Buddha hat vor zweieinhalbtausend Jahren darauf hingewiesen, und die moderne Wissenschaft scheint ihm heute Recht zu geben:
Es gibt keine Trennung zwischen Ich und Nicht-Ich. Diese Aufspaltung ist eine Täuschung, eine Illusion, oder, wie es in der buddhistischen Überlieferung auch heisst: ein Wahn.
Mein Leben lässt sich nicht abspalten vom Leben anderer Menschen, vom Leben der Tiere, der Pflanzen und Bäume. Ich bin auf sie angewiesen, und sie brauchen mich. In einem untrennbaren Gewebe von Beziehungen ist alles mit allem verbunden. Nichts und niemand existiert ganz aus sich und für sich allein.
Im alten Indien wird dies durch den Vergleich mit einem Netz zum Ausdruck gebracht, dessen Knoten durch Edelsteine gebildet werden. Jeder Stein reflektiert alle anderen und enthält so das ganze prachtvolle Netz in sich. Dieses Netz des Indra (so benannt nach einer altindischen Gottheit), ist ein Symbol dafür, dass sich in jeder Erscheinung, in jedem Ding und in jedem Lebewesen das ganze Universum spiegelt.
Das Bild vom Netz verweist auch auf die Bedeutung des einzelnen Teils. Verändert sich einer, so hat dies Rückwirkungen auf das ganze Netz. Jeder Teil, mag er noch so unbedeutend scheinen, beeinflusst und formt das Ganze.
Das Bewusstsein dieser Verbundenheit ist der Ursprung des Mitgefühls. Im Mitgefühl überschreite ich die Grenzen meines Ichs. Das fremde Schicksal berührt das eigene Herz.
In einem buddhistischen Text heisst es:
„Auf mich selbst achtend, achte ich auf den anderen,
auf den Anderen achtend, achte ich auf mich selbst.“
rating: 4 of 5 stars Dies ist ein sehr gelungenes Buch über die Buddhas der Zukunft und jeder der das liest, merkt bald, dass er /sie selber mit den Buddhas der Zukunft gemeint sind. Dieses Buch ist ein idealer Begleiter auf dem Weg des Buddha. Es enthält auch sehr viel Biographisches über den Autor und seinem Weg zum Zen-Meister.Vor allem predigt Marcel Geisser keine Religion,er zeigt uns einen machbaren Buddhistischer Weg im Alltag, mit sehr viel Mitgefühl und Weisheit und sehr vielem gesunden Menschenverstand. Immer wenn ich Hilfe auf meinem Buddhistischen Weg brauche, schlage irgend wo das Buch auf und finde wieder weiter auf meinem Weg. Dieses Buch kann ich allen wärmsten Empfehlen,es ist meiner Meinung nach eines der nützlichsten Buddhistischen Bücher die ich in lezter Zeit gelesen habe.
Das Netz des Indra ist wirklich eine wunderbare Metapher für die fundamentale spirituelle Wahrheit der All-Einheit des Seins.