und hatte ein paar Dinge vor sich liegen.
Er begann seine Vorlesung damit, ein grosses leeres Glas bis zum Rand mit grossen Steinen zu füllen. Anschliessend fragte er seine Studenten, ob das Glas voll sei. Sie bejahten dies.
Der Professor nahm eine Schachtel mit Kieselsteinen, schüttete sie in das Glas und schüttelte es leicht. Die Kieselsteine rollten natürlich in die Räume zwischen den grösseren Steinen. Dann fragte er seine Studenten erneut, ob das Glas jetzt voll sei. Sie stimmten wieder zu und lachten. Der Professor lächelte ebenfalls, nahm eine Schachtel mit Sand und schüttete ihn in das Glas. Natürlich füllte der Sand nun die letzten Zwischenräume im Glas aus.
“Nun”, sagte er dann, an seine Studenten gewandt, “Ich möchte, dass Sie erkennen, dass dieses Glas wie ihr Leben ist! Die Steine sind die wichtigen Dinge im Leben: Ihre Familie, Ihr Partner, Ihre Freunde, Ihre Kinder, Ihre Berufung, Ihre Gesundheit – Dinge, die – wenn alles andere wegfiele und nur sie übrig blieben – ihr Leben immer noch erfüllen würden.
Die Kieselsteine sind andere, weniger wichtige Dinge, wie z.B. Ihr Job, Ihre Wohnung, Ihr Haus oder Ihr Auto. Und der Sand symbolisiert die ganz kleinen Dinge im Leben. Wenn Sie den Sand zuerst in das Glas füllen, bleibt kein Raum für die Kieselsteine oder die grossen Steine.
So ist es auch in Ihrem Leben: Wenn Sie all ihre Energie für die kleinen Dinge in ihrem Leben aufwenden, haben Sie für die grossen keine mehr. Achten Sie daher auf die wichtigen Dinge, nehmen Sie sich Zeit für die Dinge, die Ihnen am meisten am Herzen liegen. Es wird noch genug Zeit geben für Arbeit, Haushalt, Partys usw. Achten Sie zuerst auf die grossen Steine – sie sind es, die wirklich zählen. Der Rest ist nur Sand.”
http://mymonk.de/das-wesentliche-im-leben-eine-kurze-geschichte/