Was immer wir tun, wir können es mit einem meditativen Bewusstsein tun, achtsam, konzentriert, wach und mit offenem Geist.
Buddha lehrte den Weg der Achtsamkeit ganz alltäglich in allen vier Positionen: Im Stehen, im Sitzen, im Gehen oder im Liegen.
Je öfter wir präsent sind, desto leichter fällt es uns, erneut präsent zu sein. Der Weg liegt tagtäglich vor unseren Augen. Wir brauchen ihn nur bewusst zu gehen. Wir stehen am Morgen einfach auf, ohne uns mit düsteren Gedanken an den kommenden Tag lange im Bett herumzuplagen. Wir gehen zur Arbeit und pflegen unsere sozialen Kontakte. Wir richten uns Zeiten der Stille ein und überhäufen uns nicht mit Verabredungen, Workshops und Projekten. Wir nehmen Teil am wöchentlichen Sitzen unserer Sangha und bringen unsere Energie und Präsenz hinein. Die Pflege der Sangha und der zwischenmenschlichen Beziehungen im Allgemeinen ist die direkte Umsetzung unseres Verstehens.
Die Meditationslehrerin Ruth Dennison sagte: „Was die Praxis angeht, so ist Kontinuität der Schlüssel zum Erfolg!“ Buddhas letzte Worte sollen gewesen sein: „Strebet ohne Unterlass!“
Wenn unsere Praxis nicht zu wahrer Freiheit und Frieden des Geistes führt, wozu soll sie gut sein?
Zen-Meister Thich Nhat Hanh sagte: „Ich lehre mit Koans, nur erkennen sie viele Leute nicht als solche. Sie denken dabei immer nur an die bekannten Fragen wie: „Was ist der Ton der einen Hand?“
Eine Frage, die ich euch allen stelle, ist viel lebendiger:
„Was ist dein tiefster Wunsch im Leben?“
Marcel Geisser