Viele Menschen haben eine Sehnsucht, still zu werden… Stille ist gut und tut gut. Sie macht uns offen, weit und lässt uns atmen…
Wenn der äussere Lärm möglichst wegfällt und „das Geräusch, das meine Sinne machen“, ganz verstummt, vermag ich jene Stimme in mir wahrzunehmen, die mich mit Gewissheit wissen lässt, wer ich eigentlich bin und wie es um mich steht…
Bleibt man in der Stille und läuft nicht davon, stellt sich der Segen der Stille ein, das Geniessen der Stille, das Sein-Dürfen in der Stille. Wie ein Klang, der einem umgibt.
Glocken stören die Stille nicht, man hört sie, aber es schwingt etwas mit, das in die Stille hinein verhallt. Stille wird vielmehr gestört durch den inneren Lärm, den wir machen, durch das Herumhetzen von einer Idee zur nächsten, das Hängenbleiben in der Vergangenheit, das unnötige Hineineilen auf die Zukunft. Aber bestimmt Geräusche und Töne von aussen, etwa das Zwitschern eines Vogels, können vielmehr die innere Stille fördern…
Stille können wir nicht festhalten und besitzen… Habe ich Stille erfahren, geht es darum, auch wieder aus ihr herauszutreten und sie loszulassen…Jeder spirituelle Weg, führt deshalb nach oben und nach unten, nach innen und nach aussen, in die Stille und aus der Stille heraus…-gerade in die Welt und zu den Menschen hin…
Stille ist uns geschenkt um sie weiter zu verschenken. Also darum, sie andere auch spüren zu lassen.
Niklaus Brantschen