nicht mehr und nicht weniger.
Wir können anfangen, uns ihrer bewusst zu werden, und wir können beginnen, sie als Meinungen zu etikettieren, genauso, wie wir Gedanken als Gedanken bezeichnen.
Schon durch diese einfache Übung kommen wir der Ich-Losigkeit näher. Alles, was Ich wirklich ausmacht, sind unsere Meinungen, die wir für solide, für real und für die absolute Wirklichkeit halten.
Selbst wenn wir nur einige wenige Sekunden Zweifel an der Solidarität und absoluten Wahrheit unserer Meinungen hegen, ja, wenn wir nur die Tatsache bemerken, dass wir überhaupt Meinungen haben, rückt die Ich-Losigkeit bereits in den Bereich des Möglichen.
Wir müssen unsere Meinungen weder austreiben, noch müssen wir uns dafür verurteilen, Meinungen zu haben. Wir können einfach bemerken, was wir uns selbst erzählen, und erkennen, wie viel davon nur unsere spezielle Sichtweise der Wirklichkeit ist, die von anderen geteilt werden mag oder auch nicht.
In der Unmittelbarkeit unserer Erfahrung können wir diese Meinungen kommen und gehen lassen. Wir können in den Augenblick zurückkehren und unserem Gegenüber in die Augen schauen, wir können unseren Kaffee geniessen, wir können zum Zähneputzen zurückkehren oder zu was immer wir gerade tun.
Wenn wir unsere Meinungen als Meinungen erkennen und sie auch nur einen winzigen Augenblick loslassen können und wieder in die Unmittelbarkeit unserer Erfahrung zurückkehren, dann finden wir uns vielleicht in einer ganz und gar neuen Welt wieder, mit neuen Augen und neuen Ohren.

Wenn alles zusammenbricht: Hilfestellung für schwierige Zeiten
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