Entschuldigung“, sagte ein Fisch im Ozean zu einem anderen. „Du bist älter und erfahrener als ich und kannst mir wahrscheinlich helfen. Sag mir, wo kann ich die Sache finden, die man Ozean nennt? Ich habe vergeblich überall danach gesucht.“
„Der Ozean“, sagte der ältere Fisch, „ist das, worin du jetzt schwimmst.“
„Das? Aber das ist ja nur Wasser. Ich suche den Ozean“, sagte der jüngere Fisch und schwamm davon, um anderswo zu suchen.
Antony de Mello
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Viele von uns hasten ihr ganzes Leben. Wir glauben, wir müssten ständig im Laufschritt unterwegs sein – von der Vergangenheit in die Zukunft und immer weg von der Stelle, an der wir sind. In Wirklichkeit sind keine Ortsveränderungen nötig. Es genügt, wenn wir uns hinsetzen, den Blick nach innen richten und erkennen, dass der gesamte Kosmos genau jetzt in uns ist. Unser Körper ist ein Wunder, das alle möglichen Arten von Informationen enthält. Wer sich selbst versteht, hat auch den ganzen Kosmos verstanden.
Der Ausweg führt nach innen.
Solange wir uns für ein von der Welt ringsum getrenntes Selbst halten, denken wir, wir könnten der Welt entkommen. Aber sobald wir erkennen, dass wir die Welt s i n d und gänzlich aus Nicht-Selbst-Elementen bestehen, begreifen wir, dass wir nichts ausserhalb unserer selbst nachzulaufen brauchen. Die Welt kann nicht aus der Welt heraustreten. Wir sind bereits all das, wonach wir suchen.
Tich Nhat Hanh