STILLE ich schweige – höre das unablässige fliessende Wasser,
den rauschenden Bach in der Ferne.
Ich höre
den Wind in den Baumkronen der Tannen;
sanft über die Alpweiden streichend biegt er die
Gräserhalme in wogenden Wellen.
STILLE ich lausche – erahne
die tausendfachen Schwingungen in der Luft;
den Flügelschlag der Insekten;
die Bewegungen der tanzenden
Schmetterlinge im Wind.
STILLE ich weiss um den Lärm der Motoren von
Autos und Maschinen;
Geräusche von Distanz und Entfernung;
Aufgesogen – weggeblasen.
STILLE ich kehre ein bei mir:
vernehme das leise Pochen des Herzens;
spüre das Pulsieren des Blutes in den Adern;
Regelmässig – unaufhaltsam.
STILLE ich tauche ein,
umhüllt von der Weichheit des Schweigens;
bleibe darin –
geborgen und erahne den leisen Flügelschlag
des ENGELS der STILLE.
Dorohea Rüsch