Im Zen heisst es, dass wir wie eine leere Silberschale werden sollen, in der sich jeder Moment klar widerspiegelt, und wenn er vorbei ist, ist sie wieder leer und spiegelt einfach den nächsten Moment…Nehmen wir wahr, ohne schon zu wissen, was wir aufnehmen, ohne Urteil, sind wir wie eine klare, offene Silberschale.
Wir betrachten ein Blume, schauen und engen sie nicht mit unseren Begriffen und Wertungen ein. Wir hören ein Geräusch und lauschen einfach, ohne zu bewerten und einzuordnen und wir bleiben mit unseren Gedanken nicht daran hängen.
Wir lassen den Atem geschehen und nehmen ihn wahr, wir kategorisieren ihn nicht in richtig oder falsch. ..
Nur eine leere Silberschale kann alle Formen der Wirklichkeit klar widerspiegeln…
Geben wir auch die Vorstellung auf, dass da jemand etwas wahrnimmt, und hören wir auf, das Wahrgenommene begrifflich zu fassen, dann werden wir erleben, dass es niemanden gibt, der wahrnimmt und auch nichts mehr, was wahrgenommen wird. Es bleibt nur reines Gewahrsein.
Mond in der Silberschale
Mond
Silberschale
Sind da noch zwei?
Doris Zöllis