Wir sind recht glücklich darüber, dass schwierige Gefühle, Empfindungen und Ereignisse unbeständig sind. Weniger angenehm ist es, wenn sich Freude, Glück, Frieden, Reichtum und Gesundheit verändern.
Wir können uns auf nichts verlassen, weil sich alles verändert. Dennoch sind wir immer noch süchtig nach der Hoffnung, dass uns eines Tages irgendetwas mit immerwährendem Glück ausstatten wird.
Wir müssen vorsichtig mit unseren Erwartungen umgehen, denn heutzutage haben Menschen das Gefühl, es sei ihr Recht, wenn nicht sogar ihre Pflicht, glücklich zu sein. Und wenn wir es dann nicht sind, dann könnten wir uns wie ein Versager bzw. eine Versagerin fühlen.
Wenn wir die Unzuverlässigkeit verstehen, dann sehen wir, dass das Glück sowohl von inneren als auch von äusseren Bedingungen abhängt und nicht garantiert werden kann. Wir müssen unser Unglück nicht noch dadurch verschlimmern, dass wir uns selbst vorsagen, wir müssten jederzeit glücklich sein.
Wir sind selten für längere Zeit mit unseren Bedingungen zufrieden. Häufig scheint etwas zu fehlen, weil Frieden und Glück nicht in äusseren Bedingungen ruhen – etwa wo wir uns befinden und wie viel wir besitzen -, sondern im Herzen.
Das Annehmen der Unzuverlässigkeit nicht nur von Dingen, sondern auch von Gefühlen und Emotionen ist der Schlüssel zur Zufriedenheit. Das bedeutet nicht, fatalistisch zu werden, sondern kreativ und flexibel mit dem umzugehen, was wir haben.
Martine Batchelor